Fünftes Buch: Die Plagen des Pharao

4. Kapitel:

Die Rehistorifizierung des Buches Richter
Teil V: Die Zeit von 606 bis 624 ndFl

In diesem Kapitel soll nicht nur die Richtergeschichte besprochen werden; vielmehr soll in Anbetracht der Tatsache, dass mit Rehabeam die Chronik der Könige1 beginnt, hier auf diese Königszeit schon hingearbeitet werden.

Dem Buch Richter zufolge kam nach dem Tode Abimelechs ein Mann aus einem uns schon bekannten Geschlecht auf den Richterposten:

(Richter 10, 1) Nach Abimelech machte sich auf, zu helfen Israel, Thola, ein Mann von Isaschar, ein Sohn des Phua, des Sohnes Dodos. Und er wohnte zu Samir auf dem Gebirge Ephraim (2) und richtete Israel 23 Jahre und starb und ward begraben zu Samir.

Die Angaben zu Thola bzw. Tola lauten anderswo:

1. Mose 46,13: Die Kinder Isaschars: Thola, Phuva, Job und Simron.
4. Mose 26,23: Die Kinder Isaschars in ihren Geschlechtern waren: Thola, daher das Geschlecht der Tholaiter kommt; Phuva, daher das Geschlecht der Phuvaniter kommt; (24) Jasub, daher das Geschlecht der Jasubiter kommt; Simron, daher das Geschlecht der Simroniter kommt.
1. Chron. 7,1: Die Kinder Isaschars waren: Thola, Phua, Jasub und Simron, die vier.

Zu Pura (= Phura, Phuva, Puwa, Pua bzw. Phua) wird gesagt, er sei ein Knecht Gideons gewesen, der mit seinem Herrn in das Lager der Midianiter gegangen sei (Richter 7, 10.11). Es handelt sich bei Gideon um David I, der im Jahre 591 ndFl, in seinem Todesjahr, im Zusammenhang mit der Revolte seines Sohnes Adonia die Midianiter besiegte. Ich vermute, dass sich die Midianiter im Zuge dieses Umsturzes, den sie zweifellos unterstützten, um die Rückgewinnung ihrer Unabhängigkeit bemühten, die Adonia ihnen versprochen haben dürfte. David-Zur, der ehemalige Midianiterkönig, hatte den Midian seinem Reich Israel natürlich einverleibt.

Die in Richter-Kapitel 7 geschilderten Ereignisse gehören demnach in das Todesjahr Davids und stellen seine letzten Aktivitäten dar. Der "an den Füßen kranke" Mephiboseth-Gideon kann kaum der Held dieser Geschichte sein.

Auf jeden Fall kann jener Knecht Pura im Jahre 591 ndFl, in dem die Midianiter geschlagen wurden, durchaus der Sohn eines Dodo von Bethlehem (Richter 10, 1) gewesen sein, der einer der Magnaten Davids war. Ich halte P(h)ura für denjenigen Verbündeten des David-Gideon, der nach dessen Tod Mephiboseth-Gideon zum König über Israel vorschlug (Richt. 8, 22), da dieser ein Enkel in direkter männlicher Abfolge des Saul und deshalb thronberechtigt war. Bekanntlich hat Mephiboseth-Gideon diese Krönung ausgeschlagen.

Dodo (Dodai) von Bethlehem (2. Sam. 23, 24; 1. Chron. 11, 26) war zweifellos mit dem Mächtigen Davids (2. Sam. 23, 9 und 1. Chron. 11, 12) identisch, aber wohl kaum - wie bisweilen angenommen wird - mit jenem Dodawa, dem Vater desjenigen Elieser, der ein Zeitgenosse des Josaphat war und der die Zerstörung von dessen Schiffen voraussagte. Durch diese Gleichzeitigkeit wird Dodawa in die Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten David gerückt, und der Vater Dodawas (* ca. 606 ndFl), des Vaters Eleasars (= Eliesers; * ca. 630 ndFl), war Ahohi = Achoach = Achija, also der Sohn Machlon-Zadok = Melchisedek des Elimelech.

Dodos von Bethlehem Sohn Elhanan tötete Hal-Lachmi, den Bruder des Goliath, nämlich Kaleb von Beth-Lechem. Dieser Vorgang gehört frühestens ins Jahr 551, woraus sich für Elhanan ein Geburtsjahr von mindestens 530 und für Dodo von etwa 505 ndFl ergibt.

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Dodo von Bethlehem (= Isaschar ?)
* ca. 505 ndFl
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Phura, Pura, Phuva,               Elhanan (tötete Kaleb)
Puwa, Phua, Pua  * ca. 540 ndFl   * ca. 530 ndFl
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Thola von Samir  * ca. 565 ndFl, Richter von 606-629 ndFl
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T. * ca. 608 oo (?) Dodawa * ca. 606 ndFl, Sohn von Achija
                    |        von Silo und vermutlich einer
                    |        Tochter Abrahams (* ca. 590)
                    |
                    Elieser * ca. 630 ndFl
                    (von Damaskus ? Erbe Abrahams ?)
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Pura-Phua war der Sohn Isaschars, der seinerseits mit Dodo zu identifizieren ist; denn die Identität Isaschars ist sonst noch völlig offen. Weil Phuas Sohn Thola in Samir (= hebr. für Dorn) auf dem Gebirge Ephraim residierte, müsste er - wie jener "levitische Jüngling" Machlon-Zadok - seinen Wohnsitz von Bethlehem-Juda zunächst nach Isaschar (etwa Laïs-Dan?) und dann nach Samir verlegt haben, das sowohl in Ephraim als auch in Juda (Josua 15, 48) lag. Samir war der Name eines Leviten, und zwar eines Sohnes Michas (1. Chron. 24, 24), der in diesem Falle als Sohn des Usiel bzw. des Jahasiel (Vers 23) bezeichnet wird. Es liegt nahe, bei Samir auf dem Gebirge Ephraim an Micha zu denken, den Priester des Leibrock-Götzen, der allerdings ein Sohn des Mephiboseth und nicht eines Usiel-Jahasiel war. Möglicherweise ist Samir ein weiterer Name für Salem-Silo-Ophra mit seinen Vororten. Personen- und Ortsnamen werden im AT häufig ver-"wechselt".

Ein Sohn P(h)uras, der etwa im Jahre 565 ndFl geboren sein könnte, wäre im Jahre 606 ndFl immerhin alt genug gewesen, um Richter zu werden:

T(h)ola von Isaschar.

Die Dauer der Amtszeit als Richter wird für Thola mit 23 Jahren angegeben, dann sei er gestorben. Er wäre demnach im Jahre 629, dem Jahr der Niederlage der Amoriter gegen die zurückkehrenden Ägypter, unter denen sich auch Abraham befand, im Alter von über 70 Jahren gestorben oder zumindest abgesetzt worden. Er müsste mit den Amoritern kollaboriert haben, was ihn für die Ägypter suspekt machte. Sogar Abraham, dem durch seine Deportation nach Ägypten im Jahre 617 ndFl ein derartiger "Makel" erspart geblieben war, sah sich nicht in der Lage, etwas für den Weggefährten aus der Zeit nach dem Tode Abimelechs, in den Jahren von 606 bis 617 ndFl, zu tun.

Die Tätigkeit des Richters Thola wird im Buch Richter weiter nicht gewürdigt. Nach Thola kam Jaïr (* ca. 605 ndFl) auf den Richterstuhl (629-651 ndFl). Auch zu ihm werden keine weiteren Ausführungen gemacht. Zu der Person des Jaïr wird erst im nächsten Richterbuch-Kapitel etwas zu sagen sein. Es sollte an dieser Stelle jedoch etwas ganz Allgemeines zu dem Begrif Richter gesagt werden:

In der Zeit nach Samuel ist unter Richter offensichtlich etwas anderes zu verstehen als in der Zeit zwischen 457 und 537 ndFl. Es hat den Anschein, als hätte jeweils ein besonders dazu berufener oder verpflichteter Herrscher und Ehrenmann dieses Amt zusätzlich (ehrenamtlich) übernommen. Eine Stärkung der politischen Macht kann mit dem Richteramt nicht verbunden gewesen sein. Schon deshalb musste sich nach Davids Tod eine Änderung in der Auffassung dieses Amtes ergeben. Ich gehe davon aus, dass durch den Statthalter Abraham das Richteramt neu bewertet wurde.

