Fünftes Buch: Die Plagen des Pharao
Anhang:
Die Aufspaltung des Stammes Japhet in seine Völkerschaften gemäß dem Alten Testament (1. Mose 10):
(2) Die Kinder Japhets sind diese: Gomer, Magog, Madai, Javan, Tubal, Mesech und Thiras.
(3) Aber die Kinder von Gomer sind diese: Askenas, Riphath und Togarma.
(4) Die Kinder von Javan sind diese: Elisa, Tharsis, die Chittiter und die Dodaniter.
Einige dieser Namen lassen sich ganz leicht in historisch verifizierbare Völkernamen umschreiben, andere setzen diesem Vorgehen einen gewissen Widerstand entgegen. Abraham Meister gibt folgende Erklärungen für obige Namen1:
1. Gomer: Kimmer(i)er.
Eigene Anmerkung dazu: Ich halte diese Gleichsetzung für zutreffend. Bekanntlich waren die Kimmerer jenes Volk, dessen Herkunft nicht so leicht zu erklären war, außer dass sie offenbar von nördlich des Kaukasus kamen und unter Führung von Orion-Tirigan und Athena-Gorgo-Metiadusa über das Reich des Zeus-Scharkalischarri herfielen. Ihrem ganzen Auftreten nach zu urteilen waren sie ein Steppen- und Reitervolk, weshalb sie auch den Skythen nahegestellt werden. Herodot unterschied die Kimmerer und die Skythen hauptsächlich dadurch, dass er die Einfallswege dieser "räuberischen Völker" auf verschiedene Seiten des Kaukasus' verlegte.
1. Mose 10 macht daher auch Gomer zum Stammvater der folgenden Völkerschaft:
2. Askenas: Nordasiatisches Volk in der Nachbarschaft von Armenien.
Eigene Anmerkung dazu: Abraham Meister vermeidet die Definition Skythen, die von anderen Interpreten unbedenklich gemacht wird. Dabei mögen sich diese nicht nur auf die Konsonantenfolge sk beziehen, sondern glaubwürdiger noch auf den Propheten Jeremia (Jer. 51, 27), der Askenas in einem Atemzug mit den Königreichen Ararat (= Urartu) und Minni (= Mitanni, Medien) aufzählt. Bekannt ist, dass die Uman-Manda von den einen als Skythen, von anderen hingegen als Meder aufgefasst werden.
3. Riphath: (oder Diphath) Paphlagonier als Anwohner des Flusses Rhebas, wie Flavius Josephus schreibt (Ant. I,6.1).
Eigene Anmerkung dazu: Z. Zt. noch keine Erklärung.
4. Magog: Gründer der Nachkommenschaft, die Magog bewohnte (Hes. 38,2; 39,6). Josephus stellt sie mit den Skythen gleich (Ant. I,6,1).
Eigene Anmerkung dazu: Abraham Meister verweist auf den Propheten Hesekiel (38,2):... und wende dich gegen Gog, der im Lande Magog ist und der oberste Fürst in Mesech und Tubal,...und (39,6): Und ich will Feuer werfen über Magog und über die, die in den Inseln sicher wohnen;
Magog wird zu einem Bestandteil Kleinasiens, wenn nicht sogar zu Anatolien selbst (zwischen Tubal-Mesech und den ägäischen Inseln). Daher bin ich der Ansicht, dass Magog mit den Magern, Mygdonen oder Makedonen identisch ist. Die Tatsache, dass Josephus sie mit den Skythen gleichstellt, spricht für meine Ansicht, dass die Makedonen, die von Kleinasien nach Griechenland einwanderten, mit den Skythen wie mit den Thrako-Phrygern verwandt waren, die am Ende dieselbe Völkerschaft waren. Dagegen spricht jedoch die Trennung von Gomer/Askenas und Magog, weshalb noch eine Unterscheidung von Skythen und Phrygern (= Makedonen) angebracht ist.
