Drittes Buch: Die Akkader-Zeit

11. Kapitel: Osiris befreit Ägypten

Bevor ich den nächsten Band mit einem Kapitel über die im alten Ägypten geradezu klassischen Antagonisten Osiris und Seth beginne, muss ich die noch in die Akkaderzeit hineinreichenden Umstände des Auftretens von Osiris beschreiben.

Dieser um 470 ndFl geborene Sohn des Amun-Menes hatte vermutlich bei der ersten Begegnung mit Seth-Radames-Tefibi (504 ndFl) lediglich einige Blessuren abbekommen, während sein Mitstreiter Snofru offensichtlich gefallen war. Nachdem die Amoriter die Titanen aus Ägypten wieder hinausgeworfen hatten (505 ndFl), wäre zu erwarten gewesen, dass sie nun den Hamiten, mit denen sie seit der Konferenz von Hebron (487 ndFl) verbündet waren, deren Land zurückgegeben hätten. Dazu machte Saul-Salatis, der Anführer der Amu(rru)-Hyksos, jedoch nicht die mindesten Anstalten. Er handelte selbstverständlich auf höhere Weisung, auf die seines Vaters Samuel natürlich, der in Mari unter seinem Namen Jaschmach-Adad bzw. Samla von Masrech (AT) residierte und auch für Edom zuständig war.

Samla, der spätere König von Edom, war nicht daran interessiert, dass die Ägypter seine unmittelbaren Nachbarn auf edomitischem Gebiet wurden, worauf sie im Falle der Rückgabe von Unterägypten ebenfalls Anspruch erhoben hätten, da es ihnen vor dem Titanen-Überfall bereits gehört hatte.

Die Gewalttätigkeiten, die den Hyksos und speziell denen des Salatis nachgesagt werden, waren sicherlich nicht an den eigentlichen Ägyptern verübt worden, sondern an den "weißen Ägyptern", an den Titanen oder Sethariden. Deren Schicksal war für die "schwarzen Ägypter", die Hamiten, von sehr geringem Interesse. Der Krieg gegen die Hyksos, der in der konventionellen Ägyptologie sehr verwaschene Konturen erkennen lässt, war ein Krieg der Hamiten gegen die Amoriter und damit letztlich auch gegen die Akkader des Zeus-Scharkalischarri. Das bedeutet aber auch, dass dessen Sohn Hermes-Thot zwangsläufig auf die Gegenseite geraten war, ebenso dessen Sohn Epaphos-Apophis-Ptah.

Erst im Jahre 537/538 ndFl werden die Amoriter gemeinsam mit Hermes und Ap(oph)is gegen Ägypten ziehen, und zwar gegen das Ägypten des Seth-Radamanthos, mit dem die Titanen neuerlich auf den (unter)ägyptischen Thron gekommen waren. Auf diesem Feldzug werden dann Saul und Ptah-Apis- Achmose Seite an Seite marschieren, wogegen sie sich in dem nun folgenden Krieg, 30 Jahre früher, gegenüberstehen.

Die Hyksoszeit in Ägypten dauerte, wie ich an einer früheren Stelle schon sagte, weder 511 Jahre, wie der Ägypter Manetho schreibt, noch die heute allgemein angegebenen ca. 150 Jahre. Sie dauerte nur ganze zwei Jahre, nämlich von 505 bis 507 ndFl. Guten Gewissens kann man die folgenden vier Jahre, in denen die Amu belagert wurden, nicht mehr als Hyksosjahre betrachten. (Hykso bedeutet nichts anderes als "Fremdherrscher".) Von ganzen Hyksos-Dynastien mit bis zu hundert Königen kann keine Rede sein. Besonders "anfällig" für Hyksos-Herrscher sind die Manetho'schen Dynastien Nummern 15 und 16. Die wenigen Namen, die hier aber bekannt sind, kann ich einwandfrei als ganz normale ägyptische Könige identifizieren, wenn auch als die von mir bereits angedeuteten Wiederholungen, das heißt also als Könige, die auch an anderen Stellen vorkommen.

