Raffael

Maler und Architekt der Renaissance

Raffaello Sanzio da Urbino
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Die Sixtinische Madonna


Jeder kennt wohl Raffaels Bilder der Madonna und der Heiligen Familie. Besonders bekannt sind die beiden Engel oder Putten am unteren Rand des Gemäldes Sixtinische Madonna, das in der Gemäldegalerie "Alte Meister" in den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden hängt. Als Engel der Sixtina oder Raffaels Engel wurden sie weltberühmt. Der Name verführt manche, sie als Fresko in der Sixtinischen Kapelle zu vermuten. Das Gemälde ist jedoch nach Sixtus II. benannt, Bischof von Rom, also praktisch Papst, im 3. Jahrhundert. Er ist links im Bild. Die Frau rechts ist die Heilige Barbara. Raffaello Santi (Raffael) malte es 1513 in Öl auf Leinwand.
Sixtinische Madonna von Raffael
Engel der Sixtina oder Raffaels Engel
 

Die Schule von Athen


Besonders interessant finde ich allerdings seine Darstellung der Schule von Athen. Hier handelt es sich um ein über 7 m breites Fresko, das sich an einer Wand der Stanzen des Raffael befindet, Gemächer im Apostolischen Palast im Vatikan, und zwar in der Stanza della Segnatura, dem Saal, in dem manche Päpste ihre Unterschriften unter Edikte, Enzyklikas, Dekrete oder Verträge leisteten.
Die Schule von Athen von Raffael
Nach dem Ende des Mitelalters und dem Beginn der Neuzeit brachte die Renaissance eine kulturelle Wiedergeburt der griechischen und römischen Antike. Man erinnerte sich der griechischen Philosophen, deren Erkenntnisse und Denkart 1500 Jahre lang von kirchlichen Dogmen verschüttet war. In der Mitte schreiten Platon (links) und Aristoteles (rechts) von der Pforte kommend in den Saal.

 Platon, dem Raffael das Gesicht von  Leonardo da Vinci verlieh, trägt unter dem Arm sein Spätwerk Timaios, in dem er in einem fiktiven Gespräch sein Weltbild darlegt und erklärt, von der Erschaffung der Welt, der Menschen und der Seelen, sein Verständnis von den Elementen, der Notwendigkeiten und der Ästhetik des Kosmos.

Der Philosoph  Aristoteles, Platons Schüler, wird mit seiner Schrift Nikomachische Ethik dargestellt, eine seiner drei ethischen Schriften, die er möglicherweise zusammen mit seinem seinem Vater oder seinem Sohn verfasste, und die einen Leitfaden darstellt, wie und mit welchen äußeren, körperlichen und seelischen Gütern man ein guter Mensch werden und sein Glück finden kann.
Platon und Aristoteles in der Schule von Athen

Weiter links im Bild diskutiert der Philosoph  Sokrates, der Lehrer Platons, mit einer Gruppe, deren Zuordnung teilweise nicht sicher ist. Vielleicht erklärt er gerade gesellschafliche Zusammenhänge in Form von Gleichnissen oder stellt provozierende Fragen, die ihm schließlich die Hinrichtung durch den Schierlingsbecher einbrachten..

Die androgyn-weiblich dargestellte Person mit grün-hellblauer Kleidung, ihm am nächsten, wird als der Geschichtsschreiber und Politiker Xenophon oder auch der Philosoph Aeschines von Sphettos gesehen. Dann wäre Xenophon der braun gekleidete Mann etwas im Hintergrund. Er wird häufig auch als Biograph von Sokrates gesehen, von dem kein einziges selbst geschriebenes Wort überliefert ist. Das meiste, was wir über Sokrates wissen, stammt von seinem Schüler Platon.
Sokrates mit Xenophon, Alkibiades und evtl. Aeschines
In dem etwas kriegerisch anmutenden Gesprächspartner mit Helm und Brustpanzer sieht man den athenischen Feldherrn und Staatsmann Alkibiades, nach dem sich übrigens in unseren Landen Albrecht II. Alcibiades, Markgraf von Brandenburg-Kulmbach fast 2000 Jahre später benannt hat, in der Hoffnung, dessen Ruhm und kriegerischem Geschick nachzueifern. Im Gegensatz zu seinem griechischen Vorbild regierte dieser jedoch weniger glücklich. In Schlachten stand er oft auf der Verliererseite und legte sich mit zu vielen Mächtigen gleichzeitig an. Statt mit Eroberungen und Belagerungen ein Herzogtum Franken unter der Herrschaft der Hohenzollern zu errichten, stellte ihn Kaiser Karl V. unter Reichsacht, seine Truppen wurden im Zweiten Markgrafenkrieg vom bundesständischen Heer besiegt und  Bayreuth, Hof (Saale) und  Kulmbach zerstört, die  Plassenburg geschleift.

Im Vordergrund auf der Treppe sitzen links betont lässig der Philosoph Heraklit aus Ephesos, dem Raffael das Gesicht von Michelangelo verlieh, und rechts Diogenes, ein Kyniker aus Sinope, der auch in Korinth wirkte und nach einer Legende dort mit Alexander dem Großen gesprochen haben soll. Nach der auch von den Geschichtsschreibern Cicero und Plutarch überlieferten anekdotenhaften Geschichte fragte ihn Alexander, ob er etwas für ihn tun könnte. Diogenes antwortete, ob er ihm vielleicht aus der Sonne gehen könnte, worauf Alexander den Stolz und das Selbstbewusstsein dieses Mannes bewunderte.

Auch Epikur, Zenon von Kition, den ersten Stoiker, den Mathematiker Pythagoras, Parmenides von Elea, den ersten Eleaten, den persischen Religionsgründer Zarathustra und den ägyptische Astronomen Ptolemäus kann man auf dem Fresko von Raffael entdecken.
Die Philosophen Heraklit und Diogenes

Die drei Grazien


Ein weiteres erwähnenswertes Bild ist das der drei Grazien von Raffael. Nicht nur weil es sich um nackte Frauen handelt, sondern auch, weil es das Schönheitsideal der Zeit beschreibt. Auch der Ort scheint darauf einen Einfluss zu haben, abgesehen natürlich von persönlichen Präferenzen. Maler in Mitteleuropa stellten Frauen meist sehr üppig dar, mit ausgeprägten Fettpolstern, so auch Rubens die drei Grazien noch 130 Jahre später.

Fettreserven hatten zu dieser Zeit durchaus Vorteile. Hungersnöte konnte man leichter überstehen, aber auch bei länger dauernden Krankheiten mit gestörter Nahrungsaufnahme konnte man besser überleben, wenn man vom eigenen Körperfett zehren konnte. Der Italiener Raffael malte sie jedoch relativ schlank. Fast schon dem heutigen Schönheitsideal entsprechend.

Die drei Grazien der römischen Mythologie gehen zurück auf die Chariten der griechischen Mythologie. Diese waren Dienende der Hauptgötter und damit nur untergeordnete Göttinnen. Sie waren Töchter des Zeus und Eurynome, einer Tochter des Okeanos. Ihre Namen bedeuten Euphrosyne, die Frohsinnige, Thalia, die Blühende, und Aglaia, die Strahlende.
Raffael - Die drei Grazien




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