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Die Bibel: Das Buch der Richter

Das 1. Kapitel

1. Nach dem Tod Josuas fragten die Kinder Israel den Herrn und sprachen: Wer soll unter uns den Krieg führen wider die Kanaaniter?

2. Der Herr sprach: Juda soll ihn führen. Siehe, ich habe das Land in seine Hand gegeben.

3. Da sprach Juda zu seinem Bruder Simeon: Zeuch mit mir hinauf in meinem Los und laß uns wider die Kanaaniter streiten, so will ich wieder mit dir ziehen in deinem Los. Also zog Simeon mit ihm.

4. Da nun Juda hinaufzog, gab ihm der Herr die Kanaaniter und Pheresiter in ihre Hände; und schlugen zu Besek zehntausend Mann.

5. Und fanden den Adoni-Besek zu Besek und stritten wider ihn; und schlugen die Kanaaniter und Pheresiter.

6. Aber Adoni-Besek floh, und sie jagten ihm nach; und da sie ihn ergriffen, verhieben sie ihm die Daumen an seinen Händen und Füßen.

7. Da sprach Adoni-Besek: Siebenzig Könige mit verhauenen Daumen ihrer Hände und Füße lasen auf unter meinem Tisch. Wie ich nun getan habe, so hat mir Gott wieder vergolten: Und man brachte ihn gen Jerusalem; daselbst starb er.

8. Aber die Kinder Juda stritten wider Jerusalem und gewannen sie und schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts und zündeten die Stadt an.

9. Danach zogen die Kinder Juda herab, zu streiten wider die Kanaaniter, die auf dem Gebirge und gegen Mittag und in den Gründen wohnten.

10. Und Juda zog hin wider die Kanaaniter, die zu Hebron wohnten (Hebron aber hieß vorzeiten Kiriath-Arba), und schlugen den Sesai und Ahiman und Thalmai.

11. Und zog von dannen wider die Einwohner zu Debir. Debir aber hieß vorzeiten Kiriath-Sepher.

12. Und Kaleb sprach: Wer Kiriath-Sepher schlägt und gewinnt, dem will ich meine Tochter Achsa zum Weibe geben.

13. Da gewann sie Athniel, der Sohn Kenas', des Kalebs jüngsten Bruders. Und er gab ihm seine Tochter Achsa zum Weibe.

14. Und es begab sich, da sie einzog, wurde ihr geraten, dass sie fordern sollte einen Acker von ihrem Vater; und fiel vom Esel. Da sprach Kaleb zu ihr: Was ist dir?

15. Sie sprach: Gib mir einen Segen; denn du hast mir ein Mittagsland gegeben, gib mir auch ein wässeriges. Da gab er ihr ein wässeriges oben und unten.

16. Und die Kinder des Keniters, Moses Schwagers, zogen herauf aus der Palmenstadt mit den Kindern Juda in die Wüste Juda, die da liegt gegen Mittag der Stadt Arad; und gingen hin und wohnten unter dem Volk.

17. Und Juda zog hin mit seinem Bruder Simeon und schlugen die Kanaaniter zu Zephath und verbannten sie; und nannten die Stadt Horma.

18. Dazu gewann Juda Gaza mit ihrer Zugehör und Asklon mit ihrer Zugehör und Ekron mit ihrer Zugehör.

19. Und der Herr war mit Juda, dass er das Gebirge einnahm; denn er konnte die Einwohner im Grunde nicht einnehmen, darum dass sie eiserne Wagen hatten.

20. Und sie gaben dem Kaleb Hebron, wie Mose gesagt hatte; und er vertrieb daraus die drei Söhne des Enak.

21. Aber die Kinder Benjamin vertrieben die Jebusiter nicht, die zu Jerusalem wohnten, sondern die Jebusiter wohnten bei den Kindern Benjamin zu Jerusalem bis auf diesen Tag.

22. Desselbengleichen zogen auch die Kinder Joseph hinauf gen Bethel; und der Herr war mit ihnen.

23. Und das Haus Joseph verkundschaftete Bethel, die vorhin Lus hieß.

24. Und die Wächter sahen einen Mann aus der Stadt gehen und sprachen zu ihm: Weise uns, wo wir in die Stadt kommen, so wollen wir Barmherzigkeit an dir tun.

25. Und da er ihnen zeigte, wo sie in die Stadt kämen, schlugen sie die Stadt mit der Schärfe des Schwerts; aber den Mann und all sein Geschlecht ließen sie gehen.

26. Da zog derselbe Mann ins Land der Hethiter und baute eine Stadt und hieß sie Lus; die heißt noch heutigen Tages also.

27. Und Manasse vertrieb nicht Beth-Sean mit ihren Töchtern, noch Thaenach mit ihren Töchtern, noch die Einwohner zu Dor mit ihren Töchtern, noch die Einwohner zu Jebleam mit ihren Töchtern, noch die Einwohner zu Megiddo mit ihren Töchtern; und die Kanaaniter fingen an zu wohnen in demselben Lande.

28. Da aber Israel mächtig wurde, machte er die Kanaaniter zinsbar und vertrieb sie nicht.

29. Desgleichen vertrieb auch Ephraim die Kanaaniter nicht, die zu Gaser wohnten, sondern die Kanaaniter wohnten unter ihnen zu Gaser.

30. Sebulon vertrieb auch nicht die Einwohner zu Kitron und Nahalal, sondern die Kanaaniter wohnten unter ihnen und waren zinsbar.

31. Asser vertrieb die Einwohner zu Acko nicht, noch die Einwohner zu Zidon, zu Ahelab, zu Achsib, zu Helba, zu Aphik und zu Rehob,

32. sondern die Asseriter wohnten unter den Kanaanitern, die im Lande wohnten; denn sie vertrieben sie nicht.

33. Naphthali vertrieb die Einwohner nicht zu Beth-Semes noch zu Beth-Anath, sondern wohnten unter den Kanaanitern, die im Lande wohnten. Aber die zu Beth-Semes und zu Beth-Anath wurden zinsbar.

34. Und die Amoriter drungen die Kinder Dan aufs Gebirge und ließen nicht zu, dass sie herunter in den Grund kämen.

35. Und die Amoriter fingen an zu wohnen auf dem Gebirge Heres, zu Ajalon und zu Saalbim. Doch wurde ihnen die Hand des Hauses Joseph zu schwer, und wurden zinsbar.

36. Und die Grenze der Amoriter war, da man gen Akrabbim hinaufgeht, und von dem Fels und von der Höhe.

Das 2. Kapitel

1. Es kam aber der Engel des Herrn herauf von Gilgal gen Bochim und sprach: Ich habe euch aus Ägypten heraufgeführt und ins Land gebracht, das ich euren Vätern geschworen habe, und sprach, ich wollte meinen Bund mit euch nicht nachlassen ewiglich,

2. dass ihr nicht solltet einen Bund machen mit den Einwohnern dieses Landes und ihre Altäre zerbrechen. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. Warum habt ihr das getan?

3. Da sprach ich auch: Ich will sie nicht vertreiben vor euch, dass sie euch zum Stricke werden und ihre Götter zum Netze.

4. Und da der Engel des Herrn solche Worte geredet hatte zu allen Kindern Israel, hub das Volk seine Stimme auf und weinten.

5. Und hießen die Stätte Bochim; und opferten daselbst dem Herrn.

6. Denn als Josua das Volk von sich gelassen hatte, und die Kinder Israel hingezogen waren, ein jeglicher in sein Erbteil, das Land einzunehmen,

7. diente das Volk dem Herrn, solange Josua lebte und die Ältesten, die lange nach Josua lebten und alle die großen Werke des Herrn gesehen hatten, die er Israel getan hatte.

8. Da nun Josua, der Sohn Nuns, gestorben war, der Knecht des Herrn, als er hundertundzehn Jahre alt war,

9. begruben sie ihn in den Grenzen seines Erbteils zu Thimnath-Heres auf dem Gebirge Ephraim, von mitternachtwärts am Berge Gaas.

10. Da auch alle, die zu der Zeit gelebt hatten, zu ihren Vätern versammelt worden, kam nach ihnen ein ander Geschlecht auf, das den Herrn nicht kannte, noch die Werke, die er an Israel getan hatte.

11. Da taten die Kinder Israel übel vor dem Herrn und dienten Baalim.

12. Und verließen den Herrn, ihrer Väter Gott, der sie aus Ägyptenland geführt hatte, und folgten andern Göttern nach, auch den Göttern der Völker, die um sie her wohnten; und beteten sie an und erzürnten den Herrn.

13. Denn sie verließen je und je den Herrn und dienten Baal und Astharoth.

14. So ergrimmte dann der Zorn des Herrn über Israel und gab sie in die Hand derer, die sie raubten, dass sie sie beraubten, und verkaufte sie in die Hände ihrer Feinde umher. Und sie konnten nicht mehr ihren Feinden widerstehen,

15. sondern wo sie hinaus wollten, war des Herrn Hand wider sie zum Unglück, wie denn der Herr ihnen gesagt und geschworen hatte; und wurden hart gedrängt.

16. Wenn denn der Herr Richter auferweckte, die ihnen halfen aus der Räuber Hand,

17. so gehorchten sie den Richtern auch nicht, sondern hureten andern Göttern nach und beteten sie an und wichen bald von dem Wege, da ihre Väter auf gegangen waren, des Herrn Geboten zu gehorchen, und taten nicht wie dieselben.

18. Wenn aber der Herr ihnen Richter erweckte, so war der Herr mit dem Richter und half ihnen aus ihrer Feinde Hand, solange der Richter lebte. Denn es jammerte den Herrn ihr Wehklagen über die, so sie zwangen und drängten.

19. Wenn aber der Richter starb, so wandten sie sich und verdorben es mehr denn ihre Väter, dass sie andern Göttern folgten, ihnen zu dienen und sie anzubeten; sie fielen nicht von ihrem Vornehmen noch von ihrem halsstarrigen Wesen.

20. Darum ergrimmte dann des Herrn Zorn über Israel, dass er sprach: Weil dies Volk meinen Bund übergangen hat, den ich ihren Vätern geboten habe, und gehorchen meiner Stimme nicht,

21. so will ich auch hinfort die Heiden nicht vertreiben, die Josua hat gelassen, da er starb,

22. dass ich Israel an ihnen versuche, ob sie auf dem Wege des Herrn bleiben, dass sie drinnen wandeln, wie ihre Väter geblieben sind, oder nicht.

23. Also ließ der Herr diese Heiden, dass er sie nicht bald vertrieb, die er nicht hatte in Josuas Hand übergeben.

Das 3. Kapitel

1. Dies sind die Heiden, die der Herr ließ bleiben, dass er an ihnen Israel versuchte, die nicht wußten um die Kriege Kanaans,

2. und dass die Geschlechter der Kinder Israel wüßten und lernten streiten, die vorhin nichts drum wußten:

3. nämlich die fünf Fürsten der Philister und alle Kanaaniter und Zidonier und Heviter, die am Berge Libanon wohnten, von dem Berge Baal-Hermon an, bis man kommt gen Hemath.

4. Dieselben blieben, Israel an denselben zu versuchen, dass es kund würde, ob sie den Geboten des Herrn gehorchten, die er ihren Vätern geboten hatte durch Mose.

5. Da nun die Kinder Israel also wohnten unter den Kanaanitern, Hethitern, Amoritern, Pheresitern, Hevitern und Jebusitern,

6. nahmen sie jener Töchter zu Weibern und gaben ihre Töchter jener Söhnen und dienten jener Göttern;

7. und taten übel vor dem Herrn und vergaßen des Herrn, ihres Gottes, und dienten Baalim und den Hainen.

8. Da ergrimmte der Zorn des Herrn über Israel und verkaufte sie unter die Hand Kusan-Risathaims, des Königs zu Mesopotamien; und dienten also die Kinder Israel dem Kusan-Risathaim acht Jahre.

9. Da schrieen die Kinder Israel zu dem Herrn; und der Herr erweckte ihnen einen Heiland, der sie erlöste, Athniel, den Sohn Kenas, Kalebs jüngsten Bruders.

10. Und der Geist des Herrn war in ihm; und wurde Richter in Israel und zog aus zum Streit. Und der Herr gab den König zu Syrien, Kusan-Risathaim, in seine Hand, dass seine Hand über ihn zu stark wurde.

11. Da wurde das Land stille vierzig Jahre. Und Athniel, der Sohn Kenas, starb.

12. Aber die Kinder Israel taten fürder übels vor dem Herrn. Da stärkte der Herr Eglon, den König der Moabiter, wider Israel, darum dass sie übels taten vor dem Herrn.

13. Und sammelte zu ihm die Kinder Ammon und die Amalekiter. Und er zog hin und schlug Israel und nahm ein die Palmenstadt.

14. Und die Kinder Israel dienten Eglon, der Moabiter Könige, achtzehn Jahre.

15. Da schrieen sie zu dem Herrn; und der Herr erweckte ihnen einen Heiland, Ehud, den Sohn Geras, des Sohns Jeminis, der war link. Und da die Kinder Israel durch denselben Geschenk sandten Eglon, der Moabiter Könige,

16. machte ihm Ehud ein zweischneidig Schwert einer Elle lang und gürtete es unter sein Kleid auf seine rechte Hüfte;

17. und brachte das Geschenk dem Eglon, der Moabiter Könige. Eglon aber war ein sehr fetter Mann.

18. Und da er das Geschenk hatte überantwortet, ließ er das Volk, die das Geschenk getragen hatten,

19. und kehrte um von den Götzen zu Gilgal und ließ ansagen: Ich habe, o König, dir was Heimliches zu sagen. Er aber hieß schweigen, und gingen aus von ihm alle, die um ihn standen.

20. Und Ehud kam zu ihm hinein. Er aber saß in der Sommerlaube, die für ihn allein war. Und Ehud sprach: Ich habe Gottes Wort an dich. Da stand er auf vom Stuhl.

21. Ehud aber reckte seine linke Hand aus und nahm das Schwert von seiner rechten Hüfte und stieß es ihm in seinen Bauch,

22. dass auch das Heft der Schneide nach hineinfuhr, und das Fett das Heft verschloß (denn er zog das Schwert nicht aus seinem Bauch), dass der Mist von ihm ging.

23. Aber Ehud ging den Saal hinaus und tat die Tür hinter ihm zu und verschloß sie.

24. Da er nun hinaus war, kamen seine Knechte hinein und sahen, dass die Tür der Sommerlaube verschlossen war, und sprachen: Er ist vielleicht zu Stuhl gegangen in der Kammer an der Sommerlaube.