Während Rehabeam, der Sohn des Elimelech, in Sichem zum König Israels gekrönt wurde (2. Chronik 10, 1), übernahm der bis dahin unbekannte Thola das Richteramt. Die Wahl mag deshalb auf ihn gefallen sein, da er einerseits mit Achija verschwägert gewesen zu sein scheint und andererseits keinen nennenswerten politischen Ehrgeiz an den Tag gelegt haben dürfte.

Rehabeam ging alsbald nach Jerusalem, das seine Hauptstadt wurde, während Abraham in Sichem (= Sekmem) residierte, wo er im Jahre 617 ndFl gefangen genommen und nach Ägypten geführt werden wird. Die in 2. Chronik 10 beschriebene Teilung Israels in ein Königreich Juda (inkl. Benjamin) und ein Groß-Israel (die zehn Stämme) unter Jerobeam ist nicht in dieser Form zu akzeptieren. Erstens ist Jerobeam in den frühen Regierungsjahren Rehabeams noch ein Knabe und lebt bei seinem Vater Genubath in Schemesch-Edom (= Genebatiye, Nabatäa), von wo er erst im Jahre 610 ndFl an den Hof des Sesostris gehen und den Namen Icher-Nofret annehmen wird, und zweitens ist die Reichsteilung Israels ein Ergebnis der permanenten Interventionen seitens der Ägypter und der Amoriter. Einen "göttlichen Beschluss", wie er im Zusammenhang mit der Mantelteilung des Achija von Silo zum Ausdruck gebracht wird, vermag ich hierin nicht zu sehen.

Eine Konfrontation Rehabeam / Jerobeam hat es nie gegeben. Es handelt sich hierbei um die Übernahme einer sumerischen Begebenheit in das AT. Vorbild war die Revolte Enmerkars gegen den Herrn von Aratta, bei welcher sich die Jugend für den Abfall von Humbaba-Meskiaggascheir aussprach, währen die Alten für Frieden stimmten. Diese Überlieferung wurde auf die Situation in Israel zurechtgeschnitten, damit der Übergang zu der Geschichte Israels bzw. Judas nach dem fiktiven Reich des Salomo hergestellt werden konnte.

Salomo, der weise König und Richter, war nicht der Vater, sondern der Enkel des Rehabeam, nämlich der Sohn Asarja-Usia dessen Sohnes Abiam!

Wir befinden uns in einer Zeit, die bereits im 2. Kapitel dieses Bandes (Der Neubeginn in Ägypten) behandelt worden ist. Dort wurde schon gezeigt, dass die Bitte "lass mein Volk ziehen!" lediglich eine ideologische, nicht aber eine historische Bedeutung haben kann; denn der Exodus verlief - wie in dem entsprechenden Kapitel noch gezeigt werden wird - völlig anders ab als im AT beschrieben. Wie anders wäre es sonst zu verstehen, dass in dem turbulenten Jahr 13 KNB entsprechend 622 ndFl ein Mann in Jerusalem auftreten konnte, der konventionell erst 450 Jahre nach dem Exodus erscheint? Gemeint ist Usia, der mit Salomo, der konventionell zweihundert Jahre vor ihm gelebt haben soll, ebenso identisch ist wie mit einem Sohn des Abiam, der in der konventionellen Darstellung in der Urenkelgeneration nach Salomo angesetzt wird.

Usia trägt im AT auch den Namen Asarja. Er ist mit jenem Asarja identisch, der von Nebukadrezzur in Babylon den Namen Abed-Nego bekommt, womit seine Identität bis ins sechste Jahrhundert v.Chr. (konventionell) reicht, in die Zeit Nebukadnezars, des Urenkels von Nebukadrezzur. Dass es sich hierbei um einen gravierenden Irrtum der konventionellen Altertumsgeschichte handelt, habe ich schon mehrfach angedeutet. Dieser Asarja ist auch der angebliche Priester Salomos und Usias, mit denen er identisch ist.

Salomo-Usia-Asarja = Abed-Nego wurde zwanzig Jahre vor dem Exodus geboren; er war ein Zeitgenosse des Aaron-Moses wie des Ka-Mose, des Joseph wie des Josaphat, der beiden Josua wie des zweiten David. Auch er lebte in der Amarnazeit, in der die Söhne des ersten David mit Ägypten korrespondiert haben. Die mehr als tausend Jahre umfassende Ära zwischen Joseph und Nebukadnezar (= Nabuchodonoser, Nabu-ach-idinzer) schrumpft auf das siebte Jahrhundert ndFl zusammen. Und in diesem ist David I noch nicht einmal enthalten!

Es begegnet uns hier wieder das dunkle Zeitalter Griechenlands und Kleinasiens, die Zeit zwischen dem Trojanischen Krieg in der Zeit des dritten Ramses (20. Dynastie um 1200 v.Chr.) und den Tagen des Trojanischen Krieges in der Zeit Usias, unter dem "im ersten Jahr der ersten griechischen Olympiade" (so Georgius Syncellus) der Aufruhr stattfand, der die Kalenderreform der Griechen (Olympiaden-Rechnung) erforderlich gemacht hat (konv. ab 776 v.Chr.). Usia kam im Jahr der Plagen des Pharao auf den Thron. Sie waren der Aufruhr des Usia. Der tatsächliche Beginn der Olympiaden-Rechnung liegt im Jahr 624 ndFl, in dem die vierte Typhonkatastrophe stattfand, also im Jahre 256 v.Chr.!

Wie schon im vorigen Richterbuch-Kapitel, dem 13. Kapitel des Bandes 2, gesagt wurde, verheiratete Naemi nach dem Tode ihrer Söhne Chiljon und Machlon ihre Schwiegertochter Ruth mit einem Manne namens Boas, der niemand anderer war als (Bo-)Asa = Baesa = Og von Basan, der Sohn des Rehabeam und (spätere) König von Ammon-Basan. Beider Sohn Obed  ist eine Doppelgestalt: Es sind die Zwillinge Obed-Ela (= Pudu-Ilu), der Sohn des Baesa, und Obed-Edom = Josaphat, der Sohn des Asa. Hierauf wird in einem späteren Kapitel ausführlich eingegangen.

Das Geburtsjahr des Jos-Obed-Ela war 608 ndFl. Vermutlich schickte Rehabeam, der "Erbe", der den Ehebund zwischen seinem Sohn Bo-Asa und Ruth gebilligt hatte, die Familie nach Ammon, wo sein Sohn als Og von Basan die Tradition des Hauses Abisalom fortsetzte: seit Davids Zeiten hatte diese ganze Familie gute persönliche Beziehungen zu Ammon. Rehabeam aber, der in Sichem gekrönt worden war, wohnte in Jerusalem.

Im Jahre 610 ndFl kehrte Chus-Isesi-Sesostris nach Ägypten zurück und sandte sogleich seinen Feldherrn Sisak (die LXX nennt ihn Susakim) nach Kanaan, um die Tributleistungen wieder aufleben zu lassen, die seit dem Tode Abisaloms, der von Chus auf den Thron von Israel gesetzt worden war, ausgeblieben waren. Seit Elimelech König von Israel geworden war, zahlte man von hier aus Tribut nach Amurru statt nach Ägypten.

Hinter Sisak-Susakim verbirgt sich der derzeitige Gaufürst von Saïs-Tanis, Se-sechem-cheper-Re Osorkon-Scheschonk. Vermutlich gehört der Name Osorkon nicht zu diesem Libyer, möglicherweise aber doch der Name Scheschonk. Eigentlich bedeutet dieser Name Ches-cha-nak, was auf Chus-Takelotis-Scheschonk zutrifft, er kann aber auch aus Susak(im) lautmalerisch entstanden sein. Der Träger dieses Namens, der Feldherr Thutmoses (III) Men-cheper-Re, der in den Amarna-(EA-)Briefen Manachpiria heißt, war der spätere Pharao Thutmoses (IV) Men-cheperu-Re. Er verstand keinen Spaß:

(1. Kön. 14, 25) Aber im fünften Jahr des Königs Rehabeam zog Sisak, der König in Ägypten, herauf wider Jerusalem (26) und nahm die Schätze aus dem Hause des Herrn und aus dem Hause des Königs und alles, was zu nehmen war, und alle goldenen Schilde, die Salomo hatte lassen machen; ...

