Siebtes Buch: 642 bis 656 ndFl

3. Kapitel:

Assyrien und Babylonien (1. Teil)


Die berichtigte Chronologie

Die konventionell vorgenommene Unterteilung der assyrischen Geschichte in eine frühassyrische, eine mittel- und eine spätassyrische Periode ist im Prinzip gerechtfertigt. Diese Epochen sind allerdings unter dem Blickwinkel der berichtigten Chronologie nicht annähernd so lang wie konventionell behauptet wird. Hinzukommt, dass aufgrund der überdehnungsbedingten Verzerrung einige Könige über alle drei, andere wiederum über zwei dieser Epochen verteilt wurden, und dies teilweise sogar in der Form, dass innerhalb einer einzigen Epoche miteinander identische Könige unter verschiedenen Namen oder Numerierungen mehrmals auftauchen. Weiter unten wird dies deutlicher werden.

Ausgehend von der Stadt Assur und nicht von der konventionellen Vorstellung eines jahrhundertelang existierenden Staatsgebildes Assyrien, das mit den Königen von Assur in konventioneller Sicht verbunden wird, kann die Aufteilung in drei Perioden in folgender Weise auch in der berichtigten Geschichtsdarstellung beibehalten werden:

"Frühassyrisch" (335-486 ndFl = 545-394 v.Chr.):

Puzur-Assur (=  Iluschuma), Irischum, Pusar-Ikunum (= Sargon I = "scharrukeno") und ein oder mehrere akkadische Statthalter; 151 Jahre.

"Mittelassyrisch" (486-629 ndFl = 394-251 v.Chr.):

Assur-Rim-(Sin-)nischeschu, Assur-(= Hammu-)rabi, Ischme-Dagan (Vater von Samsi-Adad), amoritische, persische und medische Statthalter, Assur-Re-Isesi (= Assur-resch-ischi, Vater von Tiglath-Pileser), Assur-nadin-ach (= Tudhaliyas) und Samsi-Adad (= Amar-Sin, Amraphel von Sinear) mit seinem Souzerän Zariku-Arioch von Assur-Ellasar (= Arik den Ilu); 143 Jahre.

"Spätassyrisch" (629-689 ndFl = 251-191 v.Chr.):

Ein oder mehrere Statthalter Nebukadrezzurs, als letzter Mutakkil-Nusku, dann unter medischer bzw. chattischer Vorherrschaft Semiramis, nach dieser als erster selbständiger König von Assyrien Adad-narari, schließlich Assur-Uballit, der auch Chattikönig war, sodann Nimrod-Sanherib-Assurbanipal (= Tukulti-Ninurta bzw. Tiglath-Pileser), Asarhaddon (= Salmanassar), Assurnasirpal (= Sin-schar-ischkun bzw. Schar-ukin, "Sargon II") und wieder Assur-Uballit (auch unter dem Namen Assur-etil-ilani).

Das vorliegende Kapitel befasst sich mit der spätassyrischen Periode, die mit Samsi-Adad beginnt und mit der endgültigen Niederlage Assur-Uballits gegen Umakischtar-Kyros (II, den Älteren = Großen) und Nabopolassar endet. Sie ist die kürzeste der drei Perioden, und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass "Assyrien" lediglich in der Zeit von 653 bis 689 ndFl als politisch eigenständige Macht angesehen werden kann, umfasst die Geschichte der "Weltmacht" Assyrien noch keine vierzig Jahre. Wir stehen auch hier vor derselben Erkenntnis wie schon bei der ägyptischen Geschichte: Die assyrische Geschichte war viel kürzer als es konventionell gesehen wird. Das erklärt gewiss auch den Tatbestand, dass in den Schriften antiker Historiographen vielfach eine eingehende Schilderung dieses "assyrischen Weltreiches" zu vermissen ist.

Ich möchte nun, um dem Leser einen Überblick über die konventionelle Darstellung der "synchronistischen Geschichte Assyriens und Babyloniens" zu vermitteln, eine der vielen zur Zeit gültigen Auffassungen wiedergeben, an Hand derer die Missdeutungen klargemacht werden sollen, die mit zur Überdehnung der Altertumsgeschichte beigetragen haben. Der Leser wird in anderen Büchern Jahreszahlen finden, die von den hier wiedergegebenen abweichen können. Da diese aber ohnehin allesamt falsch sind, spielt das keine Rolle. Von einer "gesicherten" Geschichte kann in diesem "Zeitalter der Wirrnisse" - wie es die Historiker selbst bezeichnet haben - keine Rede sein.