5. Togarma: Nach der wahrscheinlichsten Deutung Armenien, die ihr Geschlecht von Thorgom, einem Nachkommen von Gomer, ableiten und sich Haus Thorgom nennen (1. Mose 10, 3; 1. Chron. 1, 6; Hes. 27, 14; 38, 6).
Eigene Anmerkung dazu: Ob das Haus Thorgom ein Hinweis auf Tirigan sein kann, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall waren es Indoarier im Gebiet des späteren Landes Ararat, also Urartus.
6. Madai: wörtl. Übersetzung: "Die Mitte". Das Land Medien und die Meder.
Eigene Anmerkung dazu: Beim Propheten Jesaja (21, 2) heißt es: Zieh herauf, Elam! Belagere sie, Madai! Dass die Elamiter zu derselben Gruppe gehören, in die auch Perser und Meder einzuordnen sind, ist keine Neuigkeit mehr. Der erste "Madai" war Channig-Madai = Henoch II bzw. Ganymed. Die Namen Manda, Mitanni, Minni und Mannä weisen in dieselbe Richtung. Matatron für Henoch II und Umman-Manda für die Truppen des Pusar-Ummas, die Naram-Sin besiegte, lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass mit "Madai" die Bewohner von Gutium bzw. von Guti-Land gemeint sind, also die Meder.
7. Javan: Ionien, das ionische Kleinasien und seine Bewohner, die Ionier; überhaupt Griechenland, die Griechen, die Hellenen.
Eigene Anmerkung dazu: Dass die Achchi-Javan der hethitischen Inschriften, also die Achäer und die Ionier, die ursprünglich die Küstenregionen Kleinasiens bewohnten, als die Vorfahren der Festlandgriechen anzusehen sind, die schon vor der Eroberung von Hellas in Kleinasien ansässig waren, geht aus der berichtigten Form der Geschichte eindeutig hervor. Die Tatsache, dass die Hethiter (im 14. Jhdt. v.Chr.!) bereits "Achchi-Javan" besiegten, hat in der konventionellen Geschichte dazu geführt, dass die "Achchi-Javan" als ein Volk angesehen werden, "das den späteren Ioniern seinen Namen abtrat". In meiner richtiggestellten Chronologie ist eine derartige Abtretung nicht erforderlich. Auch bedarf es nicht der Besiedlung Kleinasiens von Hellas aus, was jedoch nicht ausschließt, dass in klassischer Zeit viele Hellenen von Europa aus nach Ionien in Kleinasien übersiedelten, sei es aufs Festland oder auf die Inseln. Hierüber wird in einem Hellas-Kapitel abzuhandeln sein.
8. Elisa: Gegend an den Küsten des Mittelmeeres, aus welcher Purpur nach Tyrus gebracht wurde (1. Mose 10, 4; Hes. 27, 7; 1. Chron. 1, 7). Unter Elisa soll Sizilien zu verstehen sein. Der syrische Übersetzer erklärt "Elisa" für eine "Provinz Italiens".
Eigene Anmerkung dazu: Es handelt sich, wie aus den zusammengefassten obigen Angaben klar erkennbar ist, um das dorische Imperium auf italischem Boden, um "Magna Graecia" (= "Groß-Griechenland"; besser: Groß-Dorien), das in Unteritalien und auf Sizilien lag, von wo aus die Dorer später nach Achaia (ursprünglicher Name für Griechenland) übersetzten. Auch hier ist die Kolonisierung nicht vom griechischen Festland ausgegangen (vgl. Ionien), sondern sie erfolgte in umgekehrter Richtung. Die Bezeichnung Elisa kann die Vorform von Hellas sein. Ich halte wenig davon, Elisa von Elissa = Fürstin Dido von Karthago abzuleiten.
9. Tharsis: Wörtliche Übersetzung: Festung; gemeint ist wohl Tartessus, Stadt und Gegend in Spanien (an der Atlantikküste), berühmter Handelsplatz der Phönizier.
Eigene Anmerkung dazu: Die Japhetiter sollen sich bis nach Iberien ausgebreitet haben. Zu einer so frühen Zeit, in der diese Angabe gemacht worden sein muss, kann es sich nur um eine phönizische Ausbreitung gehandelt haben; die Kelten kamen erst viel später nach Iberien.