Dass ein König Salomo zu dieser Zeit schon goldene Schilde im Tempel zu Jerusalem aufgehängt haben kann, ist schlicht unmöglich; der aufbereiteten Chronologie zuliebe musste das aber gesagt werden. Jedenfalls war den Judäern jetzt klar, wer wieder die Herren im Lande waren: die Ägypter.

Dass die Amoriter, deren Statthalter Abraham noch im Lande war, mit dieser Wendung nicht einverstanden sein konnten, ist klar. So sandten sie im Jahre 615 ndFl eine Expedition nach Phönizien, die hier den ägyptischen Einfluss gehörig eindämmte. Die Ägypter brachten eine Gesandtschaft nach Gubla auf den Weg, die mit den Phöniziern verhandeln sollte. Die Gesandten landeten als Geiseln im Gefängnis eines gewissen Zakar-Baal, des amoritischen Vasallen in Gubla.

Auf diese Weise erpressbar geworden, unternahmen die Ägypter zunächst nichts. Als jedoch zwei Jahre später die Amoriter in Kanaan einen neuen Vorstoß machten, um auch Edom(-Seirirot), also Israel wieder zurückzugewinnen, da sandte Chus-Sesostris abermals einen Feldherrn dorthin. Ob es sich dabei wiederum um den bereits erwähnten Susakim-Sisak handelte, ist nicht deutlich zu erkennen. Auf jeden Fall zog ein gewisser Chu-sebek, der spätere Deltafürst Bokchoris, ein Sohn des Zaphenat-Tefnachte, des Sohnes von Joseph-Herihor-Harchuf, mit Sisak oder auch selbständig in diese Region, um die Amoriter zu bekämpfen. Dieser Feldzug endete kläglich; aber Chu-Sebek brachte Abraham, den amoritischen Statthalter, der seine Residenz in Sekmem (= Sichem) hatte, als Gefangenen nach Ägypten. Hier beginnt der in 1. Mose 12 beschriebene Ägyptenaufenthalt des Abraham. Die Ägypter fanden sich damit ab, dass ihnen Edom-Kanaan - vorläufig - nicht mehr gehörte.

In dem für Ägypten so turbulenten Jahr 13 KNB (= 622 ndFl) trat in Jerusalem der Prophet Amos auf, der sich mit seinen düsteren Prophezeiungen allgemein unbeliebt machte. Er wies auf die nahende Katastrophe hin, die er als die Strafe desjenigen Gottes ankündigte, dessen Andenken vernachlässigt worden war: Jahwe. Dass dies schon zwei Jahre vor dem Aufruhr (Originaltext: raash; darunter ist ein Aufruhr der Elemente zu verstehen) geschah, spricht für die Astronomen jener Zeit, die zumindest die untere Bahn des Typhon sehr genau ausgemessen haben müssen. Sie gedachten, die drohende Gefahr vor dem Volk geheim zu halten, um keine Panik aufkommen zu lassen.

Dem Propheten Amos-Amoz kam die Katastrophe aber gerade recht, um den Namen Jahwe wieder in die Religion einzuführen, der in der Religion des Baal- und des El- bzw. des El-Elyon unterdrückt worden war. Mehr denn je zuvor wurde es jetzt erforderlich, dass sich Israel politisch auf seine Eigenständigkeit besann; denn die Feinde ringsumher waren stark und begehrten Kanaan. Ein wichtiger Ausdruck dieses neuen Selbstbewusstseins sollte der unverbrüchliche Glaube an einen Gott Jahwe sein, der sich ausschließlich mit den Kindern Israel verbündet hatte.

Der Name Amos bedeutet soviel wie Lastträger (hebr. amas = schwere Lasten heben und tragen). Ich halte daher Amos für den Propheten Amoz, den Vater des Propheten Jesaja, dessen Name eine ähnliche Bedeutung hat (amez = sei stark!). Es kann sich hierbei um zwei unterschiedliche Schreibweisen für ein und denselben Namen handeln.

Man sann auf die Beseitigung des unheilverkündenden Amos-Amoz, dessen Prophezeiungen und Religions-Reformen nicht erwünscht waren: sie waren den Amoritern, die derzeit die Herren im Lande waren, zu revolutionär. Der Amoriterkönig Samsi-Adad nannte sich selbst "Priester des Gottes Adad", dessen Schreibweise auch El, El-Elyon oder Ellil lauten kann. Es ist daher denkbar, dass Abiam, der Sohn und Nachfolger des Rehabeam, der gemeinsam mit Amos und dessen Sohn Jesaja den Jahwe-Kult wieder einführen wollte, aus diesem Grunde von seiner Mutter Maacha abgesetzt wurde, die mit der El-Priesterschaft kooperierte. Sie baute die für die El(-lil)-Religion typischen Höhenheiligtümer, die dem auf einer Anhöhe stehenden Enlil-Tempel in Nippur, dem Ekur (Escharra), entsprechen, wo Samsi-Adad seinen Lieblingsaufenthalt hatte. Maacha setzte im Jahre 624 ndFl ihren 16jährigen Enkel Usa bzw. Usia auf den Thron, der jedoch nur ihr Strohmann war.

In 1. Könige 15, 3 wird gesagt, dass Abiam in allen Sünden seines Vaters wandelte, die er vor ihm getan hatte, und sein Herz war nicht rechtschaffen vor dem Herrn, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David. Gemeint ist natürlich sein Vater Rehabeam und sein Urgroßvater David; beide waren nicht jahwetreu. Erst David II war ein entschiedener Verfechter der Jahwe-Religion.

Bei genauem Hinsehen erkennt man die Schwierigkeiten, vor denen hier der Redakteur stand: (4) Denn um Davids willen gab der Herr, sein Gott, ihm eine Leuchte zu Jerusalem, dass er seinen Sohn nach ihm erweckte und Jerusalem erhielt, (5) darum dass David getan hatte, was dem Herrn wohlgefiel.

Tatsache ist, dass Abiam von Hause aus gar kein Verehrer Jahwes gewesen sein konnte. Deshalb gab ihm der Herr eine Leuchte zu Jerusalem in der Person des Amos-Amoz bzw. des Jesaja, der ihn auf den rechten Weg führen sollte. Es ist nun geradezu tragisch, dass sich der neue Gott gegen Abiam äußerst undankbar zeigte, indem er zuließ, dass dieser ermordet und die beiden Propheten aus der Stadt verbannt wurden. Amos floh vermutlich zu den Hirten von Thekoa, wie es in Amos 1, 1 heißt.

Gesagt wird, Abiam sei nach dreijähriger Regierung gestorben (620-623 ndFl). Sein Sohn Usia regierte unter der Vormundschaft Maachas von 623 bis 626 ndFl. Im Jahre 626 ndFl kam Asa, der jüngere Bruder Abiams, von Ammon nach Jerusalem und machte der Herrschaft seiner Mutter Maacha ein Ende. Er zerstieß deren Greuelbild der Aschera am Bach Kidron. Diese Ereignisse betreffen aber schon die Zeit nach der Katastrophe.

Der Exodus ist ein Bestandteil der Richterzeit!

Im allgemeinen wird die Unterdrückung der Fremdarbeiter = chabiru in Ägypten einem Pharao zugeschrieben, der als Ramses II bezeichnet wird, während dessen Sohn Merenptah als der Pharao des Auszugs gilt. Konventionell wäre somit die Exodus-Geschichte (vom Auszug der Kinder Israel aus Ägypten) um das Jahr 1230 v.Chr. anzusetzen, also etwa fünfzig Jahre vor die frühe konventionelle Einordnung des Trojanischen Krieges. Davon weichen aber die Vorstellungen anderer Interpreten zum Teil erheblich ab.