MESOPOTAMIEN*
(Alle angegebenen Jahreszahlen v.Chr.)
Kursiv: Eigene Anmerkungen des Autors
um 2450-2300 Akkader: Sargon I, Rimusch, Manischtuschu,
Naram-Sin, Scharkalischarri (werden neuer-
dings konventionell um 1800 angesetzt).
um 2000 Zariku von Assur,
Souzerän von Amar-
Sin. Älteste noch
erhaltene Inschrift
eines assyrischen
Fürsten.
um 2000
 
 
 
1956
Dyn. Ur III: Ur-Nammu,
Schulgi, Amar-Sin,
Schu-Sin, Ibi-Sin.
 
Zerstörung Urs; Ibi-Sin
n. Elam i.Gefangenschaft.

Isin-Larsa-Zeit
1955-1728 Dyn. von Larsa,
16 Könige,
der letzte,Rim-Sin,
erobert ganz Mesopotamien
und entmachtet 1768
(vorübergehend) die
Amurru-Dynastie
von Babylon
1955-1728 1. Dynastie von Isin
(elamit.), 15 Herrscher:
6. Ellil-bani der
Gärtnerkönig (24 Jahre).
*: Diese und die folgenden Angaben (Listen 1 bis 9) wurden weitgehend
C. W. Ceram, Götter, Gräber und Gelehrte,
Deutscher Bücherbund Stuttgart-Hamburg, entnommen.

ASSYRIEN BABYLONIEN (1)
um 1900 Puzur-Assur I
befestigt Assur.
 
--------------------------------- +
|
|
um 1850
 
 
 
 
um 1800
Iluschuma, Sohn
Puzur-Assurs,
erobert ganz
Mesopotamien.
 
Irischum, dessen
Sohn, verliert
die Eroberungen
seines Vaters in
Südmesopotamien.
 
 
1830-1788  Amurru-Dynastie
1. Teil (bis zur
Übernahme durch
Rim-Sin).
 
Alle diese - und neuerdings
auch noch die Akkader - in-
nerhalb der Isin-Larsa-Zeit
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
um 1750 Ischme-Dagan I
(siehe auch Mari)
  |
|
1749-1717  Samsi-Adad I,
dessen Sohn,
beherrscht ganz
Mesopotamien und
unternimmt einen
Feldzug an das
Mittelmeer; große
Bautätigkeit in
Assur.
 
 
 
 
 
 
 --------------------------------
|
|
|
|
|
|
+
1717- ? Ischme-Dagan II
(angeblicher)
Sohn Samsi-Adads.
1728-1686
 
 
 
 
 
 
     1728
Hammurabi (6. König
der Amurru-Dynastie)
nach Sturz Rim-Sins
Herrscher von ganz
Mesopotamien; seine
Hauptstadt ist Babylon.
 
Ende der Isin-Larsa-
Zeit
 
Eine Lücke, in der die Könige
Puzur-Assur II und III (?) so-
wie (dessen Sohn?) Iluschuma II
und Samsi-Adad (II und?) III
regiert haben sollen.
1686-1536 I. Dynastie des
Meerlandes

(12 Könige, letz-
ter: Ea-Gamil)
1685-1647 Samsuiluna, dessen
Sohn. Das "Meerland"
am Persischen Golf
macht sich selbständig.
(Nicht in ASSUR, sondern
angeblich am Pers. Golf)

 
Hier macht sich der schul-
wissenschaftliche Dissens
hinsichtlich der anzuwen-
denden Chronologie (Kurz-,
mittlere oder Langzeit-
Chronologie) extrem deut-
lich bemerkbar.
1646-1590
 
 
 
1590 (?)
1550 (?)
1530 (?)
Amurru-Dynastie;
2. Teil
(gesamte
Dynastie: 11 Könige)
 
Samsuditana, letzter
Herrscher d. Amurru-
Dyn., gestürzt v. d.
Hethiter Mursilis I.

ASSYRIEN BABYLONIEN (2)
Das konventionelle Chaos fällt besonders bei
denjenigen Dynastien ins Auge, die ganz
Mesopotamien gleichzeitig beherrscht haben sollen.
 