In der konventionellen Ägyptologie ragt besonders ein Pharao über die anderen hinaus, weil ihm das Verdienst zugesprochen wird, sein Land von den Hyksos befreit zu haben. Sein Name ist Achmose oder Amosis. Breasted, der als Papst der Ägyptologie gilt, berichtet in seiner Geschichte Ägyptens (deutsche Übersetzung im Parkland Verlag Stuttgart), einem Standardwerk der Ägyptologie, über den "Krieg des Pharao Achmose I gegen die Hyksos". Er schreibt:

Über die ersten Stadien des Krieges gegen die Hyksos ist uns kein Denkmal erhalten, und keine königlichen Annalen sind auf uns gekommen. Aber einer seiner (Anm.: Breasted meint: des Pharaos Achmose) Verbündeten von Elkab, ebenfalls des Namens Achmose, der Sohn eines Ebana, hat auf den Wänden seines Grabes in Elkab einen Bericht über seine militärische Laufbahn für uns hinterlassen. Er erzählt, wie er nach kurzer Ausbildung in der königlichen Marine der nördlichen Flotte gegen die Hyksos in Auaris zugeteilt worden sei. Nachdem dreimal vor der Stadt ein Treffen stattgefunden hatte, wurde die Belagerung von Auaris durch den Aufstand eines der oberhalb von Elkab (Anm.: in Oberägypten) ansässigen Fürsten plötzlich unterbrochen. Der König nahm die Gefahr so ernst, dass er in eigener Person nach dem Süden aufbrach, um sie aus dem Wege zu räumen, wobei er Achmose, den Sohn des Ebana, mit sich nahm. Nachdem der König seine Rivalen im Süden hinreichend zur Ruhe gebracht hatte, nahm er die Belagerung von Auaris wieder auf (Anm.: Die Hyksos waren so freundlich, während dieser Zeit nicht aus den Städten, in denen sie eingeschlossen waren, auszubrechen!)...(Breasted fährt fort:)

Wie weit Achmose jetzt in Nubien eindrang, können wir nicht entscheiden; er war aber kaum außer Landes, als seine alten Gegner südlich von Elkab sich wieder gegen ihn erhoben. Sie wurden in einer Schlacht auf dem Nil gänzlich geschlagen, und unser Freund Achmose, der Sohn des Ebana, wurde für seine Tapferkeit bei diesem Ereignis mit fünf Sklaven und fünf setat Landes (beinahe 142 km²) bei Elkab belohnt.

Manetho schreibt die Vertreibung der Hyksos einem gewissen Alisphragmuthosis (in einem anderen Zitat Misphragmuthosis genannt) und dessen Feldherrn Tetmose zu, der an anderer Stelle auch Amose genannt wird. Daraus kann entnommen werden, dass gar nicht Achmose-Amosis der König gewesen ist, den Breasted meinte, sondern Miz(ph)raim(uthosis), nämlich Mizraim, Misr, Msir, Usir, Is-Ir oder Osiris. Amosis war sein General, der den Bericht auf die Wände seines Grabes schrieb, das er später jedoch nicht benutzte.

Jeder bessergestellte Ägypter legte früher sein Grab schon zu seinen Lebzeiten an oder bekam es als hohe Auszeichnung vom Pharao geschenkt. Viele Gräber blieben leer, weil ihre Besitzer entweder mehrere davon anlegten oder angelegt bekamen, oder aber weil sie wider Erwarten Pharao wurden und sich eine über alle Maßen prunkvollere Grabstätte herrichten konnten, etwa im Tal der Könige, wo sich die meisten Pharaonen die Stätten ihrer letzten Ruhe bauten, die sie oftmals aber nicht hier fanden.