10. Chittiter: (= Kittim. Kittäer) Diese Nachkommen Javans sind die Cyprier, nach der phönizischen Koloniestadt "Kit(t)ion" auf Cypern benannt. Die Vulgata übersetzt unrichtig "Italia". Es sind im weitesten Sinne die Inseln und Küsten des Mittelmeeres; die Inseln und die Küsten Griechenlands.
Eigene Anmerkung dazu: Abraham Meister geht in die Irre; es ist doch unüberhör- und -sehbar, dass hier die Chatti = Hethiter gemeint sind. Vermutlich stießen sich Abraham Meister und der Vulgata-Übersetzer daran, dass Javan, also ein Grieche, der Vater der Hethiter gewesen sein soll, was konventionell unvorstellbar ist. In der berichtigten Geschichte gibt es keine derartigen Schwierigkeiten.
11. Dodaniter: Dodanim; vielleicht die Dardanim (nach dem Targum jeruschelmi), welche die troische Landschaft Dardania bewohnten, die mit den Ioniern nahe verwandt waren. Fast alle hebräischen Handschriften ... lesen "Rodanim" ... Hiernach ist an die Bewohner der Insel Rhodos zu denken.
Eigene Anmerkung dazu: Es ist in jedem Falle ein Volk, das im weitesten Sinne auch als Griechen aufgefasst werden kann: Aioler ? Danaer ?
12. Tubal: Tibarener; ein Volk in dem späteren Königreich Pontus in Kleinasien, westlich von Mesech.
Eigene Anmerkung dazu: Da Tubal im Persischen Schmied bedeutet, handelt es sich um die Perser schlechthin. Der Hinweis auf die Tibarener kann richtig sein, da diese die alte Bezeichnung als Volksnamen aufrecht erhalten haben können.
13. Mesech: Wörtliche Übersetzung: Erwerb, Besitz; die Septuaginta und die Vulgata haben "Mosoch"; assyrisch heißt es "Muski" = "Moschien" bzw. Muskai-Moscher. Ein Volk, das die moschischen Gebirge zwischen Armenien und Kolchis bewohnt. Ein mit Kedar verbundener Stamm. Vorwiegende Bezeichnung im Buch des Propheten Hesekiel: Mesech-Tubal.
Eigene Anmerkung dazu: Ich verweise hier vorrangig auf die Wortspielerei mit Kain = Besitz, Erwerb; Ka(j)in in der Bedeutung Lanze, Erwerb; Kainan oder Kenan in der Bedeutung Schmied wie Tubal! Kedar ist das schwarze (Kohlenmeiler-)Land des Kedalion, des Lehrmeisters der Schmiede. Mas(ch) steht in 1. Mose 10, 23 auch für einen Nachkommen des Sem-Sohnes Aram (= Hammurabi), für den in 1. Chron. 1, 17 Mesech steht. Nach Abraham Meister wird hiermit ein Berg Masion im nordöstlichen Mesopotamien kombiniert. Es kann aber auch bedeuten, dass das Gebiet des Hammurabi bis nach Parsu-Masch (= Tubal-Mesech) reichte. Von Scha-Masch ging auch die larsaitische Dynastie aus, die den Sonnengott Scha-Masch verehrte, dem wiederum Hammurabi seine Gesetze anvertraute.
14. Thiras: Nördlicher Volksstamm vom Geschlecht Japhets. Die Namensähnlichkeit führt auf Thrakien; ...
Eigene Anmerkung dazu: Auch ich sehe hierin die Tras, Trax oder Thraker. Die Fragen sind noch offen, ob die Person Thiras mit Puzur-Assur identisch war, ob er dessen Vater war oder ob Puzur-Assur der Vater des Iluschuma oder mit diesem identisch war.
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Abraham Meister, Biblisches Namen-Lexikon, Verlag Mitternachtsruf, Pfäffikon/ZH, Schweiz |
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