1518-1493  Assur-nirari I
soll Bautätigkeit
Samsi-Adads wieder
aufgenommen haben.
1536-1510  Ulamburiasch besiegt
Ea-Gamil, den letz-
ten König der 1.Dyn.
d. Meerlandes (insg.
12 Kön. seit 1686).
 
 
1493-1477
1477-1411
1411-1402
1402-1392
Puzur-Assur III
Puzur-Assur IV
Assur-rim-nischeschu
Assur-nirari II
(?) -1171 Niedergang Babyloni-
ens unter der Herr-
schaft der 36 Kossä-
er-Könige. Nach Mur-
silis I müssten hier
Kara-Indasch, Kuri-
galzu I und II und
Burnaburiasch I
regiert haben.
 
1392-1366 
1365-1330 
Eriba-Adad I 
Assur-Uballit I*
besiegt Mitanni
und erobert den
größten Teil
Mesopotamiens.
 
1389-1370 
1369-1345 
Kadaschman-Ellil I*
Burnaburiasch II*
 
1330-1315 Ellil-narari,
angebl. Sohn des
vorigen, besiegt
Kurigalzu III.
1344-1320 Kurigalzu III, ang.
(Ur-)Enkel Assur-
Uballits, wird von
Ellil-narari bes.
 
1315-1311 Arik-den-Ilu.
Kämpfe gegen die
Bergvölker im
Norden und gegen
die Beduinen der
syrischen Wüste.
1319-1294 Nazimaruttasch wird
von Adad-narari I
besiegt; schließt
Vertrag mit ihm.
 
1310-1281 Adad-narari I
besiegt Nazimarut-
ruttasch (Vertrag)
und die Hethiter-
fest. Karkemisch.
Zahlreiche Bauten
in Assur.
1293-1277 Kadaschman-Turgu;
Briefwechsel und
Bündnis mit dem
Hethiterkönig
Hattusilis III.
(Er gehört nicht in
diese Reihenfolge.)
 
1280-1261 Salmanassar I
Herrscher von
ganz Mesopotamien;
Bauten in Assur
und Kalach.
1277-1249 große konventionelle
Lücke
 
*: Zeitgenossen von Suppiluliumas und Amarna-Korrespondenten

ASSYRIEN BABYLONIEN (3)
Die Lücke von 1277 bis 1249 liegt parallel zu Salmanassar, der erst nach
Tukulti-Ninurta auf den Thron gekommen sein kann. Hier wurden Feldherrnjahre
als Regierungsjahre gezählt wie auch bei Salmanassar III und IV, was jedesmal
zu Verzerrungen geführt hat.

 
 
1260-1232  Tukulti-Ninurta I
bes. den Babylon.
Kaschtiliasch IV.
Nach einem Aufst.
zerstört er (1239)
Babylon
und ent-
führt die goldene
Mardukstatue nach
Assur. Gründung
von Kar-Tukulti-
Ninurta. Er wird
von seinem Sohn
und Nachfolger
ermordet.
 
1249-1242 
 
 
 
 
1241-1240
1240-1239
 
 
1239:
 
 
 
1238-1233
Kaschtiliasch IV
wird von Tukulti-
Ninurta I besiegt
und gefangen gen.
 
Ellil-nadin-schum
Kadaschman-Charbe II

 
 
Tukulti-Ninurta
zerstört Babylon.

 
 
Adad-schum-idin
 
1231-1214
 
 
 
1213-1208
 
 
 
 
1207-1203
Assur-nadin-apal
lässt das Assyrer-
reich verfallen.
 
Assur-nirari III
steht unter der
Oberhoheit Baby-
loniens.
 
Ellil-kudur-ussur;
Kämpfe mit Babylonien.
Er fällt im
Zweikampf mit Adad-
schum-nassir.
 
1232-1203 Adad-schum-nassir
offenbar Herr über
ganz Mesopotamien;
fällt im Zweikampf
mit Ellil-kudur-
ussur. (Es besteht
die Möglichkeit,
dass er überlebte
und später unter
dem babylonischen
Namen Nabonassar =
Nabu-schum-nassir

wieder auftaucht.)
 