Der König wird in ägyptischen Inschriften häufig als Sechem (= Seine Majestät) bezeichnet. Die Silbe chem (= äg. für schwarz) steht auch für das Land Ägypten selbst (in koptischer Sprache keme) und harmoniert mit dem biblischen Namen Ham, der auch zu Amun hinführt und so eine Doppelbedeutung hat. Der Eigenname Misr des modernen Ägypten leitet sich direkt von Osiris ab. Hieroglyphisch müsste dessen Name Is-Ir gelesen werden. Er gehörte zu einer prädynastischen Todesgottheit und bedeutet den Hieroglyphen nach zu urteilen ruhendes Auge. Osiris war der erste Se-chem, der bekanntermaßen diese Bezeichnung im Namen führte.

In 1. Mose 10 wird Mizraim als Sohn des Ham vorgestellt, was durchaus korrekt ist. Manetho müsste Osiris auch unter dem Namen Zer gekannt haben, was eine Kurzform für Zeser = Se-(chem-)User ist. Zer ist der dritte König Ägyptens (in der 1. Dynastie) nach Menes und Athotis (= Re-Harachte, Poseidon). Er wird gemeinsam mit Zet genannt, in dem wir mühelos seinen Gegenspieler Seth erkennen. Es handelt sich bei diesem um den vierten Träger des Namens Seth.

Durch die missverstandene Grabinschrift, die natürlich von dem späteren Pharao Achmose stammt, sind bei Breasted die Ereignisse um den Pharao Osiris (Neterimu-Zer) und den Pharao Achmose durcheinander geraten. Beide Pharaonen hatten am Beginn ihrer Regierung mit Aufrührern zu tun, und zwar handelte es sich bei dem ersteren um seinen Halbbruder (Ua-Anch-) Antef I, der kurze Zeit, nachdem er seinen Sohn (Up-Maat-) Antef II gezeugt hatte, von dem rechtmäßigen Thronerben Osiris getötet wurde (510 ndFl), während es sich bei Achmose um eine vielfältige Konkurrenz handelte, auf die ich im zweiten Band erst zu sprechen komme.

Als Osiris nach vierjährigem Krieg die Hyksos nach ihrer Kapitulation abziehen ließ, war er uneingeschränkter Herrscher Ägyptens und rechtmäßiger Nachfolger seines Vaters Amun-Menes. Er war Gottkönig und demnach auch jener

Neter-Musir = Neterimu-Zer,

da neter das ägyptische Wort für Gott ist. Neterimu, der auch Binothris genannt wird, gehört der zweiten Dynastie an, in der auch Poseidon (= pa-Sendi) zum zweiten Male auftaucht. Allein an diesen beiden Beispielen wird deutlich, wie wenig der ganze Dynastienzirkus ernst zu nehmen ist. Es gibt dafür aber noch eindrucksvollere Zeugnisse.

In Amosis-Achmose haben wir den Sohn von Hermes-Thot und Hathor vor uns, also Epaphos-Apophis bzw. Apis = Hapi = Ptah. Der andere Sohn der Hathor, nämlich der von Snofru, war an der Vertreibung der Hyksos ebenfalls beteiligt: Chnem-hotep, Chnem-Chefu oder Cheops. Er war es, der den Hathor-Tempel in Dendera baute, einen der ersten Steinbauten im dynastischen Ägypten. Diesen Tempel erwähnte ich schon im Kapitel Zeus-Pusarummas, "König aller Könige".

Es ist mir allerdings unbegreiflich, wie nach konventioneller Auffassung schon im dritten vorchristlichen Jahrtausend mit Steinbauten begonnen worden sein kann, in dem angeblich auch die Große Pyramide von Cheops gebaut worden sein soll, wenn konventionell die Eisenzeit noch längst nicht begonnen hatte. Und die Steine, die heute noch ihre makellose Bearbeitung erkennen lassen, konnten ohne gehärtete Eisenwerkzeuge nicht in die erforderliche Form bzw. Passgenauigkeit gebracht werden. Ich betone nochmals, dass die Große Pyramide nicht von Cheops gebaut worden ist, und zwar nicht etwa deshalb, weil es zu dessen richtiger Zeit noch keine Stahlwerkzeuge für diese Arbeit gegeben hätte, sondern weil sie schon seit mehr als zweitausend Jahren an ihrem Platz stand, als Cheops geboren wurde.