25. Da sie aber so lange harreten, bis sie sich schämten (denn niemand tat die Tür der Laube auf), nahmen sie den Schlüssel und schlossen auf; siehe, da lag ihr Herr auf der Erde tot.

26. Ehud aber war entronnen, dieweil sie verzogen, und ging vor den Götzen über und entrann bis gen Seirath.

27. Und da er hineinkam, blies er die Posaune auf dem Gebirge Ephraim. Und die Kinder Israel zogen mit ihm vom Gebirge, und er vor ihnen her;

28. und sprach zu ihnen: Jaget mir nach; denn der Herr hat euch die Moabiter, eure Feinde, in eure Hände gegeben. Und sie jagten ihm nach und gewannen die Furt am Jordan ein, die gen Moab geht, und ließen niemand hinübergehen.

29. Und schlugen die Moabiter zu der Zeit, bei zehntausend Mann, allzumal die besten und streitbare Männer, dass nicht einer entrann.

30. Also wurden die Moabiter zu der Zeit unter die Hand der Kinder Israel gedämpfet. Und das Land war stille achtzig Jahre.

31. Danach war Samgar, der Sohn Anaths; der schlug sechshundert Philister mit einem Ochsenstecken und erlöste auch Israel.

Das 4. Kapitel

1. Aber die Kinder Israel taten fürder übel vor dem Herrn, da Ehud gestorben war.

2. Und der Herr verkaufte sie in die Hand Jabins, der Kanaaniter König, der zu Hazor saß; und sein Feldhauptmann war Sissera, und er wohnte zu Haroseth der Heiden.

3. Und die Kinder Israel schrieen zum Herrn; denn er hatte neunhundert eiserne Wagen und zwang die Kinder Israel mit Gewalt zwanzig Jahre.

4. Zu derselbigen Zeit war Richterin in Israel die Prophetin Debora, ein Eheweib des Lapidoth.

5. Und sie wohnte unter der Palme Deboras, zwischen Rama und Bethel, auf dem Gebirge Ephraim. Und die Kinder Israel kamen zu ihr hinauf vor Gericht.

6. Dieselbige sandte hin und ließ rufen Barak, dem Sohn Abinoams, von Kedes-Naphthali, und ließ ihm sagen: Hat dir nicht der Herr, der Gott Israels, geboten: Gehe hin und zeuch auf den Berg Thabor und nimmt zehntausend Mann mit dir von den Kindern Naphthali und Sebulon?

7. Denn ich will Sissera, den Feldhauptmann Jabins, zu dir ziehen an das Wasser Kison mit seinen Wagen und mit seiner Menge und will ihn in deine Hände geben.

8. Barak sprach zu ihr: Wenn du mit mir zeuchst, so will ich ziehen; zeuchst du aber nicht mit mir, so will ich nicht ziehen.

9. Sie sprach: Ich will mit dir ziehen, aber der Preis wird nicht dein sein auf dieser Reise, die du tust, sondern der Herr wird Sissera in eines Weibes Hand übergeben. Also machte sich Debora auf und zog mit Barak gen Kedes.

10. Da rief Barak Sebulon und Naphthali gen Kedes und zog zu Fuß mit zehntausend Mann. Debora zog auch mit ihm.

11. Heber aber, der Keniter, war von den Kenitern, von den Kindern Hobabs, Moses Schwager, gezogen und hatte seine Hütte aufgeschlagen bei den Eichen Zaanaim neben Kedes.

12. Da wurde Sissera angesagt, dass Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Thabor gezogen wäre.

13. Und er rief alle seine Wagen zusammen, neunhundert eiserne Wagen, und alles Volk, das mit ihm war, von Haroseth der Heiden an das Wasser Kison.

14. Debora aber sprach zu Barak: Auf, das ist der Tag, da dir der Herr Sissera hat in deine Hand gegeben; denn der Herr wird vor dir herausziehen. Also zog Barak von dem Berge Thabor herab, und die zehntausend Mann ihm nach.

15. Aber der Herr erschreckte den Sissera samt allen seinen Wagen und ganzem Heer vor der Schärfe des Schwerts Baraks dass Sissera von seinem Wagen sprang und floh zu Fuß.

16. Barak aber jagte nach den Wagen und dem Heer bis gen Haroseth der Heiden. Und alles Heer Sisseras fiel vor der Schärfe des Schwerts, dass nicht einer überblieb.

17. Sissera aber floh zu Fuß in die Hütte Jaels, des Weibes Hebers, des Keniters. Denn der König Jabin zu Hazor und das Haus Hebers, des Keniters, standen miteinander im Frieden.

18. Jael aber ging heraus Sissera entgegen und sprach zu ihm: Weiche, mein Herr, weiche zu mir und fürchte dich nicht! Und er wich zu ihr ein in ihre Hütte; und sie deckte ihn zu mit einem Mantel.

19. Er aber sprach zu ihr: Lieber, gib mir ein wenig Wassers zu trinken, denn mich dürstet. Da tat sie auf einen Milchtopf und gab ihm zu trinken und deckte ihn zu.

20. Und er sprach zu ihr: Tritt in der Hütte Tür, und wenn jemand kommt und fragt, ob jemand hie sei, so sprich: Niemand.

21. Da nahm Jael, das Weib Hebers, einen Nagel von der Hütte und einen Hammer in ihre Hand und ging leise zu ihm hinein und schlug ihm den Nagel durch seinen Schlaf, dass er zur Erde sank. Er aber entschlummerte, wurde ohnmächtig und starb.

22. Da aber Barak Sissera nachjagte, ging ihm Jael entgegen heraus und sprach zu ihm: Gehe her, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst. Und da er zu ihr hinein kam, lag Sissera tot, und der Nagel stak in seinem Schlaf.

23. Also dämpfte Gott zu der Zeit Jabin, der Kanaaniter König, vor den Kindern Israel.

24. Und die Hand der Kinder Israel fuhr fort und wurde stark wider Jabin, der Kanaaniter König, bis sie ihn ausrotteten.

Das 5. Kapitel

1. Da sang Debora und Barak der Sohn Abinoams, zu der Zeit und sprachen:

2. Lobet den Herrn, dass Israel wieder frei ist worden, und das Volk willig dazu gewesen ist.

3. Hört zu, ihr Könige, und merkt auf ihr Fürsten! Ich will, dem Herrn will ich singen, dem Herrn, dem Gott Israels, will ich spielen.

4. Herr, da du von Seir auszogest und einhergingest vom Felde Edoms, da erzitterte die Erde, der Himmel troff, und die Wolken troffen mit Wasser.

5. Die Berge ergossen sich vor dem Herrn, der Sinai vor dem Herrn, dem Gott Israels.

6. Zu den Zeiten Samgars, des Sohns Anaths, zu den Zeiten Jaels, waren vergangen die Wege; und die da auf Pfaden gehen sollten, die wandelten durch krumme Wege.

7. Es gebrach, an Bauern gebrach's in Israel, bis dass ich, Debora, aufkam, bis ich aufkam, eine Mutter in Israel.

8. Ein Neues hat Gott erwählt, er hat die Tore bestritten. Es war kein Schild noch Spieß unter vierzigtausend in Israel zu sehen.

9. Mein Herz ist wohl an den Regenten Israels, die freiwillig sind unter dem Volk. Lobet den Herrn,

10. die ihr auf schönen Eselinnen reitet, die ihr am Gericht sitzt und singet, die ihr auf dem Wege geht.

11. Da die Schützen schrieen zwischen den Schöpfern, da sage man von der Gerechtigkeit des Herrn, von der Gerechtigkeit seiner Bauern in Israel; da zog des Herrn Volk herab zu den Toren.

12. Wohlauf, wohlauf, Debora, wohlauf, wohlauf, und singe ein Liedlein! Mache dich auf, Barak, und fange deine Fänger, du Sohn Abinoams!

13. Da herrschten die Verlassenen über die mächtigen Leute; der Herr hat geherrscht durch mich über die Gewaltigen.

14. Aus Ephraim war ihre Wurzel wider Amalek und nach dir, Benjamin, in deinem Volk. Von Machir sind Regenten kommen, und von Sebulon sind Regierer worden durch die Schreibfeder.

15. Und Fürsten zu Isaschar waren mit Debora. Und Isaschar war wie Barak im Grunde, gesandt mit seinem Fußvolk. Ruben hielt hoch von ihm und sonderte sich von uns.

16. Warum bleibst du zwischen den Hürden, zu hören das Blöken der Herde, und hältst groß von dir und sonderst dich von uns?

17. Gilead blieb jenseit des Jordans. Und warum wohnte Dan unter den Schiffen? Asser saß an der Anfurt des Meers und blieb in seinen zerrissenen Flecken.

18. Sebulons Volk aber wagte seine Seele in den Tod; Naphthali auch, in der Höhe des Feldes.

19. Die Könige kamen und stritten; da stritten die Könige der Kanaaniter zu Thaanach, am Wasser Megiddo; aber sie brachten keinen Gewinn davon.

20. Vom Himmel wurde wider sie gestritten, die Sterne in ihren Läufen stritten wider Sissera.

21. Der Bach Kison wälzte sie, der Bach Kedumim, der Bach Kison. Tritt, meine Seele, auf die Starken!

22. Da rasselten der Pferde Füße vor dem Zagen ihrer mächtigen Reiter.

23. Flucht der Stadt Meros, sprach der Engel des Herrn; flucht ihren Bürgern, dass sie nicht kamen dem Herrn zu Hilfe, zu Hilfe dem Herrn zu den Helden!

24. Gesegnet sei unter den Weibern Jael, das Weib Hebers, des Keniters; gesegnet sei sie in der Hütte unter den Weibern.

25. Milch gab sie, da er Wasser forderte, und Butter brachte sie dar in einer herrlichen Schale.

26. Sie griff mit ihrer Hand den Nagel und mit ihrer Rechten den Schmiedehammer; und schlug Sissera durch sein Haupt und zerquetschte und durchbohrte seinen Schlaf.

27. Zu ihren Füßen krümmete er sich, fiel nieder und legte sich; er krümmete sich, fiel nieder zu ihren Füßen; wie er sich krümmete, so lag er verdorben.

28. Die Mutter Sisseras sah zum Fenster aus und heulete durchs Gitter: Warum verzeucht sein Wagen, dass er nicht kommt? Wie bleiben die Räder seiner Wagen so dahinten?

29. Die weisesten unter seinen Frauen antworteten, da sie ihre Klageworte immer wiederholte:

30. Sollen sie denn nicht finden und austeilen den Raub, einem jeglichen Mann eine Metze oder zwo zur Ausbeute, und Sissera bunte gestickte Kleider zur Ausbeute, gestickte bunte Kleider um den Hals zur Ausbeute?

31. Also müssen umkommen, Herr, alle deine Feinde! Die ihn aber liebhaben, müssen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Macht! Und das Land war stille vierzig Jahre.

Das 6. Kapitel

1. Und da die Kinder Israel übels taten vor dem Herrn, gab sie der Herr unter die Hand der Midianiter sieben Jahre.

2. Und da der Midianiter Hand zu stark wurde über Israel, machten die Kinder Israel für sich Klüfte in den Gebirgen und Höhlen und Festungen.

3. Und wenn Israel etwas säte, so kamen die Midianiter und Amalekiter und die aus dem Morgenlande herauf über sie;

4. und lagerten sich wider sie und verdorben das Gewächs auf dem Lande bis hinan gen Gaza; und ließen nichts übriges von Nahrung in Israel, weder Schaf noch Ochsen noch Esel.

5. Denn sie kamen herauf mit ihrem Vieh und Hütten, wie eine große Menge Heuschrecken, dass weder sie noch ihre Kamele zu zählen waren; und fielen ins Land, dass sie es verdorben.

6. Also wurde Israel sehr geringe vor den Midianitern. Da schrieen die Kinder Israel zu dem Herrn.

7. Als sie aber zu dem Herrn schrieen um der Midianiter willen,

8. sandte der Herr einen Propheten zu ihnen, der sprach zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe euch aus Ägypten geführt und aus dem Diensthause gebracht;

9. und habe euch errettet von der Ägypter Hand und von aller Hand, die euch drängten, und habe sie vor euch ausgestoßen und ihr Land euch gegeben;

10. und sprach zu euch: Ich bin der Herr, euer Gott; fürchtet nicht der Amoriter Götter, in welcher Lande ihr wohnt. Und ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht.

11. Und ein Engel des Herrn kam und setzte sich unter eine Eiche zu Ophra, die war Joas‘, des Vaters der Esriter, und sein Sohn Gideon drosch Weizen an der Kelter, dass er flöhe vor den Midianitern.

12. Da erschien ihm der Engel des Herrn und sprach zu ihm: Der Herr mit dir, du streitbarer Held!

13. Gideon aber sprach zu ihm: Mein Herr, ist der Herr mit uns, warum ist uns denn solches alles widerfahren? Und wo sind alle seine Wunder, die uns unsere Väter erzählten und sprachen: Der Herr hat uns aus Ägypten geführt? Nun aber hat uns der Herr verlassen und unter der Midianiter Hände gegeben.

14. Der Herr aber wandte sich zu ihm und sprach: Gehe hin in dieser deiner Kraft; du sollst Israel erlösen aus der Midianiter Händen. Siehe, ich habe dich gesandt.

15. Er aber sprach zu ihm: Mein Herr, womit soll ich Israel erlösen? Siehe, meine Freundschaft ist die geringste in Manasse und ich bin der Kleinste in meines Vaters Hause.

16. Der Herr aber sprach zu ihm: Ich will mit dir sein, dass du die Midianiter schlagen sollst wie einen einzelnen Mann.

17. Er aber sprach zu ihm: Lieber, habe ich Gnade vor dir funden, so mache mir ein Zeichen, dass du es seist, der mit mir redet.

18. Weiche nicht, bis ich zu dir komme und bringe mein Speisopfer, das ich vor dir lasse. Er sprach: Ich will bleiben, bis dass du wiederkommest.

19. Und Gideon kam und schlachtete ein Ziegenböcklein; und nahm ein Epha ungesäuerten Mehls und legte Fleisch in einen Korb und tat die Brühe in einen Topf; und brachte es zu ihm heraus unter die Eiche und trat herzu.

20. Aber der Engel Gottes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und das Ungesäuerte und laß es auf dem Fels, der hie ist, und geuß die Brühe aus. Und er tat also.

21. Da reckte der Engel des Herrn den Stecken aus, den er in der Hand hatte, und rührte mit der Spitze das Fleisch und das ungesäuerte Mehl an. Und das Feuer fuhr aus dem Fels und verzehrte das Fleisch und das ungesäuerte Mehl. Und der Engel des Herrn verschwand aus seinen Augen.