1202-1176 Ninurta-apal-ekur I
begründet eine
neue Dynastie. Er
nennt sich "Grün-
der Assyriens und
des Heeres".
1202-1188
 
1187-1175
Melischipak II
 
Merodachbaladan I
 
1175-1141 Assur-Dan I, Sohn
des vorigen. Hier-
her gehört die
Gründungskunde des
Anu-Adad-Tempels
in Assur, der von
Samsi-Adad erbaut
worden und "nach
641 Jahren" einge-
stürzt war.
1174
 
1173-1171
Zababa-schum-idin
 
Ellil-nadin-ach
ist der letzte
Kossäer auf dem
Thron von Babylon
(Nr. 36).
 

ASSYRIEN BABYLONIEN (4)
    1170-1039  2. Dynastie von Isin
m. insg. 11 Königen;
deren bedeutendster:
 
1140-1138 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
1137-1128
Ninurta-Tukulti-
Assur
usurpiert
den Thron und
steht unter dem
Einfluss des Babylon.
Nebukadnezar I,
dem er die von
Tuk.-Nin.I geraubte
Mardukstatue
zurückgibt.
 
Mutakkil-Nusku aus
dem Geschlecht des
Ninurta-apal-ekur
kommt mit Unterstüt-
zung Nebukadnez. I
auf den Thron.
1146-1123 Nebukadnezar I;
Siege über Elam und
die Bergvölker im
Zagros-Geb.; nach
Niederlage gegen
Assur-resch-ischi I
unter assyrischer
Oberherrschaft.
(Dieser Nebukadnezar
ist Nebukadrezzur,
der die Mardukstatue
erst schuf!)
 
1127-1116 Assur-resch-ischi
Kämpfe gegen
Gebirgsvölker und
Beduinen. Assyrien
nach seinem Sieg
über Nebukadn. I
Hegemonialmacht.
1123-1116 Babylonien unter der
Oberhoheit Assyriens
 
1115-1093
 
 
 
 
 
 
 
 
1092-1083
Tiglath-Pileser I
Zug nach Syrien
und Phönizien bis
Arwad und Palmyra.
Babylon erobert.
(Großer Jäger wie
Nimrud und
Assurbanipal!)

 
Ninurta-apal-ekur II
 
1116-1101 Marduk-nadin-ach
wird nach wechsel-
vollen Kämpfen von
Tigl.-Pil. besiegt
und fällt im Kampf.
 
1082-1062
 
 
 
 
 
1061-1056
Assur-bel-kala, Sohn
Tiglath-Pilesers I;
Bündnis mit den zeit-
genössischen Königen
von Babylonien.
 
Eriba-Adad II
Zeitalter der Wirrnisse
In dieser Zeit muss Baby-
lonien die Freiheit wie-
dererlangt haben, während
noch die 2. Isin-Dynastie
regierte:
 
1055-1050
 
 
1049-1031
1030-1019
Samsi-Adad IV, Sohn
Tiglath-Pilesers I.
 
Assurnasirpal I
Salmanassar II
1039
 
 
1038-1017
Ende der 2. Dynastie
von Isin
 
2. Dyn.d. Meerlandes
(3 Könige, 21 Jahre)
 

ASSYRIEN BABYLONIEN (5)
1018-1013
 
1012- 967
Assur-nirari IV
 
Assur-Rabi II und
Assur-resch-ischi II
1017-996
 
996-991
Dynastie von Bassu
(3 Könige, 21 Jahre)
Ein Elamit
(= Nebukadrezzur?)
 
 
 
966- 934
933- 912
 
Tiglath-Pileser II
Assur-Dan II

 
990-732 So gen. Dynastie "H"
(22 Könige)
 
Von all diesen Herrschern ist nicht viel bekannt. Die Zeit nach Tiglath-Pileser I
bis Adad-narari II ist das konventionell so bezeichnete "Zeitalter der
Wirrnisse"
, das sich auch auf Ägypten bezieht. Es liegt parallel mit dem ebenfalls
konventionell so benannten "Dunklen Zeitalter Griechenlands und
Kleinasiens"
. Diese Zeit zeichnet sich durch ein Chaos sowohl hinsichtlich der
Chronologie als auch im Hinblick auf die Herrscher und Ereignisse aus. Man
beachte dazu, dass konventionell in diese Zeit auch das "Großreich Israel des
David und seines Sohnes Salomo"
gehört !