Den Stahl für die Bearbeitung der Blöcke zu den ersten im dynastischen Ägypten errichteten Steinbauten hatten die Sethariden aus Lokis Eisenwald mitgebracht, aber auch aus dem "Tal der Werkleute", aus Haroscheth Gojim, der Heimat des Streitwagenobersten Sisera (Richter Kap. 4). Von dort dürften auch die unbekannten Erbauer der Großen Pyramide ihren Stahl bezogen haben; doch darüber wissen wir nichts.

Osiris heiratete seine Halbschwester und Nichte Isis, eine Tochter seines Vaters Amun-Menes mit der eigenen Tochter Hathor. Die Halbschwester der Isis war die Tochter Snofrus mit Hathor, die unter ihrem Namen Nephthys am bekanntesten ist. Horus, der Sohn von Isis und Osiris (* ca. 518 ndFl) hatte seinen Namen ebenfalls - wie sein Vater - von einer prädynastischen Gottheit. Dasselbe gilt auch für die Namen Thot, Ptah, Chnem-hotep und Isis. Daher kann bei diesen Personen schon von einer Wiederholung der Geburten gesprochen werden, wie wir später noch weitere kennenlernen werden, die spektakulärste in ziemlich genau hundert Jahren.

Die mutmaßliche Schwester des Horus mit Namen Isis II wurde ebenfalls um 518 ndFl geboren. Sie heiratete Antef (II) = Up-Maat und bekam von ihm die Tochter Isis III, die besser unter ihrem Namen Anch-Isis-en-Amun bekannt ist, und als Sohn deren Bruder-Gemahl Tut-Anch-Amun. Die Anch-Linie ist auch weitgehend mit der (An-)Tef-Linie identisch, die sich auf die Tochter Jakobs mit Namen Dina (1. Mose 30,21; 34; und 46,15) bzw. Diphna zurückführen lässt, die in der griechischen Mythologie Daphne entspricht. Auf ägyptisch lautete ihr Name vermutlich Tef-Nut, da dieser Name anders kaum noch unterzubringen ist. Er steht im so genannten Kreis der Götterneunheit ziemlich verloren da:

+========================================================+
|              Der Kreis der Götterneunheit              |
+========================================================+
                    A M U N - R E
                          |
+----------------+--------+-------+----------------+
|                |                |                |
G E B   oo   N U T                S C H U          TEF-NUT
|                |
+--------+-------+
         |
+--------+-------+----------------+----------------+
|                |                |                |
OSIRIS   oo   ISIS                SETH  oo  NEPHTHYS
|                |                |                |
+--------+-------+                +--------+-------+
         |                                 |
     H O R U S                        A N U B I S
==========================================================

Schu und Tefnut gehören zahlenmäßig nicht zur "Götterneunheit", zumal sie hier ohne Nachkommen stehen, die sie aber zweifellos beide gehabt haben. Diese Vorlage kann deshalb nicht so ohne weiteres als historisch verifizierbar angesehen werden. Sie bedarf der Interpretation und des Vergleichens mit anderen Angaben. Geb entspricht dem vordynastischen Erdgott Chnum, Nut ist Hathor, die Himmelsgöttin, und Schu ist Seth-Atlas-Thum, der Himmelsträger, der vermutlich ebenfalls eine prädynastische Vorstellung war.

Geb ist in der Form Anez-jeb (auch Miebis genannt, was an Anubis noch deutlicher anklingt) identisch mit Anubis, dem Sohn des Seth-Schu, wie wir noch sehen werden. Schu-Thum = Timaios ist der spätere Aton. In der ägyptischen Mythologie war Eindeutigkeit ebensowenig gefragt wie in anderen "Geschichts-Dichtungen".

