Das Reich Gottes
Wer in die Kirche geht, betet es in jedem Gottesdienst: »Dein Reich komme...«. Wie bei so vielem, an das wir uns gewöhnt haben, wie auch die "Dreieinigkeit" im Glaubensbekenntnis, denken wir nicht viel darüber nach. Schon in den Jahrzehnten nach Jesus' Tod am Kreuz erwarteten die Menschen jeden Moment das Kommen des Jüngsten Tages und die Errichtung des Reiches Gottes. Egal ob mit Jüngstem Gericht oder ohne, ist es die Sehnsucht nach dem Ende des irdischen "Jammertals", Wunschdenken eben. Nach herkömmlichem Denken würde es auf der Erde errichtet und wäre wohl eher eine
Diktatur Gottes und im Alten Testament ist diese Prophezeiung vor allem auch gegen andersgläubige Völker gerichtet.
Über
den Zeitrahmen sagt Jesus zum Beispiel im Markus-Evangelium: »Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe...«. Auch wenn er bei Matthäus und Markus sagt: »Tag und Stunde weiß niemand ... allein der Vater.«, und "nahe" sehr relativ sein kann, muss man konsequent feststellen, dass diese Aussage einfach
falsch ist. Viele, wie zum Beispiel die Zeugen Jehovas, warten auch jetzt im 21. Jahrhundert unmittelbar auf die Errichtung des Reiches Gottes auf Erden! "Nahe" ist eindeutig etwas anderes. Für mich ist das Reich Gottes nicht von dieser Welt, kann es nicht sein. Vielmehr suche ich es in einer jenseitigen geistigen Welt, jenseits von Raum und Zeit.