Mit Adad-narari II beginnt, angebunden an eine Sonnenfinsternis des Jahres
763 v.Chr., die assyrische Chronologie. Dass es hierbei aus vielerlei Gründen,
die hier nicht mehr einzeln aufgeführt werden können, zumal da sie dem Leser
größtenteils schon bekannt sind, zu Fehleinschätzungen gekommen sein muss,
liegt auf der Hand.

 
 
911-891
 
 
 
 
 
 
 
890-885
Adad-narari II
Zahlreiche Feld-
züge, Schamasch-
mudammik und
Nabu-schum-ukin I
werden besiegt;
 
 
Tukulti-Ninurta II
unternimmt einen
Zug durch die mesopotam.
Randgebiete.
 
941-901
 
900-886
Schamasch-mudammik
und
Nabu-schum-ukin I
werden von Adad-
narari besiegt und
müssen Gebiete ab-
treten. Vertrag des
letzteren mit Adad-
narari.
 
884-859 Assurnasirpal II;
Kämpfe mit den
aramäischen Staaten
und Armenien. Züge
nach Syrien und
Phönizien. Neue
Residenz: Kalach.
885-852 Nabu-apal-idin; baut
in Sippar den Tempel
des Schamasch wieder
auf.
 
858-824 Salmanassar III
erweitert die Ero-
berungen seines
Vorgängers; Züge
nach Syrien und
Phönizien.
851-828 Marduk-zakir-schum I
kämpft gegen seinen
Bruder(?)Marduk-bel-
usati und wird von
Salmanassar III hier
eingesetzt.
 

ASSYRIEN BABYLONIEN (6)
853: Schlacht bei Karkar
u.a. gegen Biridri
(soll heißen: Adad-Idri)
von Damaskus, Ahab
von Jesreel und zehn
mit diesen verbündete
Fürsten, ohne jedoch
einen entscheidenden
Erfolg zu erzielen.
 
     
851: Salmanassar III Schutzherr Babyloniens.
 
 
848-838 Weitere Kämpfe
gegen Damaskus,
Israel und ihre
Verbündeten.
 
     
823-811 Samsi-Adad V;
Feldzüge nach
Armenien und
Babylonien.
 
827-815 Marduk-balatsu-ikbi;
erfolglose Versuche
zur Befreiung von der
assyr. Vorherrschaft.
 
810-806 Semiramis führt
die Regierung für
ihren minderjähr.
Sohn Adad-narari.
814-803
 
 
814
"Interregnum": Insge-
samt 13 oder 14 "unbe-
deutende" Herrscher.
Baba-ach-idin
5 unbekannte Könige
 
805-782
 
 
 
 
 
 
 
781-772
Adad-narari III;
Große Ausdehnung der
assyrischen Macht.
Syrien mit Damaskus
und Phönizien sowie
Babylonien unter
assyr. Vorherrschaft.
 
Salmanassar IV; polit.
Rückschlag. Armenien
gewinnt die Freiheit.
 
 
 
 
?
 
 
 
Ninurta-apal-?
 
771-754 Assur-Dan III
Weiterer Rückgang
der assyrischen
Macht; Züge nach
Syrien, Aufstände
in Assyrien.
 
?  -770
    ?
769-761
Marduk-bel-zeri
Marduk-apal-ussur
Eriba-Marduk; schwere
Kämpfe gegen die
Aramäer.
 
753-746 Assur-nirari V
unternahm nur
wenige Feldzüge,
schloss Vertrag mit
Mati-Ilu von Agusi
(= Nimmuria!).
762-748 Nabu-schum-ischkun  

ASSYRIEN BABYLONIEN (7)
745-727 
 
 
 
 
 
 
 
 
738:
 
 
 
 
 
734:
Tiglath-Pileser III 
Neuer Aufstieg
Assyriens:
Syrien, Phönizien,
Palästina und
Arabien sowie
Babylonien
unterworfen.
 
Tiglath-Pileser III
in Phönizien und
Nordisrael. Menahem
von Samaria zahlt
Tribut.
 
Nordisrael wird eine
Provinz Assyriens.
747-734  Nabunassir; verworrene
polit. Verhältnisse in
Babylonien. Mit dem
Zeitalter Nabonassars
beginnen der Kanon der
Finsternisse
des
Ptolemäus und die
Babylonische Chronik.
 