22. Da nun Gideon sah, dass es ein Engel des Herrn war, sprach er: O Herr, Herr, habe ich also einen Engel des Herrn von Angesicht gesehen?

23. Aber der Herr sprach zu ihm: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht; du wirst nicht sterben.

24. Da baute Gideon daselbst dem Herrn einen Altar; und hieß ihn: Der Herr des Friedens. Der steht noch bis auf den heutigen Tag zu Ophra, des Vaters der Esriter.

25. Und in derselben Nacht sprach der Herr zu ihm: Nimm einen Farren unter den Ochsen, die deines Vaters sind, und einen andern Farren, der siebenjährig ist, und zerbrich den Altar Baals, der deines Vaters ist, und haue ab den Hain, der dabei steht;

26. und baue dem Herrn, deinem Gott, oben auf der Höhe dieses Felsen einen Altar und rüste ihn zu; und nimm den andern Farren und opfre ein Brandopfer mit dem Holz des Hains, den du abgehauen hast.

27. Da nahm Gideon zehn Männer aus seinen Knechten und tat, wie ihm der Herr gesagt hatte. Aber er fürchtete sich, solches zu tun des Tages vor seines Vaters Haus und den Leuten in der Stadt, und tat es bei der Nacht.

28. Da nun die Leute in der Stadt des Morgens frühe aufstanden, siehe, da war der Altar Baals zerbrochen, und der Hain dabei abgehauen; und der andere Farre, ein Brandopfer auf dem Altar, der gebaut war.

29. Und einer sprach zu dem andern: Wer hat das getan? Und da sie suchten und nachfragten, wurde gesagt: Gideon, der Sohn Joas‘, hat das getan.

30. Da sprachen die Leute der Stadt zu Joas: Gib deinen Sohn heraus! Er muß sterben, dass er den Altar Baals zerbrochen und den Hain dabei abgehauen hat.

31. Joas aber sprach zu allen, die bei ihm standen: Wollt ihr um Baal hadern? Wollt ihr ihm helfen? Wer um ihn hadert, der soll dieses Morgens sterben. Ist er Gott, so rechte er um sich selbst, dass sein Altar zerbrochen ist.

32. Von dem Tage an hieß man ihn Jerubbaal und sprach: Baal rechte um sich selbst, dass sein Altar zerbrochen ist!

33. Da nun alle Midianiter und Amalekiter und die aus dem Morgenlande sich zu Haufe versammelt hatten und zogen herdurch und lagerten sich im Grunde Jesreel,

34. zog der Geist des Herrn Gideon an; und er ließ die Posaunen blasen und rief Abieser, dass sie ihm folgten.

35. Und sandte Botschaft in ganz Manasse und rief ihn an, dass sie ihm auch nachfolgten. Er sandte auch Botschaft zu Asser und Sebulon und Naphthali; die kamen herauf ihm entgegen.

36. Und Gideon sprach zu Gott: Willst du Israel durch meine Hand erlösen, wie du geredet hast,

37. so will ich ein Fell mit der Wolle auf die Tenne legen. Wird der Tau auf dem Fell allein sein und auf der ganzen Erde trocken, so will ich merken, dass du Israel erlösen wirst durch meine Hand, wie du geredet hast.

38. Und es geschah also. Und da er des andern Morgens früh aufstand, drückte er den Tau aus von dem Fell und füllte eine Schale voll des Wassers.

39. Und Gideon sprach zu Gott: Dein Zorn ergrimme nicht wider mich, dass ich noch einmal rede. Ich will's nur noch einmal versuchen mit dem Fell. Es sei allein auf dem Fell trocken und Tau auf der ganzen Erde.

40. Und Gott tat also dieselbe Nacht, dass trocken war allein auf dem Fell und Tau auf der ganzen Erde.

Das 7. Kapitel

1. Da machte sich Jerubbaal, das ist, Gideon, frühe auf, und alles Volk, das mit ihm war, und lagerten sich an den Brunnen Harod, dass er das Heer der Midianiter hatte gegen Mitternacht, hinter den Hügeln der Warte im Grunde.

2. Der Herr aber sprach zu Gideon: Des Volks ist zu viel, das mit dir ist, dass ich sollte Midian in ihre Hände geben; Israel möchte sich rühmen wider mich und sagen: Meine Hand hat mich erlöst.

3. So laß nun ausschreien vor den Ohren des Volks und sagen: Wer blöde und verzagt ist, der kehre um und hebe bald sich vom Gebirge Gilead. Da kehrte des Volks um zweiundzwanzigtausend, dass nur zehntausend überblieben.

4. Und der Herr sprach zu Gideon: Des Volks ist noch zu viel. Führe sie hinab ans Wasser, daselbst will ich sie dir prüfen; und von welchem ich dir sagen werde, dass er mit dir ziehen soll, der soll mit dir ziehen; von welchem aber ich sagen werde, dass er nicht mit dir ziehen soll, der soll nicht ziehen.

5. Und er führte das Volk hinab ans Wasser. Und der Herr sprach zu Gideon: Welcher mit seiner Zunge des Wassers lecket, wie ein Hund lecket, den stelle besonders; desselbengleichen, welcher auf seine Kniee fällt zu trinken.

6. Da war die Zahl derer, die geleckt hatten aus der Hand zum Munde, dreihundert Mann; das andere Volk alles hatte knieend getrunken.

7. Und der Herr sprach zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch erlösen und die Midianiter in deine Hände geben; aber das andere Volk laß alles gehen an seinen Ort.

8. Und sie nahmen Fütterung für das Volk mit sich und ihre Posaunen. Aber die andern Israeliten ließ er alle gehen, einen jeglichen in seine Hütte; er aber stärkte sich mit dreihundert Mann. Und das Heer der Midianiter lag unten vor ihm im Grunde.

9. Und der Herr sprach in derselben Nacht zu ihm: Stehe auf und gehe hinab zum Lager; denn ich habe es in deine Hände gegeben.

10. Fürchtest du dich aber hinabzugehen, so laß deinen Knaben Pura mit dir hinabgehen zum Lager,

11. dass du hörest, was sie reden. Danach sollst du mit der Macht hinabziehen zum Lager. Da ging Gideon mit seinem Knaben Pura hinab an den Ort der Schildwächter, die im Lager waren.

12. Und die Midianiter und Amalekiter und alle aus dem Morgenlande hatten sich niedergelegt im Grunde wie eine Menge Heuschrecken; und ihre Kamele waren nicht zu zählen vor der Menge, wie der Sand am Ufer des Meers.

13. Da nun Gideon kam, siehe, da er zählte einer einem andern einen Traum und sprach: Siehe, mir hat geträumt, mich deuchte, ein geröstet Gerstenbrot wälzte sich zum Heer der Midianiter, und da es kam an die Gezelte, schlug es dieselbigen und warf sie nieder und kehrte sie um, das Oberste zu unterst, dass das Gezelt lag.

14. Da antwortete der andere: Das ist nichts anderes denn das Schwert Gideons, des Sohns Joas‘, des Israeliten. Gott hat die Midianiter in seine Hände gegeben mit dem ganzen Heer.

15. Da Gideon den hörte solchen Traum erzählen und seine Auslegung, betete er an und kam wieder ins Heer Israel und sprach: Macht euch auf, denn der Herr hat das Heer der Midianiter in eure Hände gegeben.

16. Und er teilte die dreihundert Mann in drei Haufen und gab einem jeglichen eine Posaune in seine Hand und ledige Krüge und Fackeln drinnen.

17. Und sprach zu ihnen: Seht auf mich und tut auch also; und siehe, wenn ich an den Ort des Heers komme: wie ich tue, so tut ihr auch.

18. Wenn ich die Posaune blase und alle, die mit mir sind, so sollt ihr auch die Posaunen blasen ums ganze Heer und sprechen: Hie Herr und Gideon!

19. Also kam Gideon und hundert Mann mit ihm an den Ort des Heers, an die ersten Wächter, die da verordnet waren, und weckten sie auf und bliesen mit Posaunen und zerschlugen die Krüge in ihren Händen.

20. Also bliesen alle drei Haufen mit Posaunen und zerbrachen die Krüge. Sie hielten aber die Fackeln in ihrer linken Hand und die Posaunen in ihrer rechten Hand, dass sie bliesen und riefen: Hie Schwert des Herrn und Gideon!

21. Und ein jeglicher stand auf seinem Ort um das Heer her. Da wurde das ganze Heer laufend, und schrieen und flohen.

22. Und indem die dreihundert Mann bliesen die Posaunen, schaffte der Herr, dass im ganzen Heer eines jeglichen Schwert wider den andern war. Und das Heer floh bis gen Beth-Sitta Zereratha, bis an die Grenze der Breite Mehola bei Tabath.

23. Und die Männer Israels von Naphthali, von Asser und vom ganzen Manasse schrieen und jagten den Midianitern nach.

24. Und Gideon sandte Botschaft auf das ganze Gebirge Ephraim und ließ sagen: Kommt herab, den Midianitern entgegen, und verlaufet ihnen das Wasser bis gen Beth-Bara und den Jordan! Da schrieen alle, die von Ephraim waren, und verliefen ihnen das Wasser bis gen Beth-Bara und den Jordan.

25. Und fingen zwei Fürsten der Midianiter, Oreb und Seeb; und erwürgten Oreb auf dem Fels Oreb und Seeb in der Kelter Seeb; und jagten die Midianiter und brachten die Häupter Orebs und Seebs zu Gideon über den Jordan.

Das 8. Kapitel

1. Und die Männer von Ephraim sprachen zu ihm: Warum hast du uns das getan, dass du uns nicht riefest, da du in Streit zogest wider die Midianiter? Und zankten sich mit ihm heftiglich.

2. Er aber sprach zu ihnen: Was habe ich jetzt getan, das eurer Tat gleich sei? Ist nicht eine Rebe Ephraims besser denn die ganze Weinernte Abiesers?

3. Gott hat die Fürsten der Midianiter, Oreb und Seeb, in eure Hände gegeben. Wie hätte ich können das tun, das ihr getan habt? Da er solches redete, ließ ihr Zorn von ihm ab.

4. Da nun Gideon an den Jordan kam, ging er hinüber mit den dreihundert Mann, die bei ihm waren; und waren müde und jagten nach.

5. Und er sprach zu den Leuten zu Suchoth: Lieber, gebt dem Volk, das unter mir ist, etliche Brote; denn sie sind müde, dass ich nachjage den Königen der Midianiter, Sebah und Zalmuna.

6. Aber die Obersten zu Suchoth sprachen: Sind die Fäuste Sebahs und Zalmunas schon in deinen Händen, dass wir deinem Heer sollen Brot geben?

7. Gideon sprach: Wohlan, wenn der Herr Sebah und Zalmuna in meine Hand gibt, will ich euer Fleisch mit Dornen aus der Wüste und mit Hecken zerdreschen.

8. Und er zog von dannen hinauf gen Pnuel und redete auch also zu ihnen. Und die Leute zu Pnuel antworteten ihm gleichwie die zu Suchoth.

9. Und er sprach auch zu den Leuten zu Pnuel: Komme ich mit Frieden wieder, so will ich diesen Turm zerbrechen.

10. Sebah aber und Zalmuna waren zu Karkor, und ihr Heer mit ihnen, bei fünfzehntausend, die alle überblieben waren vom ganzen Heer derer aus Morgenland. Denn hundertundzwanzigtausend waren gefallen, die das Schwert ausziehen konnten.

11. Und Gideon zog hinauf auf der Straße, da man in Hütten wohnt, gegen Morgen, gen Nobah und Jagbeha, und schlug das Heer, denn das Heer war sicher.

12. Und Sebah und Zalmuna flohen; aber er jagte ihnen nach und fing die zwei Könige der Midianiter, Sebah und Zalmuna, und zerschreckte das ganze Heer.

13. Da nun Gideon, der Sohn Joas‘, wiederkam vom Streit, ehe die Sonne heraufkommen war,

14. fing er einen Knaben aus den Leuten zu Suchoth und fragte ihn; der schrieb ihm auf die Obersten zu Suchoth und ihrer Ältesten, siebenundsiebenzig Mann.

15. Und er kam zu den Leuten zu Suchoth und sprach: Siehe, hie ist Sebah und Zalmuna, über welchen ihr mich spottetet und spracht: Ist denn Sebahs und Zalmunas Faust schon in deinen Händen, dass wir deinen Leuten, die müde sind, Brot geben sollen?

16. Und er nahm die Ältesten der Stadt und Dornen aus der Wüste und Hecken und ließ es die Leute zu Suchoth fühlen.

17. Und den Turm Pnuel zerbrach er und erwürgte die Leute der Stadt.

18. Und er sprach zu Sebah und Zalmuna: Wie waren die Männer, die ihr erwürgtet zu Thabor? Sie sprachen: Sie waren wie du, und ein jeglicher schön wie eines Königs Kinder.

19. Er aber sprach: Es sind meine Brüder, meiner Mutter Söhne, gewesen. So wahr der Herr lebt, wo ihr sie hättet leben lassen, wollte ich euch nicht erwürgen.

20. Und sprach zu seinem erstgebornen Sohn Jether: Stehe auf und erwürge sie! Aber der Knabe zog sein Schwert nicht aus; denn er fürchtete sich, weil er noch ein Knabe war.

21. Sebah aber und Zalmuna sprachen: Stehe du auf und mache dich an uns; denn danach der Mann ist, ist auch seine Kraft. Also stand Gideon auf und erwürgte Sebah und Zalmuna; und nahm die Spangen, die an ihrer Kamele Hälsen waren.

22. Da sprachen zu Gideon etliche in Israel: Sei Herr über uns, du und dein Sohn und deines Sohns Sohn, weil du uns von der Midianiter Hand erlöst hast.

23. Aber Gideon sprach zu ihnen: Ich will nicht Herr sein über euch, und mein Sohn soll auch nicht Herr über euch sein, sondern der Herr soll Herr über euch sein.

24. Gideon aber sprach zu ihnen: Eins begehre ich von euch: ein jeglicher gebe mir die Stirnbänder, die er geraubt hat; denn weil es Ismaeliter waren, hatten sie güldene Stirnbänder.

25. Sie sprachen: Die wollen wir geben. Und breiteten ein Kleid aus, und ein jeglicher warf die Stirnbänder drauf, die er geraubt hatte.