Immanuel Velikovsky und der Verfasser der Schrift Sonne, stehe still ...!, Probst Hans Georg Asmussen, sehen die Amarnazeit als die Zeit der Israelitenkriege an. Genauer gesagt: Velikovsky sieht in dieser Epoche die Kriege Judas gegen Israel, das heißt, er verlegt die Amarnazeit etwa fünfhundert Jahre später, während Asmussen die an den Auszug aus Ägypten anschließende Landnahme der Israeliten in Kanaan unter Josua gewissermaßen "zurückdatiert" in die Amarnazeit, die konventionell ins 14. Jahrhundert v.Chr. gelegt wird. Beide haben sie also das "Unbehagen" einer unbefriedigenden konventionellen Darstellung verspürt, aber ihre Lösungen gingen an der Richtigstellung vorbei, weil sie nur Reparaturen an der Geschichts-Darstellung und keine Neuordnung der Gesamtgeschichte vornahmen. Sie hielten noch zu viele konventionelle Angaben für richtig.

Die konventionell vor dem Exodus (Anfang der 19. Dynastie) gesehene Amarna-Zeit (Ende der 18. Dynastie), in der noch die "Kanaaniter" das Geschehen in Palästina bestimmt haben sollen, kann sehr wohl mit alttestamentarischen Begebenheiten auf dem Boden Palästinas in Verbindung gebracht werden. So wie Velikovsky und Asmussen davon überzeugt waren, so wird sich das auch in meiner Darstellung erweisen; doch ich kann beiden nur zur Hälfte Recht geben:

Die Josua-Aktivitäten, die Asmussen in die Amarnazeit verlegt, fanden gleichzeitig mit den Kriegen der Assyrer in der Königszeit Israel-Judas statt, die Velikovsky in der Amarnakorrespondenz wiederfindet. Dazwischen lagen keine fünfhundert Jahre! Diese Gleichzeitigkeit haben beide, obwohl sie beide die Ereignisse in die Amarnazeit verlegten, nicht erkannt. Das lag vermutlich daran, dass der eine vom anderen nichts wusste. Wir können aber festhalten:

Die Landnahme Josuas gehört mit den Assyrerkriegen in die Amarnazeit.

Auf die Frage, wann denn nun die Amarnazeit war, ergibt sich zunächst eine für beide obengenannten Interpreten befriedigende Antwort: sie lag auf jeden Fall nach dem Exodus; insofern haben sie beide den konventionellen Althistorikern einen Schritt voraus, die daran festhalten, dass die Amarnazeit ins 14. Jahrhundert v.Chr. gehört, also vor den Exodus. In Wirklichkeit gehören die Kriege, die sich in der Amarnakorrespondenz widerspiegeln, weder ins 14. noch ins 9. bis 8. Jahrhundert v.Chr., sondern ins 7. Jahrhundert ndFl, das weitgehend ins 3. Jahrhundert vor Christus passt. Die Diskrepanz zwischen meiner und den konkurrierenden Zeitangaben ist dabei ebenso bemerkenswert wie die Diskrepanz zwischen den konkurrierenden Angaben untereinander!

Völlig falsch ist die konventionell vertretene Ansicht indes nicht, dass die Amarnabriefe in die 18. Dynastie gehören. Falsch hingegen ist die konventionelle Angabe, diese 18. Dynastie habe vor den Ramessiden der angeblichen 19. und 20. Dynastie gelegen. Allerdings sind "vor" und "nach" als Zeitbegriffe in einem Zeitchaos nur bedingt anwendbar. Die Dynastien-Einteilung der konventionellen Ägyptologie ist ohnehin nicht haltbar.

Der Pharao der Unterdrückung war, wie schon im 1. Kapitel dieses Bandes ausführlich besprochen wurde, Djoser-Amenophis I = Sesostris I, und der Pharao des Auszugs, der in die Zeit nach den Plagen der Katastrophe Typhon 4 gehört, war Chus-Thutmoses I = Sesostris II/III, wenn es überhaupt schon wieder einen Pharao in Ägypten gab. Das vorliegende Kapitel gehört also zwischen diese beiden Ereignisse.

Viel zu früh, nämlich in Richter-Kapitel 3, erscheinen die Herren Kuschan-Rischathaim, der als König von Mesopotamien bezeichnet wird (Vers 8), und Eglon, König der Moabiter (Vers 12). Der Retter Israels steht indes schon bereit:

(Richter 3, 15): Da schrien sie zu dem Herrn; und der Herr erweckte ihnen einen Heiland: Ehud, den Sohn Geras, den Benjaminiten, der war links ...

Bekanntlich folgte auf den "Engel", den Richter Othniel, dessen Auftreten in Richter 3, 9-11 beschrieben wird, keineswegs der Benjaminiter Ehud, der Sohn Geras. Ehud wird in den Versen Richter 3, 15 - 4, 1, die von ihm handeln, nicht als Richter bezeichnet. Das ist festzuhalten; denn vermutlich war ein anderer Mann zu seiner Zeit Richter: Ehuds Vater, der Hohepriester und weise Richter Salomo!

Kuschan-Rischathaim und Eglon, der Moabiter-König, gehören nicht in diese Zeit. Eglon von Moab ist Ka-Mose = Kamosch, der im Jahre 641 ndFl von Midian kommend in dem späteren Moab einfiel: bei Tage der Rauch- und bei Nacht der Feuersäule folgend, die vom eingestürzten Siddimtal aufstieg. Die Besprechung dieses Richter-Kapitels hat daher noch etwas Zeit.

Die Gestalt des Ehud ist jedoch jetzt schon interessant, da seine Vorfahren in der in Rede stehenden Zeit (zwischen 606 und 624 ndFl) auftreten müssten. Ehud ist mit Achichud identisch, der als Sohn des Asseriters Selomi (4. Mose 34, 27) gilt, der seinerseits niemand anderer ist als Salomo-Usia. Hier gehen die Stammesbezeichnungen - wie so oft - durcheinander: der Asseriter Selomi als Vater Achichuds, also des Benjaminiters Ehud. Wie schon in Kapitel 13 des Bandes 2, in dem die Richterzeit zwischen 558 und 606 ndFl behandelt wurde, greife ich auch hier wieder den Stammbaum der Benjaminiter auf (1. Chronik 8):

(1) Benjamin aber zeugte Bela, seinen ersten Sohn; ...(3) Und Bela hatte Kinder: Addar, Gera, Abihud,(5) Gera, Sephuphan und Huram.

Gera wird hier zweimal als Sohn des Bela aufgeführt. Dies ist aber nicht tragisch; denn der Stammbaum ist ohnehin falsch. Bela-Machir ist der Benjaminiter Elpaal (1. Chron. 8, 1.11.12.18), der Sohn Schacharaims mit Husim. Schacharaim ist Zereth-Schachar = Zurata von Akko = Aschchur, der jüngste Sohn David-Hezrons. Er ist außerdem Sacharja.

Auch Phalti-Eliphelet ist ein "Elpaal". Es ist denkbar, dass Bela, der Sohn Benjamins (auch in 1. Chronik 7, 6), den es als historische Person nicht gibt (denn Samuel-Benjamin hatte keinen Sohn Bela), Eliphelet bzw. Elpelet (= "Elpaal I") sein soll, ein angeblicher Sohn Davids I (1. Chronik 14, 5.7). Ich neige neuerdings dazu,  Bela-Machir (Balu-Michir)  für den Sohn Elpaal des David I zu halten.

Gera, der Sohn des Benjamin (auch 1. Mose 46, 21) "vom Geschlecht des Hauses Saul", gilt als der Vater des Simei, "der zu Bahurim wohnte" (2. Sam. 16,5; 19,16; 1. Kön.2,8). Dieser Simei war ein Gegner des Königs David I, so dass es sich bei seinem Vater Gera nicht um den Vater des Ehud-Achichud handeln kann. Deshalb sollte hier der Angabe aus 4. Mose 34, 37 gefolgt werden, wonach Achichud der Sohn des Schelomi war, eines Fürsten vom Stamme Asser. Hierbei erweist sich wieder einmal die Kunst der AT-Redakteure:

Gera, der sich wie Abimelech von Gerar liest, wird so zu Schelumi-El, was wiederum an Schelomi, "Schalomi" = Salomo anklingt. Ehud-Achichud war ein Sohn des Schelomi, also des Asarja-Usia-Salomo, und nicht des Abimelech von Gerar-Sichem, der in Ophra-Silo-Salem als Priester an dem von Gideon-David errichteten Altar Schelumi-El gewirkt hatte.