 
 
 
732:
 
 
 
Damaskus von Tiglath-
Pileser III erobert,
wird assyr. Provinz.
733-732
 
 
 
 
 
 
731
 
731-729
Nabu-nadin-zer, Sohn
des vorigen, wird nach
ein. Revolte ermordet.
 
 
 
 
Nabu-schum-ukin II
 
Ukin-zer, der Chaldäer
 
 
729: Babylonien wird
assyrische Provinz.
729:
 
 
728-727
Tiglath-Pileser III
zerstört Babylon.

 
Tiglath-Pileser III
unter dem Namen Pulu
König von Babylonien.
 
726-722 Salmanassar V;
Kämpfe gegen
Israel und Tyrus.
726-722 Salmanassar V unter
dem Namen Ululai König
von Babylonien.
 
721-705 Schar-ukin =
Sargon II

Begründer einer
neuen Dynastie.
Zahlreiche meist
siegreiche Kämpfe
in allen Teilen
Vorderasiens.
721-710
 
 
 
 
 
 
709-705
Merodachbaladan II
behauptet sich mit
Hilfe Elams gegen
Assyrien, wird aber
schließlich von Sargon
entthront und verjagt.
 
Sargon II König von
Babylonien.
 
721: Eroberung von
Samaria und Fort-
führung der zehn
Stämme Israels.
Neue Residenz:
Dur-Scharrukin.
     

ASSYRIEN BABYLONIEN (8)
704-681  Sanherib; Kämpfe 
gegen Phönizien,
Palästina und
Babylonien.
 
Neue Hauptstadt:
Ninive.
704-703 
 
703
 
 
703
Sanherib König von
Babylon.
Marduk-zakir-schum II
behauptet sich nur
einen Monat.
Merodachbaladan II
versucht Babylonien
zurückzuerobern, wird
aber von Sanherib
besiegt und vertrieben.
 
701: Erfolglose
Belagerung
Jerusalems.
702-700
 
 
 
 
699-694
 
 
 
 
693
Bel-ibni, von Sanherib
eingesetzt, verbündet
sich mit Elam und wird
v. Sanherib entthront.
 
Assur-nadin-schum,
Sohn Sanheribs, gerät
in elamitische
Gefangenschaft.
 
Nergal-uschezib, auch
Schuzub, d. Babylonier
gen., wird bei Nippur
besiegt und
gefangengenommen.
 
 
 
691:
 
Schlacht b. Chalule
zwischen Assyrern
und Babyloniern;
Sanherib erleidet
eine Niederlage.
(Chalule = Halys!)
 
692-689 Muschezib-Marduk, auch
Schuzub, der Chaldäer,
behaupt. sich m. Hilfe
der Chaldäer und ver-
bündet sich mit Elam
und den Aramäern.
 
689: Sanherib erobert Babylon und zerstört es völlig.
 
 
681: Sanherib wird von
einem Sohn ermordet.
689-681 Sanherib König von
Babylonien.
 
680-669
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
671:
Asarhaddon, Sohn
Sanheribs und ein
Bruder des
Vatermörders
Scharezer.
Größte Ausdehnung
Assyriens. Züge nach
Ägypten und Arabien.
Kimmerier bedrohen
die nördl. Grenzen.
 
Zug nach Ägypten.
Memphis wird erobert.
Gaukönige unter
assyrischer Aufsicht.
680-669 Asarhaddon König von
Babylonien; er baut
Babylon wieder auf.
 

ASSYRIEN BABYLONIEN (9)
668-626  Assurbanipal;
Ägypten geht wieder
verloren. Kriege an
den Grenzen, gegen
Babylonien und Elam
(völlige Vernichtung
des elamit.Reiches).
Glanzzeit Ninives
(Bibliothek des
Assurbanipal)
 
668-648 
 
 
 
 
 
 
647-626
Schamasch-schum-ukin,
Bruder Assurbanipals,
stirbt nach Niederwer-
fung seines Aufstandes
gegen Assyrien in den
Flammen sein.Palastes.
 
Kandalanu (vermutlich
babylonischer Name des
Assurbanipal).
 