26. Und die güldenen Stirnbänder, die er forderte, machten am Gewicht tausend siebenhundert Sekel Goldes, ohne die Spangen und Ketten und scharlakenen Kleider, die der Midianiter Könige tragen, und ohne die Halsbänder ihrer Kamele.

27. Und Gideon machte einen Leibrock draus und setzte es in seine Stadt zu Ophra. Und ganz Israel verhurete sich daran daselbst, und geriet Gideon und seinem Hause zum Ärgernis.

28. Also wurden die Midianiter gedemütigt vor den Kindern Israel und huben ihren Kopf nicht mehr empor. Und das Land war stille vierzig Jahre, solange Gideon lebte.

29. Und Jerubbaal, der Sohn Joas‘, ging hin und wohnte in seinem Hause.

30. Und Gideon hatte siebenzig Söhne, die aus seiner Hüfte kommen waren; denn er hatte viele Weiber.

31. Und sein Kebsweib, das er zu Sichem hatte, gebar ihm auch einen Sohn; den nannte er Abimelech.

32. Und Gideon, der Sohn Joas‘, starb in gutem Alter und wurde begraben in seines Vaters Joas‘ Grab zu Ophra, des Vaters der Esriter.

33. Da aber Gideon gestorben war, kehrten sich die Kinder Israel um und hureten den Baalim nach und machten ihnen Baal-Berith zum Gott.

34. Und die Kinder Israel gedachten nicht an den Herrn, ihren Gott, der sie errettet hatte von der Hand aller ihrer Feinde umher.

35. Und taten nicht Barmherzigkeit an dem Hause Jerubbaal-Gideon, wie er alles Gute an Israel getan hatte.

Das 9. Kapitel

1. Abimelech aber, der Sohn Jerubbaals, ging hin gen Sichem zu den Brüdern seiner Mutter und redete mit ihnen und mit dem ganzen Geschlecht des Hauses seiner Mutter Vaters und sprach:

2. Lieber, redet vor den Ohren aller Männer zu Sichem: Was ist euch besser, dass siebenzig Männer, alle Kinder Jerubbaals, über euch Herren seien, oder dass ein Mann über euch Herr sei? Gedenkt auch dabei, dass ich euer Gebein und Fleisch bin.

3. Da redeten die Brüder seiner Mutter von ihm alle diese Worte vor den Ohren aller Männer zu Sichem; und ihr Herz neigte sich Abimelech nach, denn sie gedachten: Er ist unser Bruder.

4. Und gaben ihm siebenzig Silberlinge aus dem Hause Baal-Beriths. Und Abimelech dingete damit lose, leichtfertige Männer, die ihm nachfolgten.

5. Und er kam in seines Vaters Haus gen Ophra und erwürgte seine Brüder, die Kinder Jerubbaals, siebenzig Mann, auf einem Stein. Es blieb aber über Jotham, der jüngste Sohn Jerubbaals; denn er wurde versteckt.

6. Und es versammelten sich alle Männer von Sichem und das ganze Haus Millo, gingen hin und machten Abimelech zum Könige bei der hohen Eiche, die zu Sichem steht.

7. Da das angesagt wurde dem Jotham, ging er hin und trat auf die Höhe des Berges Grisim und hub auf seine Stimme, rief und sprach zu ihnen: Hört mich, ihr Männer zu Sichem, dass euch Gott auch höre!

8. Die Bäume gingen hin, dass sie einen König über sich salbten, und sprachen zum Ölbaum: Sei unser König!

9. Aber der Ölbaum antwortete ihnen: Soll ich meine Fettigkeit lassen, die beide, Götter und Menschen, an mir preisen, und hingehen, dass ich schwebe über die Bäume?

10. Da sprachen die Bäume zum Feigenbaum: Komm du und sei unser König!

11. Aber der Feigenbaum sprach zu ihnen: Soll ich meine Süßigkeit und meine gute Frucht lassen und hingehen, dass ich über den Bäumen schwebe?

12. Da sprachen die Bäume zum Weinstock: Komm du und sei unser König!

13. Aber der Weinstock sprach zu ihnen: Soll ich meinen Most lassen, der Götter und Menschen fröhlich macht, und hingehen, dass ich über den Bäumen schwebe?

14. Da sprachen alle Bäume zum Dornbusch: Komm du und sei unser König!

15. Und der Dornbusch sprach zu den Bäumen: Ist's wahr, dass ihr mich zum Könige salbet über euch, so kommt und vertraut euch unter meinen Schatten; wo nicht, so gehe Feuer aus dem Dornbusch und verzehre die Zedern Libanons.

16. Habt ihr nun recht und redlich getan, dass ihr Abimelech zum Könige gemacht habt? Und habt ihr wohlgetan an Jerubbaal und an seinem Hause und habt ihm getan, wie er um euch verdient hat,

17. dass mein Vater um euretwillen gestritten hat und seine Seele dahingeworfen von sich, dass er euch errettete von der Midianiter Hand?

18. Und ihr lehnt euch auf heute wider meines Vaters Haus und erwürgt seine Kinder, siebenzig Mann, auf einem Stein; und macht euch einen König, Abimelech, seiner Magd Sohn, über die Männer zu Sichem, weil er euer Bruder ist.

19. Habt ihr nun recht und redlich gehandelt an Jerubbaal und an seinem Hause an diesem Tage, so seid fröhlich über dem Abimelech, und er sei fröhlich über euch.

20. Wo nicht, so gehe Feuer aus von Abimelech und verzehre die Männer zu Sichem und das Haus Millo; und gehe auch Feuer aus von den Männern zu Sichem und vom Hause Millo und verzehre Abimelech.

21. Und Jotham floh und entwich; und ging gen Ber und wohnte daselbst vor seinem Bruder Abimelech.

22. Als nun Abimelech drei Jahre über Israel geherrscht hatte,

23. sandte Gott einen bösen Willen zwischen Abimelech und den Männern zu Sichem. Denn die Männer zu Sichem versprachen Abimelech;

24. und zogen an den Frevel, an den siebenzig Söhnen Jerubbaals begangen, und legten derselben Blut auf Abimelech, ihren Bruder, der sie erwürgt hatte, und auf die Männer zu Sichem, die ihm seine Hand dazu gestärkt hatten, dass er seine Brüder erwürgte.

25. Und die Männer zu Sichem bestellten einen Hinterhalt auf den Spitzen der Berge und raubten alle, die auf der Straße zu ihnen wandelten. Und es wurde Abimelech angesagt.

26. Es kam aber Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder und gingen zu Sichem ein. Und die Männer zu Sichem verließen sich auf ihn;

27. und zogen heraus aufs Feld und lasen ab ihre Weinberge und kelterten; und machten einen Tanz und gingen in ihres Gottes Haus und aßen und tranken und fluchten dem Abimelech.

28. Und Gaal, der Sohn Ebeds, sprach: Wer ist Abimelech? und was ist Sichem, dass wir ihm dienen sollten? Ist er nicht Jerubbaals Sohn und hat Sebul, seinen Knecht, hergesetzt über die Leute Hemors, des Vaters Sichems? Warum sollten wir ihm dienen?

29. Wollte Gott, das Volk wäre unter meiner Hand, dass ich den Abimelech vertriebe! Und es wurde Abimelech gesagt: Mehre dein Heer und zeuch aus!

30. Denn Sebul, der Oberste in der Stadt, da er die Worte Gaals, des Sohns Ebeds, hörte, ergrimmte er in seinem Zorn

31. und sandte Botschaft zu Abimelech heimlich und ließ ihm sagen: Siehe, Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder sind gen Sichem kommen und machen dir die Stadt widerwärtig.

32. So mache dich nun auf bei der Nacht, du und dein Volk, das bei dir ist, und mache einen Hinterhalt auf sie im Felde.

33. Und des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, so mache dich frühe auf und überfalle die Stadt. Und wo er und das Volk, das bei ihm ist, zu dir hinauszeucht, so tue mit ihm, wie es deine Hand findet.

34. Abimelech stand auf bei der Nacht und alles Volk, das bei ihm war, und hielt auf Sichem mit vier Haufen.

35. Und Gaal, der Sohn Ebeds, zog heraus und trat vor die Tür an der Stadt Tor. Aber Abimelech machte sich auf aus dem Hinterhalt samt dem Volk, das mit ihm war.

36. Da nun Gaal das Volk sah, sprach er zu Sebul: Siehe, da kommt ein Volk von der Höhe des Gebirges hernieder. Sebul aber sprach zu ihm: Du siehst die Schatten der Berge für Leute an.

37. Gaal redete noch mehr und sprach: Siehe, ein Volk kommt hernieder aus dem Mittel des Landes, und ein Haufe kommt auf dem Wege zur Zaubereiche.

38. Da sprach Sebul zu ihm: Wo ist nun hie dein Maul, das da sagte: Wer ist Abimelech, dass wir ihm dienen sollten? Ist das nicht das Volk, das du verachtet hast? Zeuch nun aus und streite mit ihm!

39. Gaal zog aus vor den Männern zu Sichem her und stritt mit Abimelech.

40. Aber Abimelech jagte ihn, dass er floh vor ihm; und fielen viele Erschlagene bis an die Tür des Tors.

41. Und Abimelech blieb zu Aruma. Sebul aber verjagte den Gaal und seine Brüder, dass sie zu Sichem nicht mußten bleiben.

42. Auf den Morgen aber ging das Volk heraus aufs Feld. Da das Abimelech wurde angesagt,

43. nahm er das Volk und teilte es in drei Haufen und machte einen Hinterhalt auf sie im Felde. Als er nun sah, dass das Volk aus der Stadt ging, erhub er sich über sie und schlug sie.

44. Abimelech aber und die Haufen, die bei ihm waren, überfielen sie und traten an die Tür der Stadt Tor; und zwei der Haufen überfielen alle, die auf dem Felde waren, und schlugen sie.

45. Da stritt Abimelech wider die Stadt denselben ganzen Tag und gewann sie; und erwürgte das Volk, das drinnen war, und zerbrach die Stadt und säte Salz drauf.

46. Da das hörten alle Männer des Turms zu Sichem, gingen sie in die Festung des Hauses des Gottes Berith.

47. Da das Abimelech hörte, dass sich alle Männer des Turms zu Sichem versammelt hatten,

48. ging er auf den Berg Zalmon mit all seinem Volk, das bei ihm war, und nahm eine Axt in seine Hand und hieb einen Ast von Bäumen und hub ihn auf und legte ihn auf seine Achsel und sprach zu allem Volk, das mit ihm war: Was ihr gesehen habt, dass ich tue, das tut auch ihr eilend, wie ich.

49. Da hieb alles Volk ein jeglicher einen Ast ab und folgten Abimelech nach; und legten sie an die Festung und steckten sie mit Feuer an, dass auch alle Männer des Turms zu Sichem starben, bei tausend Mann und Weib.

50. Abimelech aber zog gen Thebez und belegte sie und gewann sie.

51. Es war aber ein starker Turm mitten in der Stadt, auf welchen flohen alle Männer und Weiber und alle Bürger der Stadt; und schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach des Turms.

52. Da kam Abimelech zum Turm und stritt dawider; und nahte sich zur Tür des Turms, dass er ihn mit Feuer verbrenne.

53. Aber ein Weib warf ein Stück von einem Mühlstein Abimelech auf den Kopf und zerbrach ihm den Schädel.

54. Da rief Abimelech eilend dem Knaben, der seine Waffen trug, und sprach zu ihm: Zeuch dein Schwert aus und töte mich, dass man nicht von mir sage: Ein Weib hat ihn erwürgt. Da durchstach ihn sein Knabe, und er starb.

55. Da aber die Israeliten, die mit ihm waren, sahen, dass Abimelech tot war, ging ein jeglicher an seinen Ort.

56. Also bezahlte Gott Abimelech das Übel, das er an seinem Vater getan hatte, da er seine siebenzig Brüder erwürgte.

57. Desselbengleichen alles Übel der Männer Sichems vergalt ihnen Gott auf ihren Kopf, und kam über sie der Fluch Jothams, des Sohns Jerubbaals.

Das 10. Kapitel

1. Nach Abimelech machte sich auf zu helfen Israel Thola, ein Mann von Isaschar, ein Sohn Puas, des Sohns Dodos. Und er wohnte zu Samir auf dem Gebirge Ephraim.

2. Und richtete Israel dreiundzwanzig Jahre; und starb und wurde begraben zu Samir.

3. Nach ihm machte sich auf Jair, ein Gileaditer, und richtete Israel zweiundzwanzig Jahre.

4. Und hatte dreißig Söhne auf dreißig Eselsfüllen reiten; und hatte dreißig Städte, die heißen Dörfer Jairs bis auf diesen Tag und liegen in Gilead.

5. Und Jair starb und wurde begraben zu Kamon.

6. Aber die Kinder Israel taten fürder übel vor dem Herrn und dienten Baalim und Astharoth und den Göttern zu Syrien und den Göttern zu Zidon und den Göttern Moabs und den Göttern der Kinder Ammon und den Göttern der Philister; und verließen den Herrn und dienten ihm nicht.

7. Da ergrimmte der Zorn des Herrn über Israel und verkaufte sie unter die Hand der Philister und der Kinder Ammon.

8. Und sie zertraten und zerschlugen die Kinder Israel von dem Jahr an wohl achtzehn Jahre, nämlich alle Kinder Israel jenseit des Jordans, im Lande der Amoriter, das in Gilead liegt.

9. Dazu zogen die Kinder Ammon über den Jordan und stritten wider Juda, Benjamin und wider das Haus Ephraim, also dass Israel sehr geängstigt wurde.

10. Da schrieen die Kinder Israel zu dem Herrn und sprachen: Wir haben an dir gesündigt; denn wir haben unsern Gott verlassen und Baalim gedient.

11. Aber der Herr sprach zu den Kindern Israel: Haben euch nicht auch gezwungen die Ägypter, die Amoriter, die Kinder Ammon, die Philister,

12. die Zidonier, die Amalekiter und Maaniter; und ich half euch aus ihren Händen, da ihr zu mir schrieet?

13. Noch habt ihr mich verlassen und andern Göttern gedient; darum will ich euch nicht mehr helfen.

14. Geht hin und schreit die Götter an, die ihr erwählt habt; lasst euch dieselben helfen zur Zeit eurer Trübsal!

15. Aber die Kinder Israel sprachen zu dem Herrn: Wir haben gesündigt; mache es nur du mit uns, wie dir's gefällt; allein errette uns zu dieser Zeit!

16. Und sie taten von sich die fremden Götter und dienten dem Herrn. Und es jammerte ihn, dass Israel so geplaget wurde.

17. Und die Kinder Ammon schrieen und lagerten sich in Gilead; aber die Kinder Israel versammelten sich und lagerten sich zu Mizpa.