Ein wichtiger Mann war der um 495 ndFl geboren Sohn Jakobs mit dem semitisch-ägyptischen Namen

Se-chem-Re Uadj-chau Sebek-em-saf,

dessen Mutter eine namentlich nicht bekannte Tochter Amun- Menes' gewesen sein dürfte. Dies ist nirgendwo überliefert oder auch nur angedeutet; dennoch halte ich diese Unterstellung für legitim, da von Sebek-emsaf eine Reihe bedeutender biblischer Persönlichkeiten abstammen, die ohne ihre Herkunft von Amun, dem vergöttlichten Stammvater aller Pharaonen, Priester und sonstiger Magnaten aus der thebanischen Familie, nicht zu dem Einfluss gekommen wären, den sie später erlangten. Es empfiehlt sich, eine Stammtafel anzufertigen, ohne die die komplizierten verwandtschaftlichen Verhältnisse kaum anschaulich zu machen sind:

==========================================================
Stammtafel der wichtigsten Personen des biblischen Ägypten
    Namen aus dem Schema der Götterneunheit kursiv,
   biblische Namen, Tef- und Anch-Linie fettgedruckt
----------------------------------------------------------
HUNI?     AMUN-RE  ( oo SECHMET ? oo ) AMUN-RE   JAKOB-HER
|         |    |         |                |      | * 453 |
|         |    +----+    +--------+       |      |       |
|         |         |    |        |       |      |       |
SNOFRU oo HATHOR ---+    |        Tochter-+---oo-+       |
| (GEB)   (NUT)     |    |        |*ca.480|              |
|                ISIS oo OSIRIS   |       +---oo---TEF-NUT
NEPHTHYS oo SETH    |    |        |       |        DAPHNE
|          (SCHU)   |    |        |       |        DINA
|           |       |    |        |       |        *ca.474
|           ANUBIS  |    HORUS    |       |
|         ANEZ-GEB  |    CHEPHREN | ? oo -UA-ANCH-ANTEF I
|          *ca.523  |    *ca. 518 |       | *ca.488 + 510
|          (siehe   |             |       |
|          weiter   ISIS II ----- | --oo--UP-MAAT-ANTEF II
|          unten!)  *ca. 518 ndFl |       | *ca.510 + 538?
|                                 |       |
|                   +-------------+       |
|                   |                     |
|                   |              +------+----+
|                   |              |           |
NEFER II  oo (1) SEBEKEMSAF (3) oo ISIS III oo NEBCHEPERRE
HELLE (?)        UADJ-CHAU         ANCH-ISES-  TUT-ANCH-
| *ca.524        LEVI CHEVI        EN-AMUN |   AMUN  * 532
|                *ca.495 +ca.559   *ca.530 |         + 550
|                oo (2) Semitin            |     kinderlos
|                       |                  |
+--------+         +----+----+         +---+-----+
|        |         |         |         |         |
SEBEK-   SE-CHEM-  POTIPHAR  HERIOTEF  SE-ANCH-  ANCH-NES-
NEFRU-RE RE-DJED-  PETESEPH  HERIHOR   IB-TAUI   MERI-RE =
TAUSRET  CHU-TAUI  OSARSIPH  HARCHUF   SEKENEN-  | ISIS IV
| DIRKE  SCHEDTAWE AARON     JOSEF     RE = SE-  |  MIRIAM
| *ca.   *ca. 538  | *ca.540 | *ca.    MENCHKARE | *ca.555
|   538     + 572  |   + 628 |   545   *ca.550   | +ca.628
| + 570            |         | +ca.      + 580   |
|                  |         |   635             +-------+
|                  ASNAT -oo-+                           |
|                  *ca.565   |                           |
|                            |                           |
|                 ZAPHENAT-(und)-PANEACH                 |
|               = TEFNACHT  und  PIANCHI                 |
|                 *ca.580        *ca.580 (Zwillinge?)    |
|                                                        |
+- oo -PHIOPS = ANUBIS = PHRIX-TYPHONTES = PAINOZEM- oo -+
|                * 523 ndFl  + 624 ndFl                  |
|                = "ECHNATON I"                          |
|                                                        |
NEFERKARE-CHAEMUSE "ECHNATON II"             MEN-CHEPER-RE
MOSE   =   KA-MOSE                           THUTMOSES III
EGLON  =   KAMOSCH von Moab                  SISAK-SUSAKIM
*ca.570  +658 ndFl                           *ca.580  +663

(Siehe dazu auch den Kommentar weiter unten!)
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Abgesehen vom Kreis der Götterneunheit (Namen kursiv) und anderen mythologischen Angaben sind folgende Abstammungen inschriftlich oder literarisch verbürgt:

Antef I, Sohn des Amun-Re; Nebcheperre, Sohn des Sechem-Re Up-Maat (Wepmaat); Anubis-Phiops, Sohn von Tem, dem großen Gott von Heliopolis und ersten Gottmenschen auf Erden; Tem ist Schu-Thum-Aton-Atlas = Seth IV; Schedtawe, Sohn von Sebek-em-saf; Mencheperre, Sohn von Painozem Echn-Amun; Neferkare-Methusuphis, Sohn von Phiops; Neferkare-Chaemuse bzw. Ramses IX, Sohn von Ramses II (der in diesem Falle jedoch Ramses III A-Neb = Anubis bzw. Ramses VIII Achan- Amun ist). Die Ehen des Phiops mit zwei Schwestern des Taui = Sekenenre sind ebenfalls verbürgt, von denen er je einen Sohn hatte, die beide auf den Thron kamen. Die eine Schwester hieß Anchnesmerire. Die Mutter des Thutmoses III hieß "Isis", war aber nicht die Gemahlin des Osiris. Es gibt noch weitere Hinweise, die zur Erstellung der vorstehenden Stammtafel berechtigen.

Auf den turbulenten Beginn des sechsten nachsintflutlichen Jahrhunderts, nachdem die Titanen besiegt, Zeus (II) in Akkad als Gottkönig eingezogen und die Hyksos-Gefahr durch Osiris gebannt worden war, folgte auch in Ägypten zunächst eine Phase auffälliger Ruhe. Erst um das Jahr 520 ndFl, zu der Zeit, als Orion-Aktaion-Tirigan nach Osten aufbrach, begann auch in Ägypten wieder eine Unruhephase, die durch einen anderen Sohn Poseidons verursacht wurde, und zwar durch den in dem Krieg gegen die Äthiopier des Amonasro im Jahre 504/505 ndFl schon siegreich gewesenen Gaufürsten von Siut, durch Tefibi-Radames.

Er ist Seth IV, das heißt derjenige Seth, der als der große Gegenspieler des Osiris angesehen und irrtümlich für den einzigen frühgeschichtlichen Seth (im Zusammenhang mit Ägypten) überhaupt gehalten wird. Wir haben aber schon vor der Zeit des Osiris den zweiten Seth, nämlich Tektamus- Isaak, und den dritten Seth, nämlich Sethenes = pa-Sendi- Poseidon-Harachte, in Ägypten gesehen. Besonders Seth (II) = Isaak, der aus Ägypten vertrieben wurde, wird immer wieder mit dem Gegenspieler des Osiris gleichgesetzt, obwohl dies nicht zu befriedigenden Lösungen, sondern ausschließlich zu Verzerrungen, Unverträglichkeiten und Torsionen in der Geschichte geführt hat, abgesehen davon, dass ihn bisher meines Wissens noch niemand mit Isaak identifizierte.

Die zweite Begegnung des Seth IV = Tefibi-Radames mit Osiris gehört zwar noch in die Akkaderzeit, doch die Phase des geteilten Ägypten unter Zer und Zet liegt ohne Zweifel erst nach dem Tode des Zeus-Scharkalischarri. So beginnt denn der zweite Band der Geschichte des Altertums in neuer Sicht sogleich mit Osiris und Seth, und dies ist auch die Überschrift über dem 1. Kapitel des vierten Buches.
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