625-621
 
 
 
 
620
Assur-etil-ilani,
Sohn Assurbanipals;
rascher Zerfall des
assyrischen Reiches.
 
Sin-schum-lischir,
General Assur-etil-
ilanis, kann sich
nur wenige Monate
halten.
625-605 Nabopolassar, Begrün-
der der chaldäischen
Dynastie, beendet die
assyr. Vorherrschaft
und legt die Grundlage
zu dem neuen Aufstieg
Babyloniens.
 
Seine Unternehmungen
hat er in der Gadd-
Chronik festgehalten.
 
619-612
 
 
614: 
 
 
 
 
612:
Sin-schar-ischkun,
Sohn Assurbanipals.
 
Die Meder erobern
und zerstören die
alte Hauptstadt
Assur.
 
Meder und Babylonier
erobern und zerstören
Ninive.
 
     
Es wird von einigen behauptet, bei der Zerstörung Ninives sei
Sin-schar-ischkun umgekommen. Nach der Gadd-Chronik konnte
dieser aber fliehen; umgekommen ist griechischen Quellen zufolge ein
anderer: Sardanapal,
bei dem es sich um Salmanassar
handelt, der 7 Jahre vorher hier umkam.

 
 
611-606 Assur-Uballit II
entkommt bei der
Zerstörung Ninives
und errichtet in
Haran ein neues
assyrisches Reich.
 
605: Schlacht bei Karkemisch:
Der ägypt. Pharao Necho
von Nabopolassars Sohn
Nebukadnezar besiegt.
 
610: Meder u.Babylonier
erobern Haran. Das
Reich Assur-Uballits
zerfällt.
 
Ende der assyrischen
Geschichte
604-562 Nebukadnezar II, Sohn
Nabopolassars.
 


Dem Leser wird die Verschachtelung auffallen, durch die es zu den ständigen Wiederholungen der Herrscher bzw. ihrer Namen gekommen ist. Daher erwartet er mit Recht, dass nach der ersten Aufstellung eine zweite folgt, in der diese Verschachtelungen auf das berichtigte Chronologiegerüst übertragen werden, wodurch dann deutlich gemacht wird, dass die Überdehnung in der konventionellen Geschichtsdarstellung eigentlich hätte vermieden werden können.

Die Erläuterungen zu den vorstehend aufgeführten Königen sind natürlich sehr knapp bemessen. Sie sollen lediglich eine Orientierung sein. Ausführliche Besprechungen werden im Laufe dieses Kapitels folgen. Eine eingehende Besprechung soll zu denjenigen Königen, über die bereits in vorangegangenen Kapiteln abgehandelt worden ist, hier aber nicht mehr erfolgen. Dies gilt für die früh- und mittelassyrische Periode, soweit nicht spätere Herrscher, die noch zu besprechen sind, in diese hineingerieten.

Dem Leser werden beim Betrachten obiger Zusammenstellung dieselben Parallelen, Ähnlichkeiten und Wiederholungen aufgefallen sein, die auch für mich der Anstoß zu kritischem Nachhaken gewesen sind. Die Entzerrung dieser fast 2000 Jahre werde ich auf den folgenden Seiten vornehmen. Die dort zusammengestellte Liste wäre unübersichtlich geworden, wenn die Eintragung der konventionell gültigen Jahreszahlen strikt chronologisch vorgenommen worden wäre. Es hätten sich 26 Reihen, die zum Teil nur eine einzige Jahreszahl enthalten hätten, ergeben. Ich habe daher, um die Übersichtlichkeit wahren zu können, die offensichtlichen Vertauschungen in einigen Königsfolgen schon innerhalb ein und derselben Reihe berücksichtigt, wodurch die Kontinuität der (falschen) Jahreszahlen nicht erhalten bleiben konnte. In diesen Fällen erscheint der "konventionell jüngere" Herrscher schon vor dem "konventionell älteren". Im weiteren Text wird auf weitere Gründe für diese Vorgehensweise eingegangen.

Letzter Stand: 17. Mai 2014

Die Geschichte des Altertums in neuer Sicht Band 1 bis 3 der Geschichte des Altertums in neuer Sicht
gibt es inzwischen auch gedruckt.

Sie können sie hier beim Lulu-Marktplatz bestellen:
 Band 1
 Band 2
 Band 3 (einschließlich 6. Buch)

Oder bei Amazon:
 Band 1
 Band 2
 Band 3 (einschließlich 6. Buch)



Zurück zum Inhaltsverzeichnis   Weiter