18. Und das Volk der Obersten zu Gilead sprachen untereinander: Welcher anfängt zu streiten wider die Kinder Ammon, der soll das Haupt sein über alle, die in Gilead wohnen.

Das 11. Kapitel

1. Jephthah, ein Gileaditer, war ein streitbarer Held, aber ein Hurenkind. Gilead aber hatte Jephthah gezeugt.

2. Da aber das Weib Gileads ihm Kinder gebar, und desselben Weibes Kinder groß wurden, stießen sie Jephthah aus und sprachen zu ihm: Du sollst nicht erben in unsers Vaters Hause, denn du bist eines andern Weibes Sohn.

3. Da floh er vor seinen Brüdern und wohnte im Lande Tob. Und es sammelten sich zu ihm lose Leute und zogen aus mit ihm.

4. Und über etliche Zeit hernach stritten die Kinder Ammon mit Israel.

5. Da nun die Kinder Ammon also stritten mit Israel, gingen die Ältesten von Gilead hin, dass sie Jephthah holeten aus dem Lande Tob.

6. Und sprachen zu ihm: Komm und sei unser Hauptmann, dass wir streiten wider die Kinder Ammon!

7. Aber Jephthah sprach zu den Ältesten von Gilead: Seid ihr nicht, die mich hassen und aus meines Vaters Hause gestoßen habt? Und nun kommt ihr zu mir, weil ihr in Trübsal seid?

8. Die Ältesten von Gilead sprachen zu Jephthah: Darum kommen wir nun wieder zu dir, dass du mit uns ziehest und helfest uns streiten wider die Kinder Ammon und seist unser Haupt über alle, die in Gilead wohnen.

9. Jephthah sprach zu den Ältesten von Gilead: So ihr mich wieder holet, zu streiten wider die Kinder Ammon, und der Herr sie vor mir geben wird, soll ich dann euer Haupt sein?

10. Die Ältesten von Gilead sprachen zu Jephthah: Der Herr sei Zuhörer zwischen uns, wo wir nicht tun, wie du gesagt hast.

11. Also ging Jephthah mit den Ältesten von Gilead; und das Volk setzte ihn zum Haupt und Obersten über sich. Und Jephthah redete solches alles vor dem Herrn zu Mizpa.

12. Da sandte Jephthah Botschaft zum Könige der Kinder Ammon und ließ ihm sagen: Was hast du mit mir zu schaffen, dass du kommest zu mir, wider mein Land zu streiten?

13. Der König der Kinder Ammon antwortete den Boten Jephthahs: Darum dass Israel mein Land genommen hat, da sie aus Ägypten zogen, von Arnon an bis an Jabbok und bis an den Jordan. So gib mir's nun wieder mit Frieden!

14. Jephthah aber sandte noch mehr Boten zum Könige der Kinder Ammon.

15. Die sprachen zu ihm: So spricht Jephthah: Israel hat kein Land genommen, weder den Moabitern noch den Kindern Ammon.

16. Denn da sie aus Ägypten zogen, wandelte Israel durch die Wüste bis an das Schilfmeer und kam gen Kades;

17. und sandte Boten zum Könige der Edomiter und sprach: Laß mich durch dein Land ziehen! Aber der Edomiter König erhörte sie nicht. Auch sandten sie zum Könige der Moabiter, der wollte auch nicht. Also blieb Israel in Kades

18. und wandelte in der Wüste; und umzogen das Land der Edomiter und Moabiter und kamen von der Sonnen Aufgang an der Moabiter Land und lagerten sich jenseit des Arnon; und kamen nicht in die Grenze der Moabiter, denn Arnon ist der Moabiter Grenze.

19. Und Israel sandte Boten zu Sihon, der Amoriter König zu Hesbon, und ließ ihm sagen: Laß uns durch dein Land ziehen bis an meinen Ort.

20. Aber Sihon vertraute Israel nicht, durch seine Grenze zu ziehen, sondern versammelte all sein Volk und lagerte sich zu Jahza und stritt mit Israel.

21. Der Herr aber, der Gott Israels, gab den Sihon mit all seinem Volk in die Hände Israels, dass sie sie schlugen. Also nahm Israel ein alles Land der Amoriter, die in demselben Lande wohnten,

22. und nahmen alle Grenze der Amoriter ein von Arnon an bis an Jabbok und von der Wüste an bis an den Jordan.

23. So hat nun der Herr, der Gott Israels die Amoriter vertrieben vor seinem Volk Israel; und du willst sie einnehmen?

24. Du solltest die einnehmen, die dein Gott Kamos vertriebe, und uns lassen einnehmen alle, die der Herr, unser Gott, vor uns vertrieben hat.

25. Meinst du, dass du besser Recht habest denn Balak, der Sohn Zipors, der Moabiter König? Hat derselbe auch je gerechtet oder gestritten wider Israel,

26. obwohl Israel nun dreihundert Jahre gewohnt hat in Hesbon und ihren Töchtern, in Aroer und ihren Töchtern und allen Städten, die am Arnon liegen? Warum errettetet ihr's nicht zu derselben Zeit?

27. Ich habe nichts an dir gesündigt; und du tust so übel an mir, dass du wider mich streitest. Der Herr fälle heute ein Urteil zwischen Israel und den Kindern Ammon.

28. Aber der König der Kinder Ammon erhörte die Rede Jephthahs nicht, die er zu ihm sandte.

29. Da kam der Geist des Herrn auf Jephthah; und zog durch Gilead und Manasse und durch Mizpe, das in Gilead liegt, und von Mizpe, das in Gilead liegt, auf die Kinder Ammon.

30. Und Jephthah gelobte dem Herrn ein Gelübde und sprach: Gibst du die Kinder Ammon in meine Hand,

31. was zu meiner Haustür heraus mir entgegengeht, wenn ich mit Frieden wiederkomme von den Kindern Ammon, das soll des Herrn sein, und will's zum Brandopfer opfern.

32. Also zog Jephthah auf die Kinder Ammon, wider sie zu streiten. Und der Herr gab sie in seine Hände.

33. Und er schlug sie von Aroer an, bis man kommt gen Minnit, zwanzig Städte, und bis an den Plan der Weinberge, eine sehr große Schlacht. Und wurden also die Kinder Ammon gedemütigt vor den Kindern Israel.

34. Da nun Jephthah kam gen Mizpa zu seinem Hause, siehe, da geht seine Tochter heraus ihm entgegen mit Pauken und Reigen; und sie war ein einiges Kind, und er hatte sonst keinen Sohn noch Tochter.

35. Und da er sie sah, zerriss er seine Kleider und sprach: Ach, meine Tochter, wie beugest du mich und betrübest mich! Denn ich habe meinen Mund aufgetan gegen dem Herrn und kann's nicht widerrufen.

36. Sie aber sprach: Mein Vater, hast du deinen Mund aufgetan gegen dem Herrn, so tue mir, wie es aus deinem Munde gegangen ist, nachdem der Herr dich gerochen hat an deinen Feinden, den Kindern Ammon.

37. Und sie sprach zu ihrem Vater: Du wollest mir das tun, dass du mich lassest zwei Monate, dass ich von hinnen hinabgehe auf die Berge und meine Jungfrauschaft beweine mit meinen Gespielen.

38. Er sprach: Gehe hin! Und ließ sie zwei Monate gehen. Da ging sie hin mit ihren Gespielen und beweinte ihre Jungfrauschaft auf den Bergen.

39. Und nach zwei Monaten kam sie wieder zu ihrem Vater. Und er tat ihr, wie er gelobt hatte; und sie war nie keines Mannes schuldig worden. Und wurde eine Gewohnheit in Israel,

40. dass die Töchter Israel jährlich hingehen, zu klagen die Tochter Jephthahs, des Gileaditers, des Jahrs vier Tage.

Das 12. Kapitel

1. Und die von Ephraim schrieen und gingen zu mitternachtwärts und sprachen zu Jephthah: Warum bist du in den Streit gezogen wider die Kinder Ammon und hast uns nicht gerufen, dass wir mit dir zögen? Wir wollen dein Haus samt dir mit Feuer verbrennen.

2. Jephthah sprach zu ihnen: Ich und mein Volk hatten eine große Sache mit den Kindern Ammon; und ich schrie euch an, aber ihr halfet mir nicht aus ihren Händen.

3. Da ich nun sah, dass ihr nicht helfen wolltet, stellete ich meine Seele in meine Hand und zog hin wider die Kinder Ammon, und der Herr gab sie in meine Hand. Warum kommt ihr nun zu mir herauf, wider mich zu streiten?

4. Und Jephthah sammelte alle Männer in Gilead und stritt wider Ephraim. Und die Männer in Gilead schlugen Ephraim, darum dass sie sagten: Seid doch ihr Gileaditer unter Ephraim und Manasse als die Flüchtigen zu Ephraim.

5. Und die Gileaditer nahmen ein die Furt des Jordans vor Ephraim. Wenn nun sprachen die Flüchtigen Ephraims: Laß mich hinübergehen, so sprachen die Männer von Gilead zu ihm: Bist du ein Ephraiter? Wenn er dann antwortete: Nein,

6. so hießen sie ihn sprechen: Schiboleth, so sprach er: Siboleth, und konnte es nicht recht reden. So griffen sie ihn und schlugen ihn an der Furt des Jordans, dass zu der Zeit von Ephraim fielen zweiundvierzigtausend.

7. Jephthah aber richtete Israel sechs Jahre. Und Jephthah, der Gileaditer, starb und wurde begraben in den Städten zu Gilead.

8. Nach diesem richtete Israel Ebzan von Bethlehem.

9. Der hatte dreißig Söhne, und dreißig Töchter setzte er aus und dreißig Töchter nahm er von außen seinen Söhnen; und richtete Israel sieben Jahre.

10. Und starb und wurde begraben zu Bethlehem.

11. Nach diesem richtete Israel Elon, ein Sebuloniter; und richtete Israel zehn Jahre.

12. Und starb und wurde begraben zu Ajalon im Lande Sebulon.

13. Nach diesem richtete Israel Abdon, ein Sohn Hillels, ein Pireathoniter.

14. Der hatte vierzig Söhne und dreißig Neffen, die auf siebenzig Eselsfüllen ritten; und richtete Israel acht Jahre.

15. Und starb und wurde begraben zu Pireathon im Lande Ephraim auf dem Gebirge der Amalekiter.

Das 13. Kapitel

1. Und die Kinder Israel taten fürder übel vor dem Herrn, und der Herr gab sie in die Hände der Philister vierzig Jahre.

2. Es war aber ein Mann zu Zarea von einem Geschlecht der Daniter mit Namen Manoah; und sein Weib war unfruchtbar und gebar nichts.

3. Und der Engel des Herrn erschien dem Weibe und sprach zu ihr: Siehe, du bist unfruchtbar und gebierest nichts; aber du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären.

4. So hüte dich nun, dass du nicht Wein noch stark Getränke trinkest und nichts Unreines essest.

5. Denn du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem kein Schermesser soll aufs Haupt kommen. Denn der Knabe wird ein Verlobter Gottes sein von Mutterleibe; und er wird anfahen, Israel zu erlösen aus der Philister Hand.

6. Da kam das Weib und sagte es ihrem Manne an und sprach: Es kam ein Mann Gottes zu mir, und seine Gestalt war anzusehen wie ein Engel Gottes, fast erschrecklich, dass ich ihn nicht fragte, woher oder wohin; und er sagte mir nicht, wie er hieße.

7. Er sprach aber zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. So trinke nun keinen Wein noch stark Getränke und iß nichts Unreines; denn der Knabe soll ein Verlobter Gottes sein von Mutterleibe an bis in seinen Tod.

8. Da bat Manoah den Herrn und sprach: Ach, Herr, laß den Mann Gottes wieder zu uns kommen, den du gesandt hast, dass er uns lehre, was wir mit dem Knaben tun sollen, der geboren soll werden.

9. Und Gott erhörte die Stimme Manoahs; und der Engel Gottes kam wieder zum Weibe. Sie saß aber auf dem Felde, und ihr Mann Manoah war nicht bei ihr.

10. Da lief sie eilend und sagte es ihrem Manne an und sprach zu ihm: Siehe, der Mann ist mir erschienen, der heute zu mir kam.

11. Manoah machte sich auf und ging seinem Weibe nach; und kam zu dem Manne und sprach zu ihm: Bist du der Mann, der mit dem Weibe geredet hat? Er sprach: Ja.

12. Und Manoah sprach: Wenn nun kommen wird, das du geredet hast, welches soll des Knaben Weise und Werk sein?

13. Der Engel des Herrn sprach zu Manoah: Er soll sich hüten vor allem, das ich dem Weibe gesagt habe.

14. Er soll nicht essen, das aus dem Weinstock kommt, und soll keinen Wein noch stark Getränke trinken und nichts Unreines essen; alles, was ich ihr geboten habe, soll er halten.

15. Manoah sprach zum Engel des Herrn: Lieber, laß dich halten, wir wollen dir ein Ziegenböcklein zurichten.

16. Aber der Engel des Herrn antwortete Manoah: Wenn du gleich mich hie hältst, esse ich doch deiner Speise nicht. Willst du aber dem Herrn ein Brandopfer tun, so magst du es opfern. Denn Manoah wußte nicht, dass es ein Engel des Herrn war.

17. Und Manoah sprach zum Engel des Herrn: Wie heißest du? dass wir dich preisen, wenn nun kommt, was du geredet hast.

18. Aber der Engel des Herrn sprach zu ihm: Warum fragest du nach meinem Namen, der doch wundersam ist?

19. Da nahm Manoah ein Ziegenböcklein und Speisopfer und opferte es auf einem Fels dem Herrn. Und er machte es wunderbarlich. Manoah aber und sein Weib sahen zu.

20. Und da die Lohe auffuhr vom Altar gen Himmel, fuhr der Engel des Herrn in der Lohe des Altars hinauf. Da das Manoah und sein Weib sahen, fielen sie zur Erde auf ihr Angesicht.

21. Und der Engel des Herrn erschien nicht mehr Manoah und seinem Weibe. Da erkannte Manoah, dass es ein Engel des Herrn war.

22. Und sprach zu seinem Weibe: Wir müssen des Todes sterben, dass wir Gott gesehen haben.

23. Aber sein Weib antwortete ihm: Wenn der Herr Lust hätte, uns zu töten, so hätte er das Brandopfer und Speisopfer nicht genommen von unsern Händen; er hätte uns auch nicht solches alles erzeigt, noch uns solches hören lassen, wie jetzt geschehen ist.