(1. Chronik 8, 6) Dies sind die Kinder Ehuds, die da Häupter waren der Vaterhäuser unter den Bürgern zu Geba und zogen weg gen Manahath, (7) nämlich: Naeman (erscheint in Vers 4 als ein Sohn Belas), Ahia (= Achija; in Vers 4 heißt ein Sohn Belas Ahoah) und Gera (in Vers 3 und 5 unter den Söhnen Belas aufgezählt), derselbe führte sie weg: und er zeugte Usa und Achichud....

Der Anschluss an Ehud erfolgt überraschend. Nun kann man natürlich den Namen Abihud in Vers 3 ebensogut wie den Namen Ahihud bzw. Achichud als Ehud lesen. Das verbessert jedoch in keiner Weise die Aussage-Qualität dieses Verses; denn wenn wir Vers 3 lesen, dann haben wir den Eindruck, wir würden uns im Kreise drehen. Außerdem hatten wir im vorigen Richterbuch-Kapitel schon festgehalten, dass die Expedition nach Manahath (= Manasse) von Achija-Machlon-Zadok = Melchisedek angeführt worden war. Zur Not könnten wir aber interpretieren, dass es Gera war, der die levitischen Benjaminiter nach Gath-Rimmon in Manasse führte, während sie Achija von dort nach Laïs-Dan geleitete.

Der Auszug nach Manahath, worunter eindeutig "Manasse" zu verstehen ist, entspricht der Identität der Personen Bela und Machir, welcher letzterer ein Sohn Manasses gewesen sein soll. Bela-Machir ist der Ba'alu-Michir von Tienni, bei welchem Ort es sich entweder um Taanath-Silo in Ephraim (Josua 16, 6) oder um Chinnatuni = Hannathon handelt. Mir scheint die Verbindung zu (Taanath-)Silo "an der Seite des Gebirges Ephraim" überzeugender zu sein. Ba'alu-Michir heißt in den Amarnabriefen auch Balumme und Paalumma.

Wir erinnern uns an einen Vers aus dem Richter-Kapitel 5, dem so genannten Debora-Lied (Vers 14):

Aus Ephraim die, so ihre Wurzel haben in Amalek, und nach dir Benjamin in deinem Volk; von Machir zogen Gebieter herab und von Sebulon, die den Führerstab hielten.

Das Gebirge Ephraim wurde die Wohnstatt (= Sebulon) derer, die mit dem Ef-Ra = pa-Re-Zet Naphthali-Isaak aus Ägypten zurückgekehrt waren, deren Anführer zur Zeit des Debora-Liedes Amalek war. Später wurde es aber auch die Wohnstatt der Benjaminiten, nämlich der Familienmitglieder und der Anhänger Samuel-Benjamins.

Machir (= der Verkaufte) ist nicht der angebliche Jakob-Sohn Joseph, der nicht etwa nach Ägypten verkauft, sondern dort geboren wurde und u.a. den Namen Maat-cheru-Re führte (gesprochen ma-cheru-re, so ähnlich wie ma-chir); mit dieser Bezeichnung sind vielmehr die Manassiter bzw. Gileaditer gemeint, die ebenfalls zu den Nachfahren des Isaak zu zählen sind.

Sebulon schließlich sind die Nachfahren Othniel-Meonothais bzw. Maons. Der Richter Elon war ein Sohn Sebulons. Ein weiterer Sohn Othniel-Meonothai-Sebulons war Manoah = Laïs von Gallim, der Vater von Simson-Eliphelet = Paltiel bzw. Elpaal (I) = Bela, dem Vater von Elimelech und Großvater von Achija von Silo. Die Sebuloniter hielten wahrhaftig einen mächtigen "Führerstab".

Abimelech von Gerar war der Benjaminiter Gera, der zu Geba wohnte, welches in der Nähe von Gibea-Benjamin lag, womit nicht gesagt werden soll, dass beide Orte identisch sind. Die Herkunft des Micha-Abimelech war, nachdem seine Eltern Jerusalem verlassen hatten, Ophra-Silo-Salem = Beth-El und Rama-Mizpa, die Megalopolis "mit ihren Vororten an der Seite des Gebirges Ephraim". Zu dieser Großstadt könnte Geba gehört haben, nicht so überzeugend zu Gibea-Benjamin.

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|         Die Könige Israels waren Benjaminiter          |
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                    Samuel-Benjamin
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Saul                                         |
+--------------+                             Kaleb
|              Isboseth                      |
|                                            Hur-Ram
+--------------+                             |
Jonathan       Michal           oo           David-Hezron
|              oo Phalti-Simson              |
|              |                             |
|              |            (Achi-)Maaz      |
|              |            |?               |
Mephiboseth    Elimelech oo (Achi-)Naemi     Ab(i)salom(o)
|              |            (Ammonitin)      | von Ammon
+---------+    +--------+--------+           |
|         |    |        |        |           |
Micha     T oo Machlon  Chiljon  Rehabeam oo Maacha
Abimelech    -Zadok   = Silchi | (Enkel u. Enkelin
= Gera*        = Melchisedek     |  von Michal)
:              = Achija v.Silo   +-----------+
:              |                 |           |
:?             +---+?            |           |
:              |   Jecholja  oo  Abiam       (Bo-)Asa
:              |   von Jerusalem |           = Baesa
Ehud =         |   (ebenfalls T. |           |
Achichud       |    von Zadok?)  |           Obed-Ela
               |              |--|         = Pudu-Ilu
               Jerusa oo Jotham* |         und Josaphat**
                                 |-----|
                                 |     Usia-Salomo-Asarja
                                 |     Abed-Nego (Urenkel
                                 |     des Abi-Salomo)
                                 |
                                 Ehud-Achichud*
                                 (Urenkel des Achija)

*Generationsmäßig ist es zuträglicher, einmal Jerusa als Gemahlin statt Mutter des Jotham und zum anderen Achichud als Urenkel des Achija von Silo statt als dessen Sohn oder Sohn seines Schwagers Abimelech von Gerar aufzufassen.  **Josaphat ist auch Obed-Edom, Obed-Tov und Abdi-Chiba  von Jerusalem.
 ==========================================================


Neben Gera war auch Achija ein Benjaminiter (1. Chronik 8, 7). Achija wird außerdem bei den Judäern geführt (1.Chron. 2, 25): Dort gilt er als Sohn des Jerachmeel (= Samuel), des Sohnes von Hezron (= David). Hier stimmt im weitesten Sinne bestenfalls die Familie: sie alle sind Benjaminiter, wie aus vorstehendem Schema auch hervorgeht. Weitere Angaben zu Achija ergeben auch nicht mehr Aufschluss.

Der Name Usa (1. Chron. 8, 7) dürfte dazu verleitet haben, (den Propheten?) Achija zum Vater des Ba-Esa (1.Kön.15,33) zu machen. Usa ist Usia, der Sohn von Zadok-Melchisedeks = Achijas Tochter Jecholja (* ca. 593 ndFl) mit Abiam, dem ältesten Sohn (* 585 ndFl) des Rehabeam.

Ehud ist mit Achichud identisch, der als Sohn des Asseriters Selomi (4. Mose 34, 27) gilt. Selomi ist Salomo. Da nun Ehud nicht als Richter bezeichnet wird, und da er zu der Zeit seiner entscheidenden Tat erst etwas über zwanzig Jahre alt gewesen sein kann, halte ich ihn für einen "verlängerten Arm" seines Vaters Usia-Asarja-Salomo, der zu der Zeit Richter und Hoherpriester war, als Ehud Israel von der Vorherrschaft der Moabiter befreite.