24. Und das Weib gebar einen Sohn und hieß ihn Simson. Und der Knabe wuchs, und der Herr segnete ihn.

25. Und der Geist des Herrn fing an ihn zu treiben im Lager Dan, zwischen Zarea und Esthaol.

Das 14. Kapitel

1. Simson ging hinab gen Thimnath und sah ein Weib zu Thimnath unter den Töchtern der Philister.

2. Und da er heraufkam, sagte er's an seinem Vater und seiner Mutter und sprach: Ich habe ein Weib gesehen zu Thimnath unter den Töchtern der Philister; gebt mir nun dieselbige zum Weibe.

3. Sein Vater und seine Mutter sprachen zu ihm: Ist denn nun kein Weib unter den Töchtern deiner Brüder und in all deinem Volk, dass du hingehst und nimmst ein Weib bei den Philistern, die unbeschnitten sind? Simson sprach zu seinem Vater: Gib mir diese, denn sie gefällt meinen Augen.

4. Aber sein Vater und seine Mutter wußten nicht, dass es von dem Herrn wäre; denn er suchte Ursache an die Philister. Die Philister aber herrschten zu der Zeit über Israel.

5. Also ging Simson hinab mit seinem Vater und seiner Mutter gen Thimnath. Und als sie kamen an die Weinberge zu Thimnath, siehe, da kam ein junger Löwe brüllend ihm entgegen.

6. Und der Geist des Herrn geriet über ihn; und zerriss ihn, wie man ein Böcklein zerreißt, und hatte doch gar nichts in seiner Hand. Und sagte es nicht an seinem Vater noch seiner Mutter, was er getan hatte.

7. Da er nun hinabkam, redete er mit dem Weibe, und sie gefiel Simson in seinen Augen.

8. Und nach etlichen Tagen kam er wieder, dass er sie nähme; und trat aus dem Wege, dass er das Aas des Löwen besähe. Siehe, da war ein Bienenschwarm in dem Aas des Löwen und Honig.

9. Und er nahm's in seine Hand und aß davon unterwegen; und ging zu seinem Vater und zu seiner Mutter und gab ihnen, dass sie auch aßen. Er sagte ihnen aber nicht an, dass er den Honig von des Löwen Aas genommen hatte.

10. Und da sein Vater hinabkam zu dem Weibe, machte Simson daselbst eine Hochzeit, wie die Jünglinge zu tun pflegen.

11. Und da sie ihn sahen, gaben sie ihm dreißig Gesellen zu, die bei ihm sein sollten.

12. Simson aber sprach zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr mir das erratet und treffet diese sieben Tage der Hochzeit, so will ich euch dreißig Hemden geben und dreißig Feierkleider.

13. Könnt ihr's aber nicht erraten, so sollt ihr mir dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben. Und sie sprachen zu ihm: Gib dein Rätsel auf, laß uns hören!

14. Er sprach zu ihnen: Speise ging von dem Fresser und Süßigkeit von dem Starken. Und sie konnten in drei Tagen das Rätsel nicht erraten.

15. Am siebten Tage sprachen sie zu Simsons Weibe: Überrede deinen Mann, dass er uns sage das Rätsel, oder wir werden dich und deines Vaters Haus mit Feuer verbrennen. Habt ihr uns hieher geladen, dass ihr uns arm macht, oder nicht?

16. Da weinte Simsons Weib vor ihm und sprach: Du bist mir gram und hast mich nicht lieb. Du hast den Kindern meines Volks ein Rätsel aufgegeben und hast mir's nicht gesagt. Er aber sprach zu ihr: Siehe, ich habe es meinem Vater und meiner Mutter nicht gesagt und sollte dir's sagen?

17. Und sie weinte die sieben Tage vor ihm, weil sie Hochzeit hatten. Aber am siebten Tage sagte er's ihr, denn sie trieb ihn ein. Und sie sagte das Rätsel ihres Volks Kindern.

18. Da sprachen die Männer der Stadt zu ihm am siebten Tage, ehe die Sonne unterging: Was ist süßer denn Honig? Was ist stärker denn der Löwe? Aber er sprach zu ihnen: Wenn ihr nicht hättet mit meinem Kalbe gepflügt, ihr hättet mein Rätsel nicht getroffen.

19. Und der Geist des Herrn geriet über ihn; und ging hinab gen Asklon und schlug dreißig Mann unter ihnen; und nahm ihr Gewand und gab Feierkleider denen, die das Rätsel erraten hatten. Und ergrimmte in seinem Zorn und ging herauf in seines Vaters Haus.

20. Aber Simsons Weib wurde einem seiner Gesellen gegeben, der ihm zugehörte.

Das 15. Kapitel

1. Es begab sich aber nach etlichen Tagen, um die Weizenernte, dass Simson sein Weib besuchte mit einem Ziegenböcklein. Und als er gedachte, ich will zu meinem Weibe gehen in die Kammer, wollte ihn ihr Vater nicht hineinlassen

2. und sprach: Ich meinte, du wärst ihr gram worden, und habe sie deinem Freunde gegeben. Sie hat aber eine jüngere Schwester, die ist schöner denn sie; die laß dein sein für diese.

3. Da sprach Simson zu ihnen: Ich habe einmal eine rechte Sache wider die Philister; ich will euch Schaden tun.

4. Und Simson ging hin und fing dreihundert Füchse; und nahm Brände und kehrte je einen Schwanz zum andern und tat einen Brand je zwischen zwei Schwänze.

5. Und zündete die an mit Feuer und ließ sie unter das Korn der Philister; und zündete also an die Mandeln samt dem stehenden Korn und Weinberge und Ölbäume.

6. Da sprachen die Philister: Wer hat das getan? Da sagte man: Simson, der Eidam des Thimniters, darum dass er ihm sein Weib genommen und seinem Freunde gegeben hat. Da zogen die Philister hinauf und verbrannten sie samt ihrem Vater mit Feuer.

7. Simson aber sprach zu ihnen: Ob ihr schon das getan habt, doch will ich mich an euch selbst rächen und danach aufhören.

8. Und schlug sie hart, beide an Schultern und Lenden. Und zog hinab und wohnte in der Steinkluft zu Etam.

9. Da zogen die Philister hinauf und belagerten Juda und ließen sich nieder zu Lehi.

10. Aber die von Juda sprachen: Warum seid ihr wider uns heraufgezogen? Sie antworteten: Wir sind heraufkommen, Simson zu binden, dass wir ihm tun, wie er uns getan hat.

11. Da zogen dreitausend Mann von Juda hinab in die Steinkluft zu Etam und sprachen zu Simson: Weißt du nicht, dass die Philister über uns herrschen? Warum hast du denn das an uns getan? Er sprach zu ihnen: Wie sie mir getan haben, so habe ich ihnen wieder getan.

12. Sie sprachen zu ihm: Wir sind herabkommen, dich zu binden und in der Philister Hände zu geben. Simson sprach zu ihnen: So schwört mir, dass ihr mir nicht wehren wollt.

13. Sie antworteten ihm: Wir wollen dir nicht wehren, sondern wollen dich nur binden und in ihre Hände geben und wollen dich nicht töten. Und sie banden ihn mit zwei neuen Stricken und führten ihn herauf vom Felsen.

14. Und da er kam bis gen Lehi, jauchzten die Philister zu ihm zu. Aber der Geist des Herrn geriet über ihn, und die Stricke an seinen Armen wurden wie Faden, die das Feuer versenget hat, dass die Bande an seinen Händen zerschmolzen.

15. Und er fand einen faulen Eselskinnbacken; da reckte er seine Hand aus und nahm ihn und schlug damit tausend Mann.

16. Und Simson sprach: Da liegen sie bei Haufen; durch eines Esels Kinnbacken habe ich tausend Mann geschlagen.

17. Und da er das ausgeredet hatte, warf er den Kinnbacken aus seiner Hand und hieß die Stätte Ramath-Lehi.

18. Da ihn aber sehr dürstete, rief er den Herrn an und sprach: Du hast solch groß Heil gegeben durch die Hand deines Knechts; nun aber muß ich Durstes sterben und in der Unbeschnittenen Hände fallen.

19. Da spaltete Gott einen Backenzahn in dem Kinnbacken, dass Wasser heraus ging. Und als er trank, kam sein Geist wieder und wurde erquicket. Darum heißt er noch heutigen Tages des Anrufers Brunnen, der im Kinnbacken wurde.

20. Und er richtete Israel zu der Philister Zeit zwanzig Jahre.

Das 16. Kapitel

1. Simson ging hin gen Gasa und sah daselbst eine Hure und lag bei ihr.

2. Da wurde den Gasitern gesagt: Simson ist hereinkommen. Und sie umgaben ihn und ließen auf ihn lauern die ganze Nacht in der Stadt Tor; und waren die ganze Nacht stille und sprachen: Harre! Morgen, wenn es licht wird, wollen wir ihn erwürgen.

3. Simson aber lag bis zu Mitternacht. Da stand er auf zu Mitternacht und ergriff beide Türen an der Stadt Tor samt den beiden Pfosten und hub sie aus mit den Riegeln; und legte sie auf seine Schultern und trug sie hinauf auf die Höhe des Berges vor Hebron.

4. Danach gewann er ein Weib lieb am Bach Sorek, die hieß Delila.

5. Zu der kamen der Philister Fürsten hinauf und sprachen zu ihr: Überrede ihn und besiehe, worinnen er solche große Kraft hat, und womit wir ihn ühermögen, dass wir ihn binden und zwingen, so wollen wir dir geben ein jeglicher tausend und hundert Silberlinge.

6. Und Delila sprach zu Simson: Lieber, sage mir, worinnen deine große Kraft sei, und womit man dich binden möge, dass man dich zwinge.

7. Simson sprach zu ihr: Wenn man mich bände mit sieben Seilen von frischem Bast, die noch nicht verdorrt sind, so würde ich schwach und wäre wie ein anderer Mensch.

8. Da brachten der Philister Fürsten zu ihr hinauf sieben Seile von frischem Bast, die noch nicht verdorrt waren; und sie band ihn damit.

9. (Man hielt aber auf ihn bei ihr in der Kammer.) Und sie sprach zu ihm: Die Philister über dir, Simson! Er aber zerriss die Seile, wie eine flächserne Schnur zerreißt, wenn sie ans Feuer reucht; und war nicht kund, wo seine Kraft wäre.

10. Da sprach Delila zu Simson: Siehe, du hast mich getäuscht und mir gelogen; nun, so sage mir doch, womit kann man dich binden?

11. Er antwortete ihr: Wenn sie mich bänden mit neuen Stricken, damit nie keine Arbeit geschehen ist, so würde ich schwach und wie ein anderer Mensch.

12. Da nahm Delila neue Stricke und band ihn damit und sprach: Philister über dir, Simson! (Man hielt aber auf ihn in der Kammer.) Und er zerriss sie von seinen Armen wie einen Faden.

13. Delila aber sprach zu ihm: Noch hast du mich getäuscht und mir gelogen. Lieber, sage mir doch, womit kann man dich binden? Er antwortete ihr: Wenn du sieben Locken meines Haupts flöchtest mit einem Flechtbande und heftetest sie mit einem Nagel ein.

14. Und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Er aber wachte auf von seinem Schlaf und zog die geflochtenen Locken mit Nagel und Flechtband heraus.

15. Da sprach sie zu ihm: Wie kannst du sagen, du habest mich lieb, so dein Herz doch nicht mit mir ist? Dreimal hast du mich getäuscht und mir nicht gesagt, worinnen deine große Kraft sei.

16. Da sie ihn aber trieb mit ihren Worten alle Tage und zerplagte ihn, wurde seine Seele matt bis an den Tod.

17. Und sagte ihr sein ganzes Herz und sprach zu ihr: Es ist nie kein Schermesser auf mein Haupt kommen; denn ich bin ein Verlobter Gottes von Mutterleibe an. Wenn du mich beschörest, so wiche meine Kraft von mir, dass ich schwach würde und wie alle andern Menschen.

18. Da nun Delila sah, dass er ihr all sein Herz offenbart hatte, sandte sie hin und ließ der Philister Fürsten rufen und sagen: Kommt noch einmal herauf, denn er hat mir all sein Herz offenbart. Da kamen der Philister Fürsten zu ihr herauf und brachten das Geld mit sich in ihrer Hand.

19. Und sie ließ ihn entschlafen auf ihrem Schoß und rief einem, der ihm die sieben Locken seines Hauptes abschöre. Und sie fing an ihn zu zwingen. Da war seine Kraft von ihm gewichen.

20. Und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Da er nun von seinem Schlaf erwachte, gedachte er: Ich will ausgehen, wie ich mehrmals getan habe, ich will mich ausreißen; und wußte nicht, dass der Herr von ihm gewichen war.

21. Aber die Philister griffen ihn und stachen ihm die Augen aus; und führten ihn hinab gen Gasa und banden ihn mit zwo ehernen Ketten; und er mußte mahlen im Gefängnis.

22. Aber das Haar seines Haupts fing an wieder zu wachsen, wo es beschoren war.

23. Da aber der Philister Fürsten sich versammelten, ihrem Gott Dagon ein groß Opfer zu tun und sich zu freuen, sprachen sie: Unser Gott hat uns unsern Feind Simson in unsere Hände gegeben.

24. Desselbengleichen, als ihn das Volk sah, lobten sie ihren Gott; denn sie sprachen: Unser Gott hat uns unsern Feind in unsere Hände gegeben, der unser Land verdarb und unser viel erschlug.

25. Da nun ihr Herz guter Dinge war, sprachen sie: Lasst Simson holen, dass er vor uns spiele. Da holeten sie Simson aus dem Gefängnis, und er spielete vor ihnen; und sie stelleten ihn zwischen zwo Säulen.

26. Simson aber sprach zu dem Knaben, der ihn bei der Hand leitete: Laß mich, dass ich die Säulen taste, auf welchen das Haus steht, dass ich mich dran lehne.

27. Das Haus aber war voll Männer und Weiber. Es waren auch der Philister Fürsten alle da und auf dem Dach bei dreitausend, Mann und Weib, die zusahen, wie Simson spielete.

28. Simson aber rief den Herrn an und sprach: Herr, Herr, gedenke mein und stärke mich doch, Gott, diesmal, dass ich für meine beiden Augen mich einst räche an den Philistern.