Das Gebiet Asser, in dem u.a. die Städte Akko und Tyrus lagen, gehörte den Benjaminiten; denn die Erwähnung des Schacharaim (1. Chronik 8, 8), also des Zurata von Zereth-Schachar = Akko im Benjaminiter-Kapitel, zwingt zu diesem Schluss. Wir vermissen allerdings hier auch wieder die Erwähnung, woran die Nennung des Schacharaim anzuschließen wäre. Das ist für uns kein Geheimnis, würde zwischen den Benjaminitern aber unangenehm auffallen: Sein Vater ist David I; denn es handelt sich bei Zurata-Schacharaim um den Sohn Aschchur des Hezron, der eindeutig als ein Judäer ausgewiesen wird (1. Chronik 2, 24; 4, 5).

Ausblick auf die Zeit unmittelbar nach der Katastrophe Typhon 4

Das Folgende gehört nicht mehr in die Zeit bis 624 ndFl; dennoch soll an dieser Stelle bereits darauf eingegangen werden, weil sich diese Ereignisse schon vor 624 ndFl zu entwickeln begannen.

Ehuds Taten gehören in die Zeit der Amarnabriefe, d. h. in die Jahre um 650 ndFl, und reichen bis zum Ende Eglons = Ka-Moses von Moab. Über das Ende des Moses berichtet das AT in einer historisch nicht verifizierbaren Weise. Der im AT praktizierte Übergang zu Josua ist in der vorliegenden Form unzutreffend. Wie schon erwähnt, setzt sich Josua im Buch Josua aus Chileab-Jaschub = Labaja und Joas-Josia, dem Sohn des Jo-Ahas-ja, zusammen.

Moses ist in der Fassung des AT ebenfalls aus zwei Personen zusammengesetzt worden, und zwar einmal aus seinem angeblichen Bruder Aaron, der jedoch neben ihm bestehen geblieben ist, und aus dem rebellischen ältesten Sohn des Anubis-Phiops-Ramses (III/VIII), aus Methusuphis-Neferkare Cha-em-use = Kamose-Moudja (Wedimu = Udjamo). In der Identität mit dem letzteren ist er auch Echnaton (II), dessen "blaue Krone von Unterägypten" ebenso deutlich darauf hinweist, dass Kamose nie Pharao geworden ist, wie die Aussage des Una = Wenamun, dass "Chaemuse kein Gott, sondern nur ein Mensch gewesen" sei. Er war König von Mittelägypten und nicht bereit, die Krone mit einem König von Ober- und einem von Unterägypten zu teilen. Im Jahre 622 ndFl unternahm er die sowohl unter Phiops als auch unter Ramses III Aneb verzeichnete "Haremsverschwörung", die jedoch rechtzeitig aufgedeckt wurde.

Ka-Mose floh nach Midian, möglicherweise auch nur bis Edom oder Kanaan, wo zu jener Zeit die Amoriter tonangebend waren, und kehrte im Jahre 626 ndFl mit den Amalekitern in das durch Typhon 4 verwüstete Ägypten zurück. Hier ließ er sich von Herihor-Harchuf-Josef bzw. Udja-Hor-se-ne-Re Heri-o-tef zum Pharao Mesuti-Re (= Methusuphis, Tisithen, Antienshaf) krönen. Josef-Herihor-Harchuf wurde trotzdem von den zurückkehrenden Ägyptern wieder als Priesterkönig in Theben eingesetzt, während Aaron-Peteseph-Petubastis, der "Mäusekönig" des Herodot, der die Amalekiter unter Ka-Mose bei Letopolis besiegt hatte, mit seinen Chabiru die Wanderung durch die Wüste antreten musste. Dies kann auch ein freiwilliger Entschluss gewesen sein, da sich um Aaron-Moschäch, den aus dem Wasser Gezogenen, die Jahwe-Verehrer geschart hatten, die dem Moses-Peteseph-Osarsiph, der mit Arsa-cheru, dem "Syrer" oder "Ausländer" identisch sein dürfte, in ein Land folgen wollten, in dem diesem Gott ebenfalls schon wieder gedient wurde.

Hier in Kanaan waren es die Propheten Amos bzw. Amoz und Jesaja, die für Jahwe den Weg bereiteten. Mit dem Eintreffen der Chabiru um Aaron-Moses in Kanaan begann sogleich die Kontroverse innerhalb der Jahwe-Religion um die Suprematie zwischen der bodenständigen Jesaja- und der aus Ägypten gekommenen Elias-Gruppe. Die letztgenannte wurde von Aarons Sohn Eleasar (= Elia bzw. Elias) angeführt. Aaron selbst kam sehr wahrscheinlich nicht mehr nach Kanaan. Er starb möglicherweise in Edom.

Da die Geiseln, die Kedor-Laomor im Auftrage des Amoriterkönigs Amraphel von Sinear (1. Mose 14) im Jahre 626 ndFl aus Kanaan mitgenommen und in das Erste Babylonische Exil geführt hatte, mit den Chabiru noch nicht nachhaltig in Berührung gekommen waren, wurde in Babylon bzw. Sinear der Gott Jahwe in der Diktion des Jesaja bzw. des Amos = Amoz zum Gott der Exulanten. Die "ägyptische" Gruppe um Elias und später auch um Abraham operierte von Hebron aus.

Boas-Baesa-Asa, der Sohn Rehabeams, der sich in Jerusalem auf den Thron seines Vaters gesetzt hatte (626 ndFl), war hier auf seinen jugendlichen Neffen Usia gefolgt, den Maacha zum König gemacht hatte und der ins Exil nach Kisch bzw. später nach Babylon kam, wo sein Name in Abed-Nego geändert wurde. Asa zerstörte den heidnischen Kult seiner Mutter Maacha, der Tochter Ab(i)saloms (von Ammon). Die Amoriter setzten Jotham, den Bruder Usias, als ihren Vasallen in Jerusalem ein, den späteren Panammu von Samal, nachdem Asa wieder nach Ammon zurückgekehrt war.

Die "zionistische" Gruppe um die Hauptstadt Jerusalem behielt politisch und ideologisch noch lange die Oberhand. Daher verwundert es nicht, dass die Juden den 624 ndFl eingeführten Kalender, der dem griechischen Olympiaden-Kalender entsprach, nach Usia benannten; dies geschah aber offenbar erst einige Zeit später, als Usia-Asarja-Salomo wieder in Jerusalem war und schon in hohem Ansehen stand.

Trotz der hochrangigen Geiseln, die seit 626 ndFl in amoritischer Hand waren, kam schon 629 ndFl ein großes ägyptisches Heer, um die Dinge wieder zu richten.

Nach seinem Sieg über Serach, den Äthiopier, im Jahre 636 ndFl, wodurch der Einfluss Ägyptens in Kanaan für kurze Zeit eingedämmt worden war, kam Asa vorübergehend zu einer ansehnlichen Machtfülle in Juda bzw. Kanaan. Offensichtlich blieben die Geiseln aber als bewährtes Druckmittel noch in Babylon. Von einer selbständigen Herrschaft Asas ist daher nicht auszugehen.

Als im Jahre 639 ndFl Kadesch gefallen war, die beherrschende Festung der Amoriter, kehrte der Einfluss Ägyptens größer als zuvor zurück. Der Sieger war derselbe, der die goldenen Schilde im 5. Jahr Rehabeams aus dem Tempel zu Jerusalem geholt haben soll (610 ndFl): Sisak (LXX: Susakim), der spätere Pharao Thutmoses (III)/IV.

Schon im Jahre 626 ndFl wurde Jotham, der Sohn des Abiam und Bruder des Asarja-Usia,  Statthalter (König) in Jerusalem, der hier bis 642 ndFl residierte und dann als  Panammu nach Samal (Sendschirli) ging. Im Jahre 642 ndFl stieg Josaphat = Abdichiba, der Sohn des Asa, in Urusalima = Jerusalem auf den Thron eines ägyptischen Statthalters. Asa, der in den assyrischen Listen Ba'asa, Sohn des Ruchubi, von Bit-Ammun (= Ammon) genannt wird, residierte hauptsächlich in Ammon-Basan, wo er als Og von Basan im Jahre 641 ndFl mit Mose zusammentraf. Gemeinsam organisierten sie von östlich des Jordan aus einen Aufstand gegen die ägyptische Herrschaft in Kanaan = Kinachi, wo sich Omri-Jerobeam-Remalja und später auch sein Sohn Pekach-Ahab um die Austilgung der Jahwe-Religion bemühten, welche sie - nicht zu Unrecht - für ägyptenfeindlich hielten. Hierauf wird in einem späteren Kapitel noch sehr ausführlich eingegangen.