29. Und er fasste die zwo Mittelsäulen, auf welchen das Haus gesetzt war und drauf sich hielt, eine in seine rechte und die andere in seine linke Hand,

30. und sprach: Meine Seele sterbe mit den Philistern; und neigte sie kräftiglich. Da fiel das Haus auf die Fürsten und auf alles Volk, das drinnen war, dass der Toten mehr war, die in seinem Tode starben, denn die bei seinem Leben starben.

31. Da kamen seine Brüder hernieder und seines Vaters ganzes Haus und huben ihn auf und trugen ihn hinauf und begruben ihn in seines Vaters Manoah Grab, zwischen Zarea und Esthaol. Er richtete aber Israel zwanzig Jahre.

Das 17. Kapitel

1. Es war aber ein Mann auf dem Gebirge Ephraim mit Namen Micha.

2. Der sprach zu seiner Mutter: Die tausend und hundert Silberlinge, die du zu dir genommen hast und geschworen und gesagt vor meinen Ohren, siehe, dasselbe Geld ist bei mir, ich hab's zu mir genommen. Da sprach seine Mutter: Gesegnet sei mein Sohn dem Herrn!

3. Also gab er seiner Mutter die tausend und hundert Silberlinge wieder. Und seine Mutter sprach: Ich habe das Geld dem Herrn geheiligt von meiner Hand für meinen Sohn, dass man ein Bildnis und Abgott machen soll; darum so gebe ich's dir nun wieder.

4. Aber er gab seiner Mutter das Geld wieder. Da nahm seine Mutter zweihundert Silberlinge und tat sie zu dem Goldschmied; der machte ihr ein Bild und Abgott, das war danach im Hause Michas.

5. Und der Mann Micha hatte also ein Gotteshaus und machte einen Leibrock und Heiligtum; und füllte seiner Söhne einem die Hand, dass er sein Priester wurde.

6. Zu der Zeit war kein König in Israel, und ein jeglicher tat, was ihn recht deuchte.

7. Es war aber ein Jüngling von Bethlehem-Juda unter dem Geschlecht Judas; und er war ein Levit und war fremd daselbst.

8. Er zog aber aus der Stadt Bethlehem-Juda, zu wandern, wo er hin konnte. Und da er aufs Gebirge Ephraim kam zum Hause Michas, dass er seinen Weg ginge,

9. fragte ihn Micha: Wo kommst du her? Er antwortete ihm: Ich bin ein Levit von Bethlehem-Juda und wandere, wo ich hin kann.

10. Micha sprach zu ihm: Bleibe bei mir, du sollst mein Vater und mein Priester sein; ich will dir jährlich zehn Silberlinge und benannte Kleider und deine Nahrung geben. Und der Levit ging hin.

11. Der Levit trat an, zu bleiben bei dem Mann; und er hielt den Knaben gleichwie einen Sohn.

12. Und Micha füllte dem Leviten die Hand, dass er sein Priester wurde; und war also im Hause Michas.

13. Und Micha sprach: Nun weiß ich, dass mir der Herr wird wohltun, weil ich einen Leviten zum Priester habe.

Das 18. Kapitel

1. Zu der Zeit war kein König in Israel. Und der Stamm der Daniter suchte ihm ein Erbteil, da sie wohnen möchten; denn es war bis auf den Tag noch kein Erbe für sie gefallen unter den Stämmen Israels.

2. Und die Kinder Dan sandten aus ihren Geschlechtern von ihren Enden fünf streitbare Männer von Zarea und Esthaol, das Land zu erkunden und zu erforschen, und sprachen zu ihnen: Zieht hin und erforscht das Land. Und sie kamen auf das Gebirge Ephraim, ans Haus Michas, und blieben über Nacht daselbst.

3. Und weil sie da bei dem Gesinde Michas waren, kannten sie die Stimme des Knaben, des Leviten; und sie wichen dahin und sprachen zu ihm: Wer hat dich hieher gebracht? Was machst du da und was hast du hie?

4. Er antwortete ihnen: So und so hat Micha an mir getan und hat mich gedingt, dass ich sein Priester sei.

5. Sie sprachen zu ihm: Lieber, frage Gott, dass wir erfahren, ob unser Weg, den wir wandeln, auch wohlgeraten werde.

6. Der Priester antwortete ihnen: Zieht hin mit Frieden; euer Weg ist recht vor dem Herrn, den ihr zieht.

7. Da gingen die fünf Männer hin und kamen gen Lais und sahen das Volk, das drinnen war, sicher wohnen, auf die Weise wie die Zidonier, stille und sicher; und war niemand, der ihnen Leid täte im Lande, oder Herr über sie wäre; und waren ferne von den Zidoniern und hatten nichts mit Leuten zu tun.

8. Und sie kamen zu ihren Brüdern gen Zarea und Esthaol; und ihre Brüder sprachen zu ihnen: Wie steht's mit euch?

9. Sie sprachen: Auf, laßt uns zu ihnen hinaufziehen; denn wir haben das Land besehen, das ist fast gut. Darum eilt und seid nicht faul zu ziehen, dass ihr kommt, das Land einzunehmen.

10. Wenn ihr kommt, werdet ihr zu einem sichern Volk kommen; und das Land ist weit und breit, denn Gott hat es in eure Hände gegeben, einen solchen Ort, da nichts gebricht, alles, das auf Erden ist.

11. Da zogen von dannen aus den Geschlechtern Dan, von Zarea und Esthaol, sechshundert Mann gerüstet mit ihren Waffen zum Streit.

12. Und zogen hinauf und lagerten sich zu Kiriath-Jearim in Juda. Daher nannten sie die Stätte das Lager Dan bis auf diesen Tag, das hinter Kiriath-Jearim ist.

13. Und von dannen gingen sie auf das Gebirge Ephraim und kamen zum Hause Michas.

14. Da antworteten die fünf Männer, die ausgegangen waren, das Land Lais zu erkunden, und sprachen zu ihren Brüdern: Wisst ihr auch, dass in diesen Häusern ein Leibrock, Heiligtum, Bildnis und Abgott sind? Nun mögt ihr denken, was euch zu tun ist.

15. Sie kehrten da ein und kamen an das Haus des Knaben, des Leviten, in Michas Hause und grüßten ihn freundlich.

16. Aber die sechshundert Gerüsteten mit ihrem Harnisch, die von den Kindern Dan waren, standen vor dem Tor.

17. Und die fünf Männer, die das Land zu erkunden ausgezogen waren, gingen hinauf und kamen dahin; und nahmen das Bild, den Leibrock, das Heiligtum und Abgott. Dieweil stand der Priester vor dem Tor bei den sechshundert Gerüsteten mit ihrem Harnisch.

18. Als nun jene ins Haus Michas kommen waren und nahmen das Bild, den Leibrock, das Heiligtum und Abgott, sprach der Priester zu ihnen: Was macht ihr?

19. Sie antworteten ihm: Schweig und halte das Maul zu und zeuch mit uns, dass du unser Vater und Priester seist. Ist dir's besser, dass du in des einigen Mannes Hause Priester seist, oder unter einem ganzen Stamm und Geschlecht in Israel?

20. Das gefiel dem Priester wohl, und nahm beide den Leibrock, das Heiligtum und Bild und kam mit unter das Volk.

21. Und da sie sich wandten und hinzogen, schickten sie die Kindlein und das Vieh und was sie Köstliches hatten, vor ihnen her.

22. Da sie nun ferne von Michas Haus kamen, schrieen die Männer, so in den Häusern waren bei Michas Hause, und folgten den Kindern Dan nach und riefen den Kindern Dan.

23. Sie aber wandten ihr Antlitz um und sprachen zu Micha: Was ist dir, dass du also ein Geschrei machest?

24. Er antwortete: Ihr habt meine Götter genommen, die ich gemacht hatte, und den Priester und zieht hin, und was habe ich nun mehr? Und ihr fragt noch, was mir fehle?

25. Aber die Kinder Dan sprachen zu ihm: Laß deine Stimme nicht hören bei uns, dass nicht auf dich stoßen zornige Leute, und deine Seele und deines Hauses Seele nicht aufgeräumt werde.

26. Also gingen die Kinder Dan ihres Weges. Und Micha, da er sah, dass sie ihm zu stark waren, wandte er sich und kam wieder zu seinem Hause.

27. Sie aber nahmen, das Micha gemacht hatte, und den Priester, den er hatte, und kamen an Lais, an ein still, sicher Volk, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts und verbrannten die Stadt mit Feuer.

28. Und war niemand, der sie errettete, denn sie lag ferne von Zidon, und hatten mit den Leuten nichts zu schaffen; und sie lag im Grunde, welcher an Beth-Rehob liegt. Da bauten sie die Stadt und wohnten drinnen;

29. und nannten sie Dan nach dem Namen ihres Vaters Dan, der von Israel geboren war. Und die Stadt hieß vorzeiten Lais.

30. Und die Kinder Dan richteten für sich auf das Bild. Und Jonathan, der Sohn Gersons, des Sohns Manasses, und seine Söhne waren Priester unter dem Stamm der Daniter bis an die Zeit, da sie aus dem Lande gefangen geführt worden.

31. Und setzten also unter sich das Bild Michas, das er gemacht hatte, so lange, als das Haus Gottes war zu Silo.

Das 19. Kapitel

1. Zu der Zeit war kein König in Israel. Und ein levitischer Mann war Fremdling an der Seite des Gebirges Ephraim und hatte ihm ein Kebsweib zum Weibe genommen von Bethlehem-Juda.

2. Und da sie hatte neben ihm gehurt, lief sie von ihm zu ihres Vaters Hause gen Bethlehem-Juda und war daselbst vier Monate lang.

3. Und ihr Mann machte sich auf und zog ihr nach, dass er freundlich mit ihr redete und sie wieder zu sich holete; und hatte einen Knaben und ein Paar Esel mit sich. Und sie führte ihn in ihres Vaters Haus. Da ihn aber der Dirne Vater sah, wurde er froh und empfing ihn.

4. Und sein Schwäher, der Dirne Vater, hielt ihn, dass er drei Tage bei ihm blieb; aßen und tranken und blieben des Nachts da.

5. Des vierten Tages machten sie sich des Morgens frühe auf; und er stand auf und wollte ziehen. Da sprach der Dirne Vater zu seinem Eidam: Labe dein Herz zuvor mit einem Bissen Brots, danach sollt ihr ziehen.

6. Und sie setzen sich und aßen beide miteinander und tranken. Da sprach der Dirne Vater zu dem Mann: Lieber, bleib über Nacht und laß dein Herz guter Dinge sein.

7. Da aber der Mann aufstand und wollte ziehen, nötigte ihn sein Schwäher, dass er über Nacht da blieb.

8. Des Morgens am fünften Tage machte er sich früh auf und wollte ziehen. Da sprach der Dirne Vater: Lieber, labe dein Herz und laß uns verziehen, bis sich der Tag neigt. Und aßen also die beiden miteinander.

9. Und der Mann machte sich auf und wollte ziehen mit seinem Kebsweibe und mit seinem Knaben. Aber sein Schwäher, der Dirne Vater, sprach zu ihm: Siehe, der Tag läßt ab, und will Abend werden; bleib über Nacht. Siehe, hie ist Herberge noch diesen Tag; bleib hie über Nacht und laß dein Herz guter Dinge sein; morgen so steht ihr früh auf und zieht eures Weges zu deiner Hütte.

10. Aber der Mann wollte nicht über Nacht bleiben, sondern machte sich auf und zog hin und kam bis vor Jebus, das ist, Jerusalem, und sein Paar Esel beladen, und sein Kebsweib mit ihm.

11. Da sie nun bei Jebus kamen, fiel der Tag fast dahin. Und der Knabe sprach zu seinem Herrn: Lieber, zeuch und laß uns in diese Stadt der Jebusiter einkehren und über Nacht drinnen bleiben.

12. Aber sein Herr sprach zu ihm: Wir wollen nicht in der Fremden Stadt einkehren, die nicht sind von den Kindern Israel, sondern wollen hinüber gen Gibea.

13. Und sprach zu seinem Knaben: Gehe fort, dass wir hinzukommen an einen Ort und über Nacht zu Gibea oder zu Rama bleiben.

14. Und sie zogen fort und wandelten, und die Sonne ging ihnen unter hart bei Gibea, die da liegt unter Benjamin.

15. Und sie kehrten daselbst ein, dass sie hineinkämen und über Nacht zu Gibea blieben. Da er aber hineinkam, setzte er sich in der Stadt Gasse; denn es war niemand, der sie die Nacht im Hause herbergen wollte.

16. Und siehe, da kam ein alter Mann von seiner Arbeit vom Felde am Abend; und er war auch vom Gebirge Ephraim und ein Fremdling zu Gibea; aber die Leute des Orts waren Kinder Jemini.

17. Und da er seine Augen aufhub und sah den Gast auf der Gasse, sprach er zu ihm: Wo willst du hin? und wo kommst du her?

18. Er aber antwortete ihm: Wir reisen von Bethlehem-Juda, bis wir kommen an die Seite des Gebirges Ephraim, daher ich bin; und bin gen Bethlehem-Juda gezogen und ziehe jetzt zum Hause des Herrn, und niemand will mich herbergen.

19. Wir haben Stroh und Futter für unsere Esel und Brot und Wein für mich und deine Magd und für den Knaben, der mit deinem Knechte ist, dass uns nichts gebricht.

20. Der alte Mann sprach: Friede sei mit dir! Alles, was dir mangelt, findest du bei mir; bleibe nur nicht über Nacht auf der Gasse!

21. Und führte ihn in sein Haus und gab den Eseln Futter; und sie wuschen ihre Füße und aßen und tranken.

22. Und da ihr Herz nun guter Dinge war, siehe, da kamen die Leute der Stadt, böse Buben, und umgaben das Haus und pochten an die Tür und sprachen zu dem alten Manne, dem Hauswirt: Bringe den Mann heraus, der in dein Haus kommen ist, dass wir ihn erkennen!

23. Aber der Mann, der Hauswirt, ging zu ihnen heraus und sprach zu ihnen: Nicht, meine Brüder, tut nicht so übel, nachdem dieser Mann in mein Haus kommen ist; tut nicht eine solche Torheit!

24. Siehe, ich habe eine Tochter, noch eine Jungfrau, und dieser ein Kebsweib; die will ich euch herausbringen, die mögt ihr zuschanden machen und tut mit ihnen, was euch gefällt; aber an diesem Manne tut nicht eine solche Torheit!

25. Aber die Leute wollten ihm nicht gehorchen. Da fasste der Mann sein Kebsweib und brachte sie zu ihnen hinaus. Die erkannten sie und zerarbeiteten sich die ganze Nacht bis an den Morgen; und da die Morgenröte anbrach, ließen sie sie gehen.

26. Da kam das Weib hart vor Morgens und fiel nieder vor der Tür am Hause des Mannes, da ihr Herr innen war, und lag da, bis es licht wurde.

27. Da nun ihr Herr des Morgens aufstand und die Tür auftat am Hause und herausging, dass er seines Weges zöge, siehe, da lag sein Kebsweib vor der Tor des Hauses und ihre Hände auf der Schwelle.

28. Er aber sprach zu ihr: Stehe auf, laß uns ziehen! Aber sie antwortete nicht. Da nahm er sie auf den Esel, machte sich auf und zog an seinen Ort.

29. Als er nun heimkam, nahm er ein Messer und fasste sein Kebsweib und stockte sie mit Bein und mit allem in zwölf Stücke und sandte sie in alle Grenzen Israels.

30. Wer das sah, der sprach: Solches ist nicht geschehen noch gesehen, seit der Zeit die Kinder Israel aus Ägyptenland gezogen sind, bis auf diesen Tag. Nun bedenkt euch über dem und gebt Rat und sagt an!

Das 20. Kapitel

1. Da zogen die Kinder Israel aus und versammelten sich zuhauf wie ein Mann, von Dan bis gen Berseba und vom Lande Gilead, zu dem Herrn gen Mizpa.

2. Und traten zuhauf die Obersten des ganzen Volks aller Stämme Israels in der Gemeinde Gottes, vierhunderttausend Mann zu Fuß, die das Schwert auszogen.

3. Aber die Kinder Benjamin hörten, dass die Kinder Israel hinauf gen Mizpa gezogen waren. Und die Kinder Israel sprachen: Sagt, wie ist das Übel zugegangen?

4. Da antwortete der Levit, des Weibes Mann, die erwürgt war, und sprach: Ich kam gen Gibea in Benjamin mit meinem Kebsweibe, über Nacht dazubleiben.

5. Da machten sich wider mich auf die Bürger zu Gibea und umgaben mich im Hause des Nachts und gedachten mich zu erwürgen; und haben mein Kebsweib geschändet, dass sie gestorben ist.

6. Da fasste ich mein Kebsweib und zerstückte sie und sandte es in alle Felder des Erbes Israels; denn sie haben einen Mutwillen und Torheit getan in Israel.

7. Siehe, da seid ihr Kinder Israel alle; schafft euch Rat und tut hiezu!

8. Da machte sich alles Volk auf wie ein Mann und sprach: Es soll niemand in seine Hütte gehen noch in sein Haus kehren,

9. sondern das wollen wir jetzt tun wider Gibea:

10. Lasst uns losen und nehmen zehn Mann von hundert und hundert von tausend und tausend von zehntausend aus allen Stämmen Israels, dass sie Speise nehmen für das Volk, dass sie kommen und tun mit Gibea-Benjamin nach all ihrer Torheit, die sie in Israel getan haben.

11. Also versammelten sich zu der Stadt alle Männer Israels wie ein Mann und verbanden sich.

12. Und die Stämme Israels sandten Männer zu allen Geschlechtern Benjamins und ließen ihnen sagen: Was ist das für eine Bosheit, die bei euch geschehen ist?

13. So gebt nun her die Männer, die bösen Buben zu Gibea, dass wir sie töten und das Übel aus Israel tun. Aber die Kinder Benjamin wollten nicht gehorchen der Stimme ihrer Brüder, der Kinder Israel,

14. sondern sie versammelten sich aus den Städten gen Gibea, auszuziehen in den Streit wider die Kinder Israel.

15. Und wurden des Tages gezählt die Kinder Benjamin aus den Städten sechsundzwanzigtausend Mann, die das Schwert auszogen, ohne die Bürger zu Gibea, deren wurden siebenhundert gezählt, auserlesene Männer.

16. Und unter all diesem Volk waren siebenhundert Mann auserlesen, die link waren und konnten mit der Schleuder ein Haar treffen, dass sie nicht fehlten.

17. Aber derer von Israel (ohne die von Benjamin) wurden gezählt vierhunderttausend Mann, die das Schwert führten, und alle streitbare Männer.

18. Die machten sich auf und zogen hinauf zum Hause Gottes; und fragten Gott und sprachen: Wer soll vor uns hinaufziehen, den Streit anzufahen mit den Kindern Benjamin? Der Herr sprach: Juda soll anfahen.

19. Also machten sich die Kinder Israel des Morgens auf und lagerten sich vor Gibea.

20. Und ein jedermann von Israel ging heraus, zu streiten mit Benjamin, und schickten sich, zu streiten wider Gibea.

21. Da fielen die Kinder Benjamin heraus aus Gibea und schlugen des Tages unter Israel zweiundzwanzigtausend zu Boden.

22. Aber das Volk, der Mann von Israel, ermannete sich, und rüsteten sich, noch weiter zu streiten am selben Ort, da sie sich des vorigen Tages gerüstet hatten.

23. Und die Kinder Israel zogen hinauf und weinten vor dem Herrn bis an den Abend; und fragten den Herrn und sprachen: Sollen wir mehr nahen, zu streiten mit den Kindern Benjamin, unsern Brüdern? Der Herr sprach: Zieht hinauf zu ihnen!

24. Und da die Kinder Israel sich machten an die Kinder Benjamin des andern Tages,

25. fielen die Benjaminiter heraus aus Gibea ihnen entgegen desselben Tages und schlugen von den Kindern Israel noch achtzehntausend zu Boden, die alle das Schwert führten.

26. Da zogen alle Kinder Israel hinauf und alles Volk und kamen zum Hause Gottes und weinten; und blieben daselbst vor dem Herrn und fasteten den Tag bis zum Abend; und opferten Brandopfer und Dankopfer vor dem Herrn.

27. Und die Kinder Israel fragten den Herrn (es war aber daselbst die Lade des Bundes Gottes zu derselbigen Zeit,

28. und Pinehas, der Sohn Eleasars, Aarons Sohn, stand vor ihm zu derselbigen Zeit) und sprachen: Sollen wir mehr ausziehen, zu streiten mit den Kindern Benjamin, unsern Brüdern, oder soll ich ablassen? Der Herr sprach: Zieht hinauf; morgen will ich sie in eure Hände geben.

29. Und die Kinder Israel bestellten einen Hinterhalt auf Gibea umher.

30. Und zogen also die Kinder Israel hinauf des dritten Tages an die Kinder Benjamin und rüsteten sich an Gibea wie zuvor zweimal.

31. Da fuhren die Kinder Benjamin heraus dem Volk entgegen und rissen sich von der Stadt und fingen an zu schlagen und zu verwunden vom Volk, wie zuvor zweimal, im Felde auf zwo Straßen, deren eine gen Bethel, die andere gen Gibea geht, bei dreißig Mann in Israel.

32. Da gedachten die Kinder Benjamin: Sie sind geschlagen vor uns, wie vorhin. Aber die Kinder Israel sprachen: Laßt uns fliehen, dass wir sie von der Stadt reißen auf die Straße.

33. Da machten sich auf alle Männer von Israel von ihrem Ort und rüsteten sich zu Baal-Thamar. Und der Hinterhalt Israels brach hervor an seinem Ort von der Höhle Gaba.

34. Und kamen gen Gibea zehntausend Mann, auserlesen aus ganzem Israel, dass der Streit hart wurde; sie wußten aber nicht, dass sie das Unglück treffen würde.

35. Also schlug der Herr Benjamin vor den Kindern Israel, dass die Kinder Israel auf den Tag verdorben fünfundzwanzigtausend und hundert Mann in Benjamin, die alle das Schwert führten.

36. Denn da die Kinder Benjamin sahen, dass sie geschlagen waren, gaben ihnen die Männer Israel Raum; denn sie verließen sich auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea bestellt hatten.

37. Und der Hinterhalt eilte auch und brach hervor zu Gibea zu; und zog sich hinan und schlug die ganze Stadt mit der Schärfe des Schwerts.

38. Sie hatten aber eine Losung miteinander, die Männer von Israel und der Hinterhalt, mit dem Schwert über sie zu fallen, wenn der Rauch von der Stadt sich erhübe.

39. Da nun die Männer von Israel sich wandten im Streit, und Benjamin anfing zu schlagen, und verwundeten in Israel bei dreißig Mann und gedachten, sie sind vor uns geschlagen, wie im vorigen Streit,

40. da fing an sich zu erheben von der Stadt ein Rauch stracks über sich. Und Benjamin wandte sich hinter sich, und siehe, da ging die Stadt ganz auf gen Himmel.

41. Und die Männer von Israel wandten sich auch um und erschreckten die Männer Benjamins; denn sie sahen, dass sie das Unglück treffen wollte;

42. und wandten sich vor den Männern Israels auf den Weg zur Wüste. Aber der Streit folgte ihnen nach; dazu die von den Städten hineinkommen waren, die verdorben sie drinnen.

43. Und sie umringten Benjamin und jagten ihm nach bis gen Menuah und zertraten sie bis vor Gibea, gegen der Sonnen Aufgang.

44. Und es fielen von Benjamin achtzehntausend Mann, die alle streitbare Männer waren.

45. Da wandten sie sich und flohen zu der Wüste, an den Fels Rimmon; aber auf derselben Straße schlugen sie fünftausend Mann; und folgten ihnen hinten nach bis gen Gideom und schlugen ihrer zweitausend.

46. Und also fielen des Tages von Benjamin fünfundzwanzigtausend Mann, die das Schwert führten und alle streitbare Männer waren.

47. Nur sechshundert Mann wandten sich und flohen zur Wüste zum Fels Rimmon; und blieben im Fels Rimmon vier Monate.

48. Und die Männer Israels kamen wieder zu den Kindern Benjamin und schlugen mit der Schärfe des Schwerts die in der Stadt, beide Leute und Vieh und alles, was man fand; und alle Städte, die man fand, verbrannte man mit Feuer.

Das 21. Kapitel

1. Die Männer aber Israels hatten zu Mizpa geschworen und gesagt: Niemand soll seine Tochter den Benjaminitern zum Weibe geben.

2. Und das Volk kam zu dem Hause Gottes und blieb da bis zu Abend vor Gott; und huben auf ihre Stimme und weinten sehr

3. und sprachen: O Herr, Gott von Israel, warum ist das geschehen in Israel, dass heute eines Stammes von Israel weniger worden ist?

4. Des andern Morgens machte sich das Volk frühe auf und baute da einen Altar und opferten Brandopfer und Dankopfer.

5. Und die Kinder Israel sprachen: Wer ist irgend von den Stämmen Israels, der nicht mit der Gemeinde ist heraufkommen zum Herrn? Denn es war ein großer Eid geschehen, dass, wer nicht hinaufkäme zum Herrn gen Mizpa, der sollte des Todes sterben.

6. Und es reute die Kinder Israel über Benjamin, ihre Brüder, und sprachen: Heute ist ein Stamm von Israel abgebrochen.

7. Wie wollen wir ihnen tun, dass die übrigen Weiber kriegen? Denn wir haben geschworen bei dem Herrn, dass wir ihnen von unsern Töchtern nicht Weiber geben.

8. Und sprachen: Wer ist irgend von den Stämmen Israels, die nicht hinaufkommen sind zum Herrn gen Mizpa? Und siehe, da war niemand gewesen im Lager der Gemeinde von Jabes in Gilead.

9. Denn sie zählten das Volk, und siehe, da war kein Bürger da von Jabes in Gilead.

10. Da sandte die Gemeinde zwölftausend Mann dahin von streitbaren Männern; und geboten ihnen und sprachen: Geht hin und schlagt mit der Schärfe des Schwerts die Bürger zu Jabes in Gilead mit Weib und Kind.

11. Doch also sollt ihr tun: Alles, was männlich ist, und alle Weiber, die beim Mann gelegen sind, verbannt.

12. Und sie fanden bei den Bürgern zu Jabes in Gilead vierhundert Dirnen, die Jungfrauen und bei keinem Mann gelegen waren. Die brachten sie ins Lager gen Silo, die da liegt im Lande Kanaan.

13. Da sandte die ganze Gemeinde hin und ließ reden mit den Kindern Benjamin, die im Fels Rimmon waren, und riefen ihnen friedlich.

14. Also kamen die Kinder Benjamin wieder zu derselbigen Zeit; und sie gaben ihnen die Weiber, die sie hatten erhalten von den Weibern zu Jabes in Gilead; und sie fanden keine mehr also.

15. Da reute es das Volk über Benjamin, dass der Herr einen Riß gemacht hatte in den Stämmen Israels.

16. Und die Ältesten der Gemeinde sprachen: Was wollen wir tun, dass die übrigen auch Weiber kriegen? Denn die Weiber in Benjamin sind vertilgt.

17. Und sprachen: Die übrigen von Benjamin müssen ja ihr Erbe behalten, dass nicht ein Stamm ausgetilgt werde von Israel.

18. Und wir können ihnen unsere Töchter nicht zu Weibern geben; denn die Kinder Israel haben geschworen und gesagt: Verflucht sei, der den Benjaminitern ein Weib gibt!

19. Und sie sprachen: Siehe, es ist ein Jahrfest des Herrn zu Silo, die zu mitternachtwärts liegt gegen Bethel, gegen der Sonnen Aufgang, auf der Straße, da man hinaufgeht von Bethel gen Sichem; und von mittagwärts liegt sie gegen Libona.

20. Und sie geboten den Kindern Benjamin und sprachen: Geht hin und lauert in den Weinbergen.

21. Wenn ihr dann seht, dass die Töchter Silos heraus mit Reigen zum Tanz gehen, so fahrt hervor aus den Weinbergen, und nehme ein jeglicher ihm ein Weib von den Töchtern Silos und geht hin ins Land Benjamin.

22. Wenn aber ihre Väter oder Brüder kommen, mit uns zu rechten, wollen wir zu ihnen sagen: Seid ihnen gnädig, denn wir haben sie nicht genommen mit Streit, sondern ihr wolltet sie ihnen nicht geben; die Schuld ist jetzt euer.

23. Die Kinder Benjamin taten also und nahmen Weiber nach ihrer Zahl von den Reigen, die sie raubten; und zogen hin und wohnten in ihrem Erbteil; und bauten Städte und wohnten drinnen.

24. Auch die Kinder Israel machten sich von dannen zu der Zeit, ein jeglicher zu seinem Stamm und zu seinem Geschlecht, und zogen von dannen aus, ein jeglicher zu seinem Erbteil.

25. Zu der Zeit war kein König in Israel; ein jeglicher tat, was ihn recht deuchte.

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