Ka-Mose nannte sich in Moab (auch schon vor dieser Zeit bei seinem ersten Auslandsaufenthalt?) Kamosch und identifizierte sich mit Chiun, dem Chonsu der Ägypter, bzw. dem (Planeten) Saturn, der aber auch Schiuini, der Sonnengott der Hethiter und mit dem Kain der Bibel ebenso identisch ist wie dieser mit Seth. Seth(ar) (= Satyr, Saturn) war der Himmelsgott der alten Völker analog zu Anu, dem sumerischen Himmelsgott. Wie es dazu kam, dass der Linkshänder Ehud diesen Kamosch-Eglon von Moab erschlug, werde ich ebenfalls erst in einem späteren Kapitel erläutern.

 

Die Richterzeit im Überblick (ndFl)

a) Die akkadische Phase

451 Pusar-Ikunum = Scharrukenu = Sargon I stürzt Lugal-Zagisi und begründet die Akkader-Herrschaft.

453 Jakob, der Sohn von Isaak und Rebekka, wird in Mari geboren, wo Jaggid-Lim = Idi-ilum als isakku (Statthalter) seines Neffen sitzt. Im selben Jahr sendet Sargon I diesen seinen Onkel Seth(II)-Isaak-Tektamus nach Magan = Ägypten. In Edom-Kanaan wird Isaak von den karischen Horitern unter Esau, "der Edom ist", bei Sichem besiegt. Isaak weicht nach Ägypten aus.

454 Isaak = Baal-Zephon in Ägypten. Er legt den Meridian durch die damalige Nordspitze Ägyptens fest und baut zu Ehren seines Vaters den Vul-Kan-Tempel (vgl. Kain = El-Kana = Kenan-Hephaistos) in Memphis.

456 Isaak = Djed-ef-Re = Seth(II)-Eph-Ra(im) = pa-Re-Zet wird von den prädynastischen "Horusdienern" oder von den aus dem Süden anrückenden Äthiopiern aus Ägypten vertrieben. Als Memphite (aus Noph) trägt er auch den Namen Na-Phthach, in dem auf den prädynastischen Gott P(u)t(ah) angespielt wird: Na-phthali.

Bei Lus, dem späteren Beth-El, besiegt Isaak die Horiter und vertreibt sie vertraglich aus dem Westjordanland hinter den Jordan. Es folgt die Gründung der Stadt Beth-El, von wo aus die Lehre des Kultes des neuen Gottes Ja-Anu bzw. Jahue = El vorangetrieben wird.

Dem aus Ägypten vertriebenen Seth werden in Kanaan die Söhne Judaios (= Sem-Juda; von Lea-Peninna * 442 ndFl) und

457 Hierosolymos (= Jeruschalma, Samuel; von Rahel-Hanna * 443 ndFl) geboren. Beide Mütter sind Töchter des Laban, eines Bruders von Rebekka, Sargon und Lamech = Zeus-Adam II. Rahel stirbt bei der Geburt des Ben-Oni = Samuel-Benjamin. Sie wird auf dem Gebirge Ephraim begraben. Isaak zieht nach Mesopotamien weiter. Geboren wird auch der Sohn Amalek des Eliphas-Isaak mit Thimna, der Tochter des Seir-Edom-Esau. Amalek entspricht ideologisch dem Sohn Esau des Isaak!

Bei seinem Weggang setzt Isaak Debora in das neugeschaffene Richteramt ein. Sie bezieht Residenz bei der Palme Deboras zwischen Rama(thaim-Zophim) und Beth-El auf dem Gebirge Ephraim. Sie stirbt 465 ndFl und wird bei der Eiche Deboras bei Beth-El begraben, die seitdem den Namen Klageiche (= Allon Bakuth) trägt. Diese ist mit der Eiche von Thabor (= Elon Thabor) identisch, die zwischen dem Grab der Rahel und Gibea-Benjamin steht.

465 Nach Unruhen, in denen sowohl Debora als auch Esau, "der Edom ist", umgekommen sein können, setzt Isaak von Mari aus seinen jüngsten Bruder Othniel = Meon = Maon = Meonothai als Richter ein. Meon (= Wohnung) ist gleichbedeutend mit Sebulon. Es liegt nahe, die Residenz des Meon bei Elon Meonenim (= Zaubereiche) zu sehen, also bei der Hohen Eiche, die neben Sichem steht. Er kann später nach Beth-El umgezogen sein.

487 In den Kämpfen gegen Sargon I und Naram-Sin scheint Othniel-Sebulon überlebt zu haben, da ihm vierzig Richterjahre gegeben werden: von 465 bis 505 ndFl. In der 487 ndFl folgenden 18jährigen Amoriter-Herrschaft hat er offenbar weiter als Richter in Israel gewirkt.

  Viererkonferenz von Kirjath-Arba = Hebron.

505 Nach der siegreichen Beendigung des Terah-Feldzuges, in dessen Verlauf Othniel-Maon-Sebulon umgekommen zu sein scheint, kommt Amalek auf den Richterstuhl, der Sohn Isaaks mit der Tochter Esaus. Im Buch Richter wird er unter dem Namen (seines Vaters?) Jephthach verborgen. Er war sechs Jahre lang Richter und wurde in Gilead begraben.

Heber-Keret-Barak(-Nunna), der sich große Verdienste im Terah-Feldzug erworben hatte, kann als Nachfolger seines Vaters Samuel = Melam-Kisch nach Kisch gegangen sein. Im Jahre 529 ndFl wird er das Richteramt in Kedes-Naphthali übernehmen.

511 Ende des "Hyksoskrieges". Saul-Salatis kapituliert in Zaru-Scharuhen bzw. Awaris (el-Arisch) auf freien Abzug und zieht in Jerusalem (?) ein. Das Richteramt übernimmt Ebzan von Bethlehem, einer Stadt, die erst in diesen Tagen von Kaleb und Ephrata gegründet worden sein kann. Daher ist es nicht auszuschliessen, dass Ebzan mit Kaleb-Lechem identisch ist, der zwar in Bethlehem begraben wurde, der jedoch noch nicht am Ende seiner siebenjährigen Richterzeit gestorben sein kann.

b) Die amoritische Phase
519 Nachfolger Ebzan-Kalebs auf dem Richterposten wird der Sebuloniter Elon, in dem ein Sohn des Othniel zu sehen ist, und zwar Manoah (= Lais von Gallim) oder dessen Bruder. Nach zehnjähriger Richtertätigkeit wird er in Ajalon im Land Sebulon begraben. Der Name Elon kann auch von ajjalah = Hirsch abgeleitet sein, was zu dem Bruder Lais = Löwe noch besser passt als Elon = Eiche.

529 Abdon, der Sohn Hillels, ein Pirathoniter, war ein Sohn Kaleb-Jehallelels. Er kann nicht schon in diesem Jahre Richter gewesen sein. Hier gehört Bedan hin (Ben-Dan? Sohn des Lais von Dan = Manoah, also Eliphelet-Simson? Daher die aramäische Deutung Bedan = Simson!). Bedan ist nach Auffassung der LXX, der syrischen und der arabischen Übersetzer Barak! Diese Deutung lässt es noch gewisser erscheinen, dass an die Stelle Abdons Bedan = Barak gehört (1. Sam. 12, 11).

Niederlage Therah-Tirigan-Orions; Rim-Sin-Utuchengal neuer Großkönig der "Vier Weltteile".

538 Barak-Bedan kann im Krieg gegen Seth-Schu-Thum sein Leben gelassen haben. Sein Vater Samuel regiert von diesem Zeitpunkt an nicht mehr als Nachfolger seines Bruders Sem-Juda-Ischtupilum als Amurrukönig Sumulail (ab 502 ndFl), sondern im "Gelobten Land" Kanaan.

Parallel zu dem Ägyptenfeldzug beginnen die Kriege gegen die Philister, die Teile ihres Landes an die Kreter und Kaphthoriter abtreten mussten, die vor den Folgen der (Kaph-)Thera-Katastrophe auswandern mussten. Das Richteramt geht für die folgenden 20 Jahre auf Eliphelet-"Simson" über, den Sohn des Manoah = Lus bzw. Lais von Gallim, des Sohnes von Meonothai-Othniel-Sebulon, und Schwiegersohn des Saul.

551 Elhanan, der Sohn des Dodo von Bethlehem, ermordet den Bruder Goliaths, Hallachmi = Kaleb, den Gründer Bethlehems. Samuel salbt seinen Sohn Saul zum König von Israel.
c) Die Phase David I = Gideon I
556 Saul und sein Sohn Jonathan fallen gegen die Philister. Is-Boseth, der Sohn Sauls, vertreibt Mephiboseth (* 551 ndFl), den Sohn Jonathans und rechtmäßigen Thronerben, um selbst König zu werden.

558 Simson, der seine Frau Michal, die Tochter Sauls, im Jahr zuvor an David verloren hat, wird von Delila, seiner neuen Frau, an die Philister verraten und von diesen getötet. David besiegt die Philister endgültig und wird neuer König Israels, da Is-Boseth von seinen eigenen Leuten umgebracht wurde. Das Richteramt wird für die Zeit der Regierung des neuen Königs Israels von diesem selbst übernommen: David I ist auch Gideon I.

575 David I rehabilitiert spätestens in diesem Jahr den Enkel Mephiboseth des Saul und holt ihn an seinen Hof in Jerusalem.

591 David-Gideon stirbt auf der Flucht vor seinem Sohn Adonia, der mit Unterstützung der Midianiter gegen seinen Vater geputscht hatte, in der "Stadt Davids", in Bethlehem. Vorher hatte er noch - gemeinsam mit seinem Sohn Absalom - die Midianiter besiegt.
d) Die Zeit nach David I und die Phase Abimelech
591 Das Richteramt wird in diesem Jahr von Mephiboseth-Jerubbaal-Gideon ausgeübt, der von David in Ophra-Silo-Salem = Beth-El als Priester eingesetzt worden war. Mephiboseth-Gideon wandelt den Altar des El in einen Baals-Altar ("Leibrock-Götzen"), stirbt kurz nach David und übergibt das Priesteramt an seinen Sohn Micha, der mit Abimelech identisch ist.

Machlon-Zadok = Melchisedek = Achija von Silo übernimmt das Priesteramt des Leibrock-Altars von Micha. Er wird gleichzeitig Richter bis zu seiner Krönung zum König Israels im Jahre 606 ndFl.

592 Ab(i)salom, der thronberechtigt ist, ruft die Ägypter zu Hilfe gegen seinen Bruder Adonia, den König von Israel. Chus-Sesostris, der Bruder von Pharao Djoser = Amenophis-Sesostris I, belagert Adonia in Geser-Gerar-Sichem, erobert das Reich Davids bis zum Euphrat und macht seinen (oder des Pharaos) Schwiegersohn Abi-"Salomo" zum Vasallen.

596 Mit Unterstützung der Amoriter bzw. der Hethiter von Isin (Ischbierra-Hattusilis von Klein-Asien = Isin) kommt Elimelech, der Adoptivsohn Davids und ältester Sohn von dessen Frau Michal mit ihrem ersten Gemahl Eliphelet-Palti-Simson, nach dem Tode Ab(i)salom(o)s auf den Thron. Er war bislang dessen Statthalter in Moab gewesen.

599 Amoritische Reichsteilung. Abraham kommt im Gefolge des Amar-Sin = Amraphel von Sinear = Samsi-Adad von Ur nach Haran. Binnen kurzem haben sich die politischen Verhältnisse in "Sinear" (Nordreich) so weit geregelt, dass die Amoriter des Samsi-Adad auch für Edom-Seirirot (= Israel) zuständig sind, das bisher offensichtlich mehr unter der Oberhoheit Isins als Amurrus gestanden haben dürfte.

603 In einer Schwächephase Amurrus stürzt Abimelech von Ophra-Silo-Salem vermutlich den amtierenden König Elimelech; die näheren Umstände des Endes seiner Regierung sind nicht erkennbar. Abimelech lässt sich in Sichem-Geser-Gerar zum König von Israel krönen.

Abraham kommt (in geheimer Mission als Privatmann?) nach Kanaan und wird Abimelech von Gerar-Sichem (zum Schein?) zehntpflichtig. Abimelech residiert nicht in Sichem, sondern in der Stadt Aruma, die sowohl mit Rama(thaim-Zophim), der ehemaligen Residenz des Samuel, als auch mit Mizpa identisch sein dürfte. Es ist vermutlich ebenso ein Stadtteil von Beth-El wie Ophra, Salem und Silo.

606 Die drei Phasen des Benjaminiterkrieges:
a) Aufstand der Sichemiter unter Ebed-Abrahams Sohn Gaal, der zum Tode des Abimelech führt.

b) Viermonatiger Friede nach dem Tode Abimelechs und der Krönung des Melchisedek zum König von Israel (durch Abraham?) unter der Vorherrschaft der Amoriter. Melchisedek = Machlon-Zadok ist auch Achija von Silo, der sein Reich mit Rehabeam, seinem jüngeren Bruder, teilte:

Er selbst bekam die "zehn Stämme", Rehabeam erhielt Juda und Benjamin mit Jerusalem als Hauptstadt.

c) Vernichtung des Stammes Benjamin, der Rehabeam bei seinem Aufstand gegen Machlon-Zadok unterstützte.  Rehabeam wird in Sichem zum König von Israel gekrönt  mit dem Segen Abrahams.
e) Die Zeit nach Abimelech
606 Neuer Richter unter Rehabeam wird Thola von Isaschar (für 23 Jahre).

610 Chus-Sesostris Pharao. Sein Feldherr Sisak holt die "goldenen Schilde, die Salomo im Tempel zu Jerusalem aufgehängt hatte" als Tributleistung nach Ägypten.

616 Die Aramäer (= Amoriter) erobern beide Edom.

617 Die Ägypter versuchen die Rückeroberung Edoms, die nicht gelingt. Chu-Sebek = Bokchoris nimmt Abraham in Sichem (= Sekmem) gefangen und führt ihn mit sich nach Ägypten. Hier kommt Ramses(III)-Anubis-Phiops, der schon seit 530 ndFl gekrönt ist, endlich auf den Pharaonenthron.

622 Ka-Mose-Neferkare, ältester Sohn des Pharaos Ramses III, versucht einen Putsch und scheitert. Er flieht nach Midian.
624 Typhonkatastrophe Nr. 4

628 Ameni, der Sohn einer Nubierin, vertreibt die Fremden aus Ägypten. Er ist Serach, der Äthiopier, der Deltakönig Osorkon Acheperre und der spätere Pharao Amenophis-Sethos II. Edom fällt von Amurru ab.

629 Kedor-Laomor versucht, Edom zurückzugewinnen, doch Edom bleibt weitgehend ägyptisch (der Süden). Er hatte schon 626 ndFl Asa in Ammon eingesetzt und einige Geiseln mitgenommen, u.a. Usia-Asarja (= Abed-Nego) und die Söhne des David I (vgl. Buch Daniel): Erstes Babylonisches Exil. Jotham, der Bruder (nicht Sohn) des Usia, wurde 626 ndFl amoritischer Vasallenkönig in Jerusalem (bis 642 ndFl). 

Exodus des Aaron-Moses und des Ka-Mose (Kamosch).

Auf Thola folgt Jaïr von Kamon in Gilead = Arachattu von Kumidi auf dem Richterstuhl.

630 Beginn der Eroberungszüge Manachpirias nach Norden.

Letzter Stand: 2. August